Meine Vision und wie ich sie realisieren möchte

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martin-glogger

Ich heiße Martin und bin Lebensunternehmer, Coach, Vordenker, Vater, Autor, Elektro-Ingenieur, Netzwerker und Zimmerer.

Hier schreibe ich darüber, wie ich mir eine weitestgehend ideale Welt vorstelle und wie wir sie realisieren können und lade dich herzlich dazu ein, mitzulesen, mitzudenken und aktiv mitzumachen.

Diese ideale Welt ist die Welt der Lebensunternehmer; die mit ihren täglich gelebten Werten und Gewohnheiten, mutig und tatkräftig an einer neuen, für uns alle erstrebenswerten Lebensumgebung arbeiten.
Damit ich berechtigt darauf hoffen kann, daß diese schöne Welt eines Tages tatsächlich Wirklichkeit wird, lebe ich so weit ich es kann, diese Werte und Gewohnheiten der Lebensunternehmer selbst vor.
Nicht nur das, ich arbeite auch aktiv daran, dass diese Welt für alle, die es möchten, erreichbar bzw. erlebbar wird.
Ich wünsche dir viele interessante Leseminuten und hoffe, dass ich dich für die Welt der Lebensunternehmer begeistern kann 🙂

In diesem Sinne:

  • mach dir bewusst, was für dich möglich wäre
  • lerne auf praktischem Wege wie wir leben und übernimm, was für dich passt
  • erfahre wie du deine bzw. die Zukunft unserer Gesellschaft aktiv mitgestalten kannst
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Diskussion – Webbasiertes Lernen

Hier werden zunächst die Vorteile und Nachteile der Aus- und Weiterbildungsdienste des Internets gegenüber den traditionellen Möglichkeiten dargelegt. Die Vor- und Nachteile sind durch ihre Reihenfolge gewichtet, das heißt, die Punkte mit hohem Gewicht werden zuerst aufgeführt, die Punkte mit geringem Gewicht folgen weiter unten. Danach werden die Vor- und Nachteile gegeneinander abgewogen und ein Fazit gezogen. Der abschließende Satz nimmt Bezug auf den Vorteil mit dem größten Gewicht.

Diskussion

Vorteile (Mehrwerte)

    • Das Lernen ist direkt von zuhause oder vom Arbeitsplatz aus möglich
      Die Weiterbildung und sogar das Studium erfolgt neben dem Beruf und kann, falls die Situation es erfordert, auch am Arbeitsplatz durchgeführt werden. Somit ist keine Unterbrechung der beruflichen Tätigkeit wegen der Weiterbildung oder des Fernstudiums erforderlich. Damit wäre es theoretisch möglich, daß ein Einwohner von Sylt von zuhause aus an einer Münchner Universität studiert: für einen heimatliebenden Menschen bestimmt ein unschätzbarer Vorteil. Theoretisch könnte der Student auch in seinem Betrieb studieren, wenn sein Arbeitgeber an seiner Weiterbildung interessiert ist und diese fördert. Weiterhin würde es das Platzproblem (überfüllte Hörsäle) an manchen Universitäten und Fachhochschulen lösen.
    • Die Einteilung der Lernzeiten ist relativ frei
      Durch die Möglichkeiten des webbasierten Lernens kann die Zeit zur Durchführung der Schulungsmaßnahme frei gewählt werden. Der Lernende (Mitarbeiter) kann selbst entscheiden, wann er lernen möchte, nämlich dann wenn der Lerninhalt benötigt wird und ist nicht an feste Unterrichtszeiten gebunden. Er kann jederzeit mit seinem Lehrgang beginnen und muss nicht auf einen Kurs- oder Semesterbeginn warten. Ob er morgens, abends oder nur am Wochenende studieren will, bleibt ihm überlassen. Webbasiertes Lernen ermöglicht also einen weitestgehend zeitlich individuellen Lernstil des Lernenden. Er kann keine Unterrichtsstunden und Seminare versäumen, wenn er einmal krank oder durch sonstige Umstände verhindert ist.
    • Die Kosten für die Weiterbildungsmaßnahme können reduziert werden
      Viele Weiterbildungsmaßnahmen, sogenannte Workshops, finden außerhalb des Unternehmens im Rahmen von Präsenzveranstaltungen statt. Das bedeutet, es muß viel Zeit und Geld für die damit verbundenen Reisekosten und Übernachtungen aufgewendet werden. Beide Faktoren dienen aber nicht der eigentlichen Sache, nämlich der Erweiterung des Wissens des jeweiligen Mitarbeiters. Mit den Möglichkeiten des webbasierten Lernens kommt der Lehrer, die anderen Lehrgangsteilnehmer für das gemeinsame Lernen und das Lehrmaterial zum Lernenden direkt nach Hause oder an den Arbeitsplatz; Zusatzkosten der oben genannten Art entfallen also und wiegen die anfallenden Onlinekosten bei weitem auf.
    • Die so eingesparten Kosten für Räumlichkeiten der Lehrveranstaltung, Anreise und Übernachtung können zur effizienteren Wissensvermittlung und damit zur Verkürzung der Aus- oder Weiterbildungsdauer verwendet werden Das kann durch folgende Möglichkeiten erreicht werden:
      • verbesserte individuelle Betreuung durch den Lehrenden
        Sehr wichtig für die Motivation ist das Gefühl, daß sich der Lehrende für den Lernerfolg des Lernenden interessiert und ihn angemessen beim Erreichen des Lernziels unterstützt. In vielen Fällen ist das in den derzeitigen Präsenzveranstaltungen aus Zeit- und Kostengründen nicht möglich. Die vorhin genannten Einsparungen könnten dazu verwendet werden, dem Lehrenden den Zeit- und Arbeitsaufwand zu bezahlen, der zusätzlich notwendig ist, um sich intensiv um den Lernerfolg jedes einzelnen Lernenden zu kümmern. Dazu gehört die Berücksichtigung des Vorwissens und des individuellen Lernstils des Lernenden genauso wie die Beratung in Fachfragen und natürlich ausführlich korrigierte und kommentierte Übungsaufgaben.
      • gemeinsames Lernen innerhalb von virtuellen Lerngruppen
        Natürlich ist das gemeinsame Lernen auch in Präsenzveranstaltungen möglich, nur eben nicht zeit- und ortsunabhängig. Außerdem können die Aktivitäten des Einzelnen beim gemeinsamen Lernen über webbasierte Kommunikationsmittel (Diskussions- und Chatforen) besser beobachtet und transparent gemacht werden. Faulenzer können sich nicht mit den Federn ihrer aktiven Gruppenmitglieder schmücken, da die Aktivitäten des Einzelnen jederzeit erkennbar sind. Gute Leistungen und kooperatives Verhalten kann von allen gesehen und in geeigneter Weise honoriert werden. Die Lernerfolge bzw. -defizite können im Vorfeld (vor einer Prüfung) erkannt und gefördert bzw. beseitigt werden.
      • interessante, besser verständliche und motivationsfördernde Darstellung der Lerninhalte
        Durch die Möglichkeit der multimedialen Aufbereitung der Lerninhalte, das heißt durch die richtige Kombination von Texten, Graphiken, Animationen, Ton und Videos, ist eine verbesserte Wissensvermittlung gegenüber herkömmlichen Büchern gegeben, die nur Texte und Graphiken darstellen können. Dadurch werden die Lerninhalte nicht nur wesentlich interessanter, der Lernende kann die Sachverhalte auch schneller begreifen, und vor allem kann trockenes Lehrmaterial wie beispielsweise mathematische oder physikalische Formeln graphisch aufbereitet und damit leichter verständlich gestaltet werden; dies fördert natürlich auch die Motivation. Besonders wirkungsvoll zur Erklärung von komplexen Zusammenhängen ist hier die Kombination aus visueller Animation und gesprochenem Text mit der Möglichkeit, selbst in die gezeigten Abläufe einzugreifen, um beispielsweise die Reaktion eines Systems auf entsprechend veränderte Vorbedingungen zu sehen (Simulation). Dies belegen auch wissenschaftliche Untersuchungen, die gezeigt haben, daß die Lernenden 20 Prozent von dem behalten, was sie sehen, 40 % dessen, was sie sehen und hören und 70 % von dem, was sie sehen, hören und tun. Das bedeutet der Lernende muß Entscheidungen treffen, die in der Praxis tatsächlich auftreten und wird dann sofort mit den simulierten Folgen seiner Entscheidung konfrontiert. War diese falsch, was in der Lernphase eher die Regel sein wird, so kann das reale System keinen Schaden nehmen, da es nur simuliert wird.
        Ein praktisches Beispiel hierfür wäre das Training an einer simulierten CNC-Maschine, deren reale Bedienung und die entsprechenden Ergebnisse am Bildschirm simuliert werden. Nach dem der Lernende die Vorgaben gemacht hat, was die Maschine tun soll, wird er unmittelbar nach dem Start der Simulation, mit dem Bild des virtuell gefertigten Werkstücks konfrontiert. Außerdem erhält er eine Erklärung dazu, warum das Werkstück durch die gemachten Vorgaben besonders gut gelungen ist oder fehlerhaft bearbeitet wurde. Im letzteren Fall ist es natürlich zusätzlich wichtig, das der Lernende erfährt wie er es hätte richtig machen können.
    • Zusätzlich zum Lehrmaterial kann auch das Internet selbst in die Lehrveranstaltung mit einbezogen werden
      Da der Lernende bei der Teilnahme an der webbasierten Lehrveranstaltung obligatorisch über einen Computer mit Internetzugang verfügt, ist es einfach, das Internet selbst in die Lehrveranstaltung mit einzubeziehen. Beispielsweise können so zur Bearbeitung von Lerninhalten, Übungsaufgaben oder Projektarbeiten die verschiedenen Internetdienste und online verfügbare Quellen wie etwa Fachlexika, Wörterbücher, Enzyklopädien, Fachbücher, insbesondere Lehrbücher, (Fach)- Zeitschriften und Zeitungen zur Informationsbeschaffung verwendet werden. Zur Beantwortung spezieller Fragen, die beispielsweise während der Bearbeitung von Übungsaufgaben und den Projektarbeiten aufgetreten sind, und zum Austausch von Meinungen und Erfahrungen mit anderen Fachexperten oder -interessierten stehen geeignete Kommunikationsdienste (Diskussionsforen, Chatforen, Diskussionslisten, virtuelle Gemeinschaften) zur Verfügung.
      Die Nutzung der genannten Informations- und Kommunikationsdienste schafft weitere wesentliche Mehrwerte, nämlich Zugriff auf weltweite Informationsquellen und Kontakt zu internationalen Experten. Nicht zuletzt bieten Chats, E-Mail-Austausch oder das Lesen von anderssprachlichen Webseiten eine gute Gelegenheit, verstaubte Fremdsprachenkenntnisse wieder aufzufrischen.
    • Die Lerninhalte können personalisiert und kostengünstig aktualisiert werden
      Mit Hilfe von Datenbanken und Lernprofilen können maßgeschneiderte Lerninhalte für den Lernenden erstellt und so die Effizienz der persönlichen Wissensvermittlung verbessert werden.
      Kursinhalte lassen sich leichter und kostengünstiger auf dem neuesten Stand halten, wenn man nur einzelne Teile davon auf einem Server aktualisieren muß, statt einen ganzen Kurs auf Datenträgern neu zu verteilen. Aufgrund der dadurch bedingten Verbesserung des Kursinhalts erhöht sich automatisch auch die Ausbildungsqualität des Lernenden. Dieser Vorteil ist gerade für die Weiterbildung von Spezialisten in Berufen, die einem rasanten technischen Fortschritt unterliegen, von großer Bedeutung. Aufgrund der vielfältigen fachlichen Anforderungen können nicht mehr alle theoretischen und praktischen Inhalte spontan von den Fachleuten beherrscht werden, wie etwa beispielsweise alle hersteller- und fachspezifischen Programmierungs- und Bussysteme in der Elektrotechnik. Vielmehr ist eine kontinuierliche Fortbildung erforderlich. Das Internet stellt hierfür sowohl die ständig aktualisierten Weiterbildungs- und Informationsmöglichkeiten als auch die Kommunikationsmittel bereit, mit denen sich die Fachleute untereinander austauschen können.
    • Die in elektronischer Form vorliegenden Dokumente und Dateien haben wichtige Vorteile gegenüber den papiergebundenen, die für die webbasierte Aus- und Weiterbildung, wie folgt genutzt werden können:
      • Die Lerninhalte ( Übungsaufgaben, Veranstaltungshinweise,…) und natürlich auch im Internet gefundene und für das Lernen dienliche Dateien und Dokumente können in unbegrenzter Anzahl und ohne Qualitätsverlust auf einfache Art und Weise kopiert und über die Informations- und Kommunikationstechnologien des Internets die Lernenden verteilt werden. Die einfache Möglichkeit des Verteilens fördert die Kooperation, beispielsweise die gemeinsame Bearbeitung eines elektronischen Dokuments.
        Hinweis
        Dies hat natürlich nicht nur Vorteile, sondern setzt verantwortungsbewußte Anwender voraus, die das Urheberrecht beachten.
      • Die Inhalte eines elektronischen Dokuments können relativ einfach korrigiert, ergänzt und in andere Dokumente, in einem anderen Zusammenhang eingefügt und damit wiederverwendet werden ohne das der dazu notwendige Eingriff später sichtbar ist. Damit ist es möglich elektronische Lernmaterialien schnell und einfach fortlaufend zu aktualisieren und bestimmte Inhalte zu überarbeiten bzw. weiterzuentwickeln.
      • Das Lernmaterial und auch sonstige im Internet gefundene und für das Lernen dienliche Dokumente können auf den eigenen Rechner heruntergeladen und mittels entsprechenden Suchfunktionen leicht wiederauffindbar in Wissensdatenbanken gespeichert werden und dem Lernenden so als maschinelle Gedächtnishilfe dienen – natürlich können die Dokumente auch elektronisch weiterbearbeitet oder ausgedruckt werden.
      • Es ist ohne allzu großen Aufwand und Materialverbrauch möglich Ideen zu sammeln, zu verbessern um so schrittweise zu brauchbaren Erkenntnissen zu gelangen. Die einzelnen Schritte können festgehalten werden, beispielsweise dadurch, daß man sie von einem Programm mitprotokollieren läßt oder die Zwischenergebnisse separat abspeichert. Das endgültige Ergebnis kann dann mit Hilfe von entsprechenden Suchfunktionen oder über hierarchisch organisierte Kategorien für die weitere Verwendung leicht wiederauffindbar abgespeichert werden.
      • Die online verfügbaren Dokumente ermöglichen, daß mehrere Lernende gleichzeitig ein und dieselben Inhalte nutzen können, was bei papiergebundenen Büchern, Scripten oder Handzetteln nicht der Fall ist.
    • Die Anonymität bleibt gewahrt
      Wichtige Fragen, die der Lernende in einem direkten Gespräch von Angesicht zu Angesicht vielleicht für peinlich halten und aus diesem Grund nicht stellen würde, werden durch die Anonymität, die im Internet herrscht, doch ausgesprochen. Oft sind solche unausgesprochenen Fragen wichtige Brücken zum Verständnis eines Lerninhalts.

Nachteile:

    • Der direkte menschliche Kontakt zum Lehrer und zwischen den Lernenden untereinander fehlt
      Durch die Fernkommunikation vermindert sich aufgrund der fehlenden intuitiven Verständigungsmöglichkeiten durch Mimik und Gestik die Wirksamkeit des Gesprächs. Manche Sachverhalte können einfach von Angesicht zu Angesicht wesentlich schneller und einfacher geklärt werden als aus der Ferne. Für manche ist es vielleicht auch ein unangenehmer Gedanke, allein vor dem Computer zu sitzen und zu lernen.
    • Es ist didaktisch relativ schwierig, das gemeinsame Fernlernen zu moderieren und eine rege Fernkommunikation in Gang zu bringen und zu erhalten
      Dabei mangelt es häufig nicht an den technischen Möglichkeiten, sondern vor allem an didaktisch sinnvollen Konzepten, um ein gemeinsames Lernen via Internet optimal zu gestalten. Das fängt häufig schon bei umständlich zu bedienenden Lernumgebungen an, setzt sich bei der ungenügend moderierten Kommunikation seitens des Lehrenden fort und hört bei der ausschließlich maschinellen Korrektur von Übungsaufgaben auf. Das Problem mit den gähnend leeren Diskussions- und Chatforen tritt vor allem dann auf, wenn deren Nutzung nicht mit klaren Aufgaben verbunden ist. Bei Chatforen gibt es noch eine weitere Schwierigkeit: Die Kommunikation dort ist nicht mehr zeitunabhängig und damit vor allem für jene Lernende unattraktiv, die sich neben dem Beruf weiterbilden. Ein wesentlicher Grund für die fehlenden didaktischen Konzepte dürfte sein, daß viele Lehrende selbst noch zu wenig Erfahrung mit den neuen Medien haben, um eine geeignete Unterrichtsplanung und entsprechendes Lehrmaterial hierfür entwickeln zu können. Ein anderer ist der hohe Zeitaufwand, der mit der Betreuung eines webbasierten Lehrgangs verbunden ist.
    • Das webbasierte Lernen setzt eine gewisse Netzwerkkompetenz beim Lernenden voraus
      Um überhaupt webbasiert lernen zu können, ist schon ein gewisses Maß an technischem Vorwissen notwendig. Das reicht von Grundkenntnissen über den Umgang mit dem Computer über eine gewisse Erfahrung mit dem Internet bis hin zu praktischem Wissen darüber, wie man via Internet kommunizieren und Daten austauschen kann.
      Gerade die Kommunikation über das Internet stellt relativ hohe Anforderungen und verlangt größtenteils ungewohnte Fertigkeiten von beiden Seiten. Vieles, was in einem direkten Gespräch selbstverständlich funktioniert, wie beispielsweise das schnelle Aufskizzieren einer Grafik zur Veranschaulichung eines Sachverhaltes oder ein Wechsel des Gesprächsthemas, sind in der internetbasierten Kommunikation schwieriger. Die neue Art der Kommunikation muss also erst erlernt werden, angefangen bei dem technischen Hintergrundwissen zur Bedienung des Kommunikationsmittels bis hin zur Umgewöhnung vom traditionellen Gespräch zur neuen Online-Kommunikation.
      Ein anderes Problem ist die rasche Weiterentwicklung von Internet-Software und -Ressourcen, die es dem Einzelnen nahezu unmöglich macht, sein diesbezügliches Wissen auf dem aktuellen Stand zu halten. Konkret bedeutet das, daß der Lehrende oft weniger Kenntnisse in speziellen Wissensgebieten hat als die Lernenden.
    • Das webbasierte Lernen setzt eine gewisse Lernkompetenz beim Lernenden voraus
      Zusätzlich zum technischen Basiswissen sollte auch die Fähigkeit zum selbstbestimmten und selbstorganisierten Lernen vorhanden sein, über die mangels praktischer Erfahrung nur wenige verfügen. Das selbstbestimmte und selbstorganisierte Lernen stellt den Lernenden vor bisher ungekannte Freiheiten, er kann nun selbst die Entscheidung treffen, wann, wie lange und wo er lernen möchte. Das hört sich vordergründig sehr gut an, stellt aber an den Lernenden hohe Anforderungen. Er muß seinen individuellen Lernstil genau kennen und sehr selbstdiszipliniert sein. Geht man etwas tiefer, so stellt man sogar fest, das die zeitliche Freiheit vor allem was die Kommunikation mit dem Lehrenden und den anderen Lernenden anbelangt, auch beim webbasierten Lernen nicht wirklich völlig frei gewählt werden kann. Wer nach Mitternacht noch schnell einen Beitrag ins Forum schreibt, kann nicht erwarten, das binnen weniger Stunden eine Antwort erfolgt. Das bedeutet gerade im Hinblick auf die Kommunikation müssen sich die Lehrgangsteilnehmer und der Lehrende auf einen bestimmten zeitlichen Rahmen einigen.
      Neben der Selbstlernkompetenz der Lernenden, setzt das webbasierte Lernen zusätzlich eine hierfür kompetente Lehrkraft und eine Lernumgebung voraus, die es allen Beteiligten ermöglicht selbstbestimmt und selbstorganisiert zu lernen.
      Schließlich sollte man auch nicht vergessen, das es ist nicht jedermanns Sache ist, sich das jeweilige Wissen größtenteils durch Eigeninitiative anzueignen. Manche möchten oder können vielleicht nicht selbstbestimmt und selbstorganisiert lernen, sondern wollen oder müssen von einer Lehrperson konkrete Instruktionen bekommen, was sie wann tun sollen. Für diese Menschen scheidet das webbasierte Lernen als Alternative aus.
    • Durch die häufigen Computersitzungen entstehen gesundheitliche Belastung der Augen und des Rückens
      Da ein großer Teil des webbasierten Lernens vor dem Computer stattfindet, ist gerade diese Art der Weiterbildung neben dem Beruf, wo man evtl. schon viele Stunden vor dem Rechner sitzt, eine zusätzliche Mehrbelastung.
    • Die Inhalte von Internetangeboten können im Gegensatz zu denen eines Buches sehr leicht und vor allem schnell geändert, korrigiert oder gar gelöscht werden
      Das Internet internetkurs/allgemein ist ein sich rasch fortentwickelndes und schnell änderndes Medium. An diesen bisher nicht vorhandenen Umstand muß sich der Einzelne erst Schritt für Schritt gewöhnen. Diese Tatsache gilt natürlich in erster Linie für jene Lehrende und Lernenden, die nicht in der Internetgeneration groß geworden sind; da das Internet jedoch erst in den letzten Jahren verstärkt genutzt wird und der Großteil derjenigen, die eine Weiterbildung benötigen, eben (noch) nicht aus dieser Generation stammt, dürfte dieses Problem einen nicht unerheblichen Personenkreis betreffen.
    • Es können Datenschutzprobleme auftreten, da der Zugang zur Lernplattform eine Internetverbindung erfordert
      Wie bei der Nutzung der sonstigen Internetdienste können auch hier ohne geeignete Datenschutzmaßnahmen vertrauliche Daten durch unberechtigte Personen oder in das System eingeschleuste Programme (Schad- und Spionageprogramme) eingesehen, verändert oder gar zerstört werden. Dieses Problem betriff vor allem Unternehmen, deren Mitarbeiter sich vom lokalen Firmennetzwerk oder Telearbeitplatz ins Internet einwählen und die dort bereitgestellten Lernangebote für die betriebliche Aus- und Weiterbildung verwenden. Aber auch private Anwender, die vertrauliche Daten ungeschützt auf ihrem Rechner gespeichert haben, können das Ziel von Datendieben sein.
    • Die Abhängigkeit von der Technik ist sehr groß
      Fällt der Computer, die Verbindung zum Provider oder zum jeweiligen Lernplattform-Server aus, so ist für diese Zeit das Lernen gar nicht oder nur eingeschränkt möglich.

Fazit

Während die extremen Kritiker den Möglichkeiten, die webbasiertes Lernen bietet, eher mit einer ablehnenden Haltung gegenüberstehen, weil sie meinen, daß die Beschäftigung mit dem Computer zur Vernachlässigung von sozialen und motorischen Fähigkeiten, zu Vereinsamung und einseitiger Denkweise führt, sprechen die extremen Befürworter vom Untergang der traditionellen Universitäten, die von einem globalen „virtuellen“ Bildungssystem in nur wenigen Jahren abgelöst werden sollen. Tatsache ist, daß darüber, wie sich webbasiertes Lernen und damit das Lernen am Computer auf das menschliche Verhalten und die Lernleistung auswirkt, noch wenig wissenschaftliche Untersuchungen existieren, die eine richtige Einschätzung zulassen. Meistens liegt die realistische Bewertung eines Sachverhalts irgendwo in der Mitte zwischen zwei extremen Meinungen – dies wird wahrscheinlich auch in diesem Fall so sein.

Die wesentlichen Mehrwerte, die das webbasierte Lernen für den einzelnen schaffen kann, liegen vor allem darin, daß so zeit- und ortsunabhängig und mit einer verbesserten individuellen Betreuung sehr vielfältige Lerninhalte vermittelt werden können. Diese Mehrwerte erzwingen allerdings auch den Verzicht auf den persönlichen Kontakt zum Lehrenden und den anderen Lernenden und machen eine Fernkommunikation zur Notwendigkeit. Auf diese soll nun nachfolgend näher eingegangen werden.

Ein großer Vorteil des webbasierten Lernens ist die Verbesserung der Erreichbarkeit des Lehrers und der Lernenden untereinander durch die zeitversetzten Kommunikationsmöglichkeiten wie etwa E-Mail oder Diskussionsforen.

Tatsache ist aber auch, daß es didaktisch schwierig ist, das gemeinsame Fernlernen zu moderieren und eine rege Fernkommunikation in Gang zu bringen und zu erhalten. Ohne konkrete Vorgaben, beispielsweise für welche Aufgaben die Diskussions- und Chatforen verwendet werden sollen, und ohne eine gut durchdachte Moderation werden diese wenig bis gar nicht genutzt. Hier besteht die große Kunst des Lehrenden darin, die über das Internet verfügbaren Informations- und Kommunikationsmittel in geeigneter Weise auf die reale Lernsituation abzubilden. Aber nicht nur an den Lehrenden werden hohe Anforderungen gestellt, sondern auch an den Lernenden. Hier wäre vor allem eine gute Lese- und Schreibfertigkeit zu nennen, die die Grundlage einer effektiven Fernkommunikation bildet. Während man die Technik meist relativ schnell erlernt, bedarf es vieler Übung, ein Problem, eine Frage oder eine Antwort verständlich und klar niederzuschreiben.

Ferner steht fest, daß die Wirksamkeit der Fernkommunikation geringer ist als bei einem Gespräch von Angesicht zu Angesicht, bei dem man so manche für die Verständigung wichtige Einzelheit vom Gesicht oder Körper des Gegenübers ablesen kann. Auch das rasche Erklären von Sachverhalten durch eine schnelle Handskizze oder unter Zuhilfenahme von umliegenden Gegenständen ist problematisch oder gar unmöglich. Während das letztgenannte Problem durch Videokonferenzen größtenteils lösbar ist, kann die Nähe eines Gesprächs von Angesicht zu Angesicht nicht wirklich durch technische Mittel hergestellt werden.

Andererseits stellt sich die Frage, für welche Lernsituation es überhaupt notwendig ist, das Gespräch von Angesicht zu Angesicht exakt auf die Fernkommunikation abzubilden. Ginge es darum, zwischenmenschliche Beziehungen aufzubauen, so wäre es sicherlich von Vorteil, für den Austausch von Fachinformationen und -wissen ist es jedenfalls nicht zwingend notwendig. Dies bestätigt auch Prof. Dr. Heinz Mandl, Inhaber des Lehrstuhls für Empirische Pädagogik und Pädagogische Psychologie an der Ludwig-Maximilian-Universität München und einer der führenden deutschen Wissenschaftler in den Bereichen e-Learning, Wissensmanagement und problemorientiertes, selbstgesteuertes und kooperatives Lernen. Herr Prof. Dr. Mandl fand bei entsprechenden Untersuchungen heraus, daß der Wissenstransfer bei einer Videokonferenz nicht geringer ist als während eines Gesprächs von Angesicht zu Angesicht. Auch die Qualität bei der Problemlösung zeigte keine Unterschiede.

Außerdem sollte man hierbei nicht die Probleme des direkten menschlichen Kontakts vergessen, der gleichzeitig auch der Grund für zwischenmenschliche Auseinandersetzungen sein kann. Es ist wahrscheinlich jedem schon einmal passiert, daß er einen Lehrer menschlich nicht sympathisch gefunden hat, obwohl dieser fachlich sehr kompetent war.

Insgesamt bietet die Fernkommunikation mit den entsprechenden Technologien des Internets für den Bildungssektor und auch für viele andere Bereiche große Chancen und wird mehr und mehr an Bedeutung gewinnen – und zwar ergänzend, nicht ersetzend zum direkten Gespräch von Angesicht zu Angesicht.

Es soll nun die Frage geklärt werden, für welche Bildungsbereiche das webbasierte Lernen besonders geeignet und wo es weniger sinnvoll ist.

Dazu soll der nachfolgende Abschnitt in folgende zwei Komponenten zerlegt werden:

a.) Weiterbildung von Erwachsenen (Online-Lehrgänge)
b.) Ausbildung von Studenten und Schülern (Online-Studiengänge)


a.) Weiterbildung von Erwachsenen (Online-Lehrgänge)

Viele Weiterbildungsmaßnahmen, sogenannte Workshops, finden außerhalb des Unternehmens im Rahmen von Präsenzveranstaltungen statt. Das bedeutet, es wird viel Zeit und Geld aufgewendet für die damit verbundenen Reisekosten und Übernachtungen. Beide Faktoren dienen aber nicht der eigentlichen Sache, nämlich der Erweiterung des Wissens des jeweiligen Mitarbeiters. Außerdem ist der Mitarbeiter während der Weiterbildung nicht an seinem Arbeitsplatz verfügbar, und so werden möglicherweise wichtige Arbeitsabläufe gestört. Ein weiteres massives Problem ist, daß viele dieser Workshops nur einen oder höchstens ein paar Tage dauern und in dieser kurzen Zeit gerade schwierige Lerninhalte gar nicht oder zumindest nicht nachhaltig vermittelt werden können. Die Fragen tauchen häufig erst später bei der praxisrelevanten Anwendung des gelernten Wissens auf.

Zusammenfassend ergeben sich damit folgende Nachteile: Die Weiterbildungsmaßnahmen sind zeit- und ortsabhängig und die Betreuungszeit ist meist zu kurz. Außerdem lassen diese Lehrgänge kaum Spielraum zur individuellen Betreuung des Lernenden. Diese Nachteile werden auch nicht durch die Möglichkeit wettgemacht, sich so direkt mit dem Kursleiter oder den anderen Lehrgangsteilnehmern austauschen zu können. Außerdem dürfte jedem schon von der schulischen Ausbildung her bekannt sein, wie häufig diese Möglichkeit zum direkten Austausch vor allem über fachliche Inhalte tatsächlich genutzt wird.

Ein weiteres Beispiel für das genannte Problem sind die traditionellen Fernlehrgänge, bei denen das Lehrmaterial in teurer papiergebundener Form angeboten wird und das gemeinsame Lernen vor Ort mit kostspieligen und zeitaufwendigen Anfahrtswegen verbunden ist. Ähnliches gilt für die umständliche und vor allem langsame Kommunikation per Briefpost, um beispielsweise Rückfragen zu den Übungsaufgaben zu stellen oder diese dann zur Korrektur an den Fernlehrer zu senden.

Im Hinblick auf die Tatsache, daß viele Unternehmen durch die rasch verlaufenden Veränderungsprozesse in Technik, Wirtschaft und Produktion dazu gezwungen sind, ihre Mitarbeiter immer wieder neu zu qualifizieren, und um die vorher genannten Nachteile traditioneller Weiterbildungsangebote zu beseitigen, sind webbasierte Lehrveranstaltungen eine sehr gute Lösung. Sie ermöglichen es, die Weiterbildungsmaßnahmen möglichst kostengünstig, zeit- und ortsunabhängig in den Unternehmensprozeß einzubinden. Beispielsweise können so zig-tausend Mitarbeiter großer Unternehmen, die sich weltweit auf verschiedene Standorte verteilen, gemeinsam geschult werden.

Grenzen der webbasierten Weiterbildung

Die webbasierte Weiterbildung ist vor allem für die berufliche Weiterbildung von Mitarbeitern geeignet, die über eine gewisse Lern- und Netzwerkkompetenz verfügen.
Weiterhin gibt es natürlich Fachbereiche, in denen eine Weiterbildung vor Ort zwingend erforderlich ist, wie etwa die praktische Einweisung in die Führung eines Fahrzeugs oder den Umgang mit einer speziellen Maschine.


b.) Ausbildung von Studenten und Schülern (Online-Studiengänge)

Derzeit kümmert sich an den Schulen ein Lehrer um viele Schüler und an den Hochschulen ein Professor um noch mehr Studenten. Das führt zwangsweise dazu, daß der Lehrende nicht auf die persönlichen Lernschwächen und die individuellen Wissenslücken des Einzelnen eingehen kann. Das Problem könnte zwar mit zusätzlichen Lehrkräften gelöst werden; deren Zeit- und Arbeitsaufwand wäre allerdings mit hohen Kosten verbunden.

Eine andere Schwierigkeit ist, daß der streng nach Lehrplan ablaufende, an feste Zeiten und Örtlichkeiten gebundene und gerade in der Technik häufig mit veralteten oder aber auch generell unnützen Lerninhalten geführte Unterricht gerade für jene Schüler und Studenten, die selbst bestimmt und selbst organisiert lernen möchten, wenig Möglichkeiten bietet, das auch in die Praxis umzusetzen. Diese Art der Ausbildung sorgt zwar für eine rasche, aber nicht unbedingt nachhaltige Wissensvermittlung. Das genannte Lehrkonzept führt bei vielen Schülern und Studenten dazu, daß sie die Unterrichts- oder Vorlesungsstunden mehr oder weniger absitzen, den Lernstoff erst kurz vor der Prüfung lernen und die häufig praxisfernen Übungsaufgaben nach Rezept lösen. Die schon von Beginn der Grundschule an erlernte Einstellung zu Schule und Bildung setzt sich auch im darauf folgenden Besuch der Berufsschule oder dem nachfolgenden Studium für viele fort. Wenige haben gelernt, die Bildung als etwas Wertvolles zu verstehen und zu erkennen, daß diese ihnen selbst etwas bringt und sie damit auch anderen nützlich sein können. Die genannten Bildungsstätten werden so mehr oder weniger als notwendiges Übel angesehen, um den gewünschten Beruf zu erlernen. Am Ende besitzen zwar viele den Gesellenbrief oder das Hochschuldiplom, haben aber im beruflichen Alltag enorme Schwierigkeiten, noch unbekannte Probleme zu analysieren und dann geeignete Lösungsansätze zu finden.

Ein anderes Beispiel für das genannte Problem sind die traditionellen Fernstudiengänge, bei denen das Lehrmaterial in teurer papiergebundener Form angeboten wird und das gemeinsame Lernen vor Ort ist mit kostspieligen und zeitaufwendigen Anfahrtswegen verbunden. Ähnliches gilt für die umständliche und vor allem langsame Kommunikation per Briefpost um beispielsweise Rückfragen zu den Übungsaufgaben zu stellen oder diese dann zur Korrektur an den Fernlehrer zu senden.

Gerade für die traditionellen Fernstudiengänge bietet das webbasierte Lernen vielfältige Verbesserungs- und Ergänzungsmöglichkeiten. Die bezüglich der Präsenzschulen genannten Probleme können sicher nicht alleine durch das webbasiertes Lernen gelöst werden. Aber diese Form des Lernens könnte an der ein oder anderen geeigneten Stelle innerhalb der Ausbildung eingesetzt werden; Beispiele hierfür wären die Online-Bereitstellung von Lehrmaterial, Übungsaufgaben oder wichtigen Veranstaltungshinweisen, das ein oder andere virtuelle Seminar, das gemeinsame webbasierte Lernen auf eine wichtige Prüfung oder die aktive Teilnahme an einem relevanten Diskussionsforum zur Beantwortung einer speziellen Frage. Die großen Chancen für die zukünftige Ausbildung stecken hier vor allem in der intelligenten Kombination von virtueller und Präsenzlehre.

Auch der praktische Einsatz des in diesem Lehrgang angewendeten didaktischen Konzepts wäre zumindest für jene Schüler und Studenten sinnvoll, denen dadurch ihre Ausbildung mehr Freude bereiten und eine nachhaltigere Wissensvermittlung ermöglicht würde. Natürlich müßte das auch im Abschlußzeugnis oder -diplom vermerkt und beispielsweise durch höhere Einstellungschancen bei Unternehmen honoriert werden.

Sehr vielversprechend sind auch multimediale, interaktive Lerntechnologien, bei denen der Anwender selbständig mit Informationen umgehen und innerhalb des Programms entsprechend aktiv werden kann. Dazu wäre als Beispiel die Simulation eines Unternehmens zu nennen, das vom Anwender durch eigene Ideen und Strategien geführt wird. Das Ergebnis bekommt er am Schluß über eine Liste präsentiert, in der die positiven und die negativen Entscheidungen diskutiert werden. Ein weiteres Beispiel sind computergestützte Simulationssysteme, mit denen Naturwissenschaftler, Ingenieure und Facharbeiter Situationen durchspielen können, die bei der realen Maschine zu erheblichen Gefahren und Schäden und somit Kosten führen würden. Dadurch können Menschen besser auf Störfälle vorbereitet werden, wodurch ein wesentlicher Beitrag zur Verbesserung der Sicherheit von Mensch-Maschine-Systemen geleistet werden kann.

Eine Möglichkeit, sich intensiver um den Lernerfolg des Einzelnen zu kümmern, wäre beispielsweise eine Software, die anhand der Übungsaufgaben und vor allem der Lösungen erkennt, wo die Schwachpunkte des Lernenden liegen und ihm zeigt, wo besonders intensive Übung notwendig ist, um das Lernziel zu erreichen: also ein auf den Lernenden abgestimmtes Programm, das ihn hierbei unterstützt und begleitet. Das Ganze hat zudem für den Lernenden den Vorteil, daß es ihm, egal wie ungeschickt er sich anstellt, hilfreich zur Seite steht, ohne ihn durch verletzende Worte zu demotivieren. Der Lehrer steht dem Lernenden je nach zeitlichen Möglichkeiten natürlich zusätzlich zur Verfügung.

Grenzen der webbasierten Ausbildung

Mit Hilfe des Computers und des Internets können viele traditionelle Lernsituationen wie die Bereitstellung und Verteilung von Lernmaterial (Bücher, Scripten oder Übungsaufgaben), die Teilnahme an Seminaren und Workshops oder die gemeinsame Bearbeitung einer Gruppenaufgabe ergänzt und teilweise auch ersetzt werden. Die zwischenmenschliche Kommunikation von Angesicht zu Angesicht kann allerdings nur innerhalb einer realen Zusammenkunft von Lehrer und Lernenden stattfinden und ist zur Entwicklung der sozialen Kompetenz gerade von Heranwachsenden von großer Bedeutung. Deshalb sind Präsenzveranstaltungen zur Ausbildung vor allem von Jugendlichen und der damit verbundene direkte Kontakt zu den Mitschüler bzw. die pädagogische Zuwendung durch einen Lehrer notwendig. Eine Ausnahme bildet hier nur die webbasierte Ausbildung von Erwachsenen, beispielsweise im Rahmen eines Online-Studiengangs. Ansonsten kann das webbasierte Lernen nur ergänzend zum Präsenzunterricht, beispielsweise durch eine interaktive Abfrage des aktuellen Kenntnisstands vor der Durchführung eines Seminars oder zur zusätzlichen Nachbetreuung in moderierten Webforen, eingesetzt werden, ihn aber nicht wirklich ersetzen.

Auch Software-Lösungen können hier nur als Hilfsmittel eingesetzt werden, um es etwa dem Lehrenden zu ermöglichen, sich mit geringem Zeitaufwand besser und intensiver in den Lernprozess des einzelnen Lernenden einzuklinken.


Das webbasierte Lernen erfordert allerdings unabhängig davon, ob es nun zur Aus- oder Weiterbildung eingesetzt wird, einige zusätzliche Kompetenzen (Netzwerkkompetenz, Fähigkeit zum selbst bestimmten und selbst organisierten Lernen,…), sowohl vom Lehrenden als auch vom Lernenden.

Eine sehr wichtige, in dieser Diskussion schon mehrmals erwähnte Fähigkeit, ist eine gute Lese- und Schreibfertigkeit des Lernenden (vom Lehrenden sollte diese vorausgesetzt werden), da nur diese eine effektive Fernkommunikation ermöglicht, beispielsweise im Rahmen einer gemeinsamen über das Internet geführten Bearbeitung einer Gruppenaufgabe.

Eine große Herausforderung für die Lehrenden ist es, webbasierte Lernumgebungen zu schaffen, in der sich zum einen der einzelne mit einem Maximum an Handlungsspielraum und persönlicher Gestaltungsfreiheit das notwendige Wissen selbst bestimmt und selbst organisiert aufbauen und andererseits durch die Zusammenarbeit mit den anderen Lernenden und unter der gezielten Anleitung des Lehrenden erarbeiten kann.

Dazu gehören aber weniger aufwendige multimediale Elemente als vielmehr eine intensive und individuelle Betreuung und echtes Interesse am Lernerfolg des Lernenden, um vorhandene Wissenslücken schnell aufzudecken und zu beseitigen.
Die große Schwierigkeit zur praktischen Umsetzung der genannten Lernumgebung für den Lehrenden ist, daß er neben soliden Basiskompetenzen im Umgang mit den neuen Medien vor allem auch über viel Zeit für die intensive und individuelle Betreuung der Lernenden verfügen muß, wobei nach dem Aufbau der notwendigsten Wissensgrundlagen im Umgang mit dem Computer und dem Internet dieses selbst hervorragend als Lernmedium zur Beschaffung von weiteren wichtigen Informationen und Kenntnissen verwendet werden kann.

Insgesamt ist also für alle Beteiligten viel Arbeit notwendig, um die Idee des webbasierten Lernens in die Praxis umzusetzen und für die kommenden Generationen zu optimieren; sei es nun die Aneignung von Basiskompetenzen im Umgang mit den neuen Medien, der Ausbau der Breitband-Internetzugänge oder die Weiterentwicklung der derzeitigen webbasierten Lernumgebungen und Autorensysteme. Was aber gerade auf diesem Gebiet durch fortlaufende Verbesserungen möglich ist, zeigt die beispiellose Entwicklung des Internets – man vergleiche hier das World Wide Web am Anfang der 90-ger Jahre und jetzt.

Für den Einsatz des webbasierten Lernens zur Weiterbildung von Mitarbeitern innerhalb eines Unternehmens müssen die entsprechenden Voraussetzungen geschaffen werden. Das bedeutet, die Unternehmen müssen Räume bereitstellen in denen innerhalb des Betriebes ein ungestörtes webbasiertes Lernen möglich ist und vor allem den Mitarbeiter darüber aufklären, welchen Nutzen ihm das webbasierte Lernen bringt, welche Anforderungen es stellt und welche entscheidende Bedeutung es nicht nur für seine Zukunft, sondern die des Unternehmens und auch für ganz Deutschland hat. Letzteres betrifft natürlich auch die Regierung und die Weiterbildungsanbieter.

Wie weitreichend die Effektivität des Bildungssystems, zu dem auch neue Lernformen wie das webbasierte Lernen zählen, für Deutschland ist, wird klar wenn man sich die Tatsache vor Augen führt, das unser Wohlstand, aufgrund fehlender Bodenschätze, vor allem auf dem wissenschaftlichen Know how bzw. den daraus entwickelten Produkten und Dienstleistungen beruht. Um dieses Know how auf einem hohen Niveau zu halten, wird das webbasierte Lernen eine bedeutende Rolle spielen.

Betrachtet man darüber hinaus die rasch fortschreitende Globalisierung der Welt und die damit verbundenen, unvorhersehbaren Veränderungen so wird klar, das man diesem Risiko nur vorbauen kann, in dem jeder Einzelne lernt sich möglichst schnell an die Veränderungen anzupassen, wozu ein zukunftsfähiges Bildungssystem entscheidend beitragen wird.

Abschließender Satz

Ein sehr wesentlicher Mehrwert, den das webbasierte Lernen bietet, ist das Lernen direkt von zuhause oder vom Arbeitsplatz aus. Damit werden vor allem jene Zielgruppen erreicht, für die es besonders wichtig ist, zeitlich und vor allem räumlich ungebundener lernen zu können. So ist es nicht verwunderlich, daß der Mehrwert des ortsunabhängigen Lernens vor allem innerhalb der beruflichen Weiterbildung zum Tragen kommt, denn derzeit wird noch viel Zeit und Geld für die hierfür häufig notwendigen Reisekosten und Übernachtungen der Mitarbeiter aufgewendet. Beides dient aber nicht dem eigentlichen Sinn der Weiterbildungsmaßnahme, nämlich der Erweiterung des Wissens des jeweiligen Mitarbeiters. Diese Kosten können durch webbasiertes Lernen eingespart werden und sollten im Optimalfall in die Verbesserung der bisherigen Betreuung während der Weiterbildungsmaßnahme reinvestiert werden. Nur so wird das Verbesserungspotential des webbasierten Lernens vor allem in Bezug auf die nachhaltige Wissensvermittlung tatsächlich optimal ausgeschöpft.

Webbasiertes Lernen eröffnet also die Möglichkeit, an beliebigen Orten (Arbeitsplatz, zuhause,…) und bei Bedarf (zeitunabhängig) sich das gerade benötigte Wissen anzueignen. Die zeitliche und räumliche Unabhängigkeit ermöglicht es, daß man weitestgehend selbst bestimmen kann wann, wo und mit welchem individuellen Lerntempo man lernt. Durch die Kombination von menschlicher und maschineller Lernerfolgskontrolle ist es weiterhin möglich, besser auf die individuellen Schwächen des Lernenden einzugehen und damit die Effektivität des Lernens zu verbessern. So könnte beispielsweise der aktuelle Wissensstand des Lernenden maschinell überprüft werden und gemäß den so gefundenen Wissenslücken die entsprechenden Lerninhalte zum Schließen der Lücken aus einer Datenbank herausgesucht und beispielsweise als HTML-Dokument am Bildschirm präsentiert werden.

 

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