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Was konkret bedeutet etwas aus sich selbst heraus zu tun und warum fällt es vielen so schwer ?
Es ist schon erhebend, wenn man sieht was Menschen alles erreichen können, wenn sie dem Ruf ihres Herzens folgen. Im Grunde wurden alle unsere grossen Errungenschaften, wie etwa Antibiotika, Impfstoffe, die Demokratie, die Marktwirtschaft, der Computer, das Auto usw., von einem Menschen in die Welt gebracht, der seinem inneren Drang mutig, entschlossen und mit viel Geduld gefolgt ist. Das beweisen die Lebensgeschichten dieser Menschen mit grosser Klarheit.
In diesem Artikel soll nun anhand einiger Beispiele gezeigt werden, wie Menschen etwas aus sich selbst heraus getan haben und am Ende sollen Schlüsse daraus gezogen werden, wie das „aus sich selbst heraus etwas tun“ auch für viele andere Menschen zur Gewohnheit werden kann.
Ein praktisches Beispiel gibt Henry Dunant (* 8. Mai 1828 in Genf; † 30. Oktober 1910 in Heiden), der wie viele Millionen seiner Mitmenschen auch, das große Leid auf den vielen Schlachtfeldern sah, sich aber im Gegensatz zu seinen wegschauenden Mitmenschen, ganz aus sich selbst heraus eine Lösung überlegte, um dieses Leid zu lindern. Durch seinen Mut und seine Tatkraft, die er über viele Jahrzehnte entschlossen und beharrlich in seine Lösung investierte, entstand im Laufe vieler Jahrzehnte, daß was wir heute als „Rotes Kreuz“ kennen.
Ein weiteres Beispiel liefert Mahatma Gandhi (* 2. Oktober 1869 in Porbandar, Gujarat; † 30. Januar 1948 in Neu-Delhi, Delhi), der den Kampf um die Unabhängigkeit Indiens vom britischen Empire, angeführt hat. Dieser Kampf dauerte übrigens 32 Jahre, also von 1915 bis 1947. Gandhi sucht dabei nach Wegen (nicht nach Einwänden), um die britischen Unterdrücker auf friedlichem aber sehr wirksamem Wege in der Weise zu provozieren, daß sie ihre Herrschaft über das indische Volk aufgeben.
Eine dieser Provokationen war folgende. Das Wichtigste für das Überleben der Inder war das Wasser und das Salz, in diesem Bereich konnte er also wirksam provozieren. Er organisierte mit den anderen Führern, mit denen er in Verbindung stand, eine Bewegung im Rahmen derer die Inder selbst Salz herstellten und damit unabhängiger von den Briten wurden. Sie entnahmen es dem Meer und verteilten es von dort ins Landesinnere. Als die Briten davon hörten, ließen sie Hunderttausende von Indern festnehmen und auch alle bekannten Führer bis auf Ghandi selbst, denn sie wollten auf keinen Fall einen Martyrer aus ihm machen.
Das Faszinierende an dieser Bewegung war, daß auch als die Führer und Hunderttausende Inder verhaftet worden waren, die Bewegung völlig unbeeindruckt weiterging. Der Grund das diese Bewegung einfach weiterlief, war, daß sie tief im Herzen der Menschen angekommen war. Das gemeinsame Ziel sich von den britischen Kolonialherren unabhängig zu machen hatte die Herzen aller mutigen und tatkräftigen Inder verbunden und alles was sie diesem Ziel näherbrachte, machte jeder aus sich selbst heraus. Es ging zwar immer noch um den Eigennutz, aber nicht für die persönliche Vermehrung von Geld und Besitz, sondern darum alles für die Unabhängigkeit Indiens vom britischen Empire zu geben und so auch als Einzelner mehr Freiheit zu erlangen.
Fazit:
Warum stellen sich Menschen wie Henry Dunant und Mahatma Gandhi schier unlösbaren Problemen, wo andere wegschauen und sich innerlich sagen, das tu ich mir nicht an bzw. nach außen sagen, ich habe keine Zeit oder andere sind zuständig für die Lösung dieses Problems ?
Diese bilden sich ihr eigenes Urteil und folgen dann einfach dem Ruf ihres Herzens und tun das was sie für richtig halten, jene schauen was die grosse Masse der anderen macht. Sie wissen, daß der Widerstand für alle, die aus der grossen Masse ausscheren enorm ist und warten deshalb mehr oder weniger bewußt ab, bis die Katastrophe eintritt, die schließlich alle zum Handeln zwingt und damit die zuvor wirksamen Widerstände minimiert.
Diese können deutlich sehen, wie es nach einer anfänglichen Durststrecke sehr viel besser weitergehen wird – nicht nur für sie selbst, sondern auch für viele ihrer Mitmenschen – jene sehen den Aufwand, das leidvolle Ankämpfen gegen die Widerstände ihrer Mitmenschen und daß es auch leichter geht und wählen deshalb den Weg des geringsten Widerstandes.
Diese sehen was möglich ist und gehen deshalb auch die noch unwegsamen Trampelpfade, jene sehen den momentanen Zustand und wursteln sich lieber durch, um möglichst wenig Schmerzen abzubekommen.
Wie die Lebensgeschichte von Henry Dunant zeigt, war es ein recht schwieriger und entbehrungsreicher Weg, der aber letztendlich zum „Roten Kreuz“ führte, einer weltweiten Hilfsorganisation von der wir bisher alle sehr profitieren. Leider kann man die Erfahrungen von Henry Dunant, natürlich in der jeweils individuellen Form, verallgemeinern. Viele (nicht alle) Visionäre, Erfinder und Freidenker führten und führen immer noch häufig ein mehr oder weniger einsames Leben mit geringem Einkommen.
Die Hauptursache dafür, sind die Werte- und Erfahrungswelten vieler Menschen, die durch die herrschenden Systeme und Regeln erzeugt werden und die es den Eliten so einfach wie möglich machen, ihre Mitmenschen in ihrem Sinne zu beherrschen und zu kontrollieren. Jedenfalls bietet so ein schwieriges und entbehrungsreiches Leben keinerlei Anreize, so daß man es keinem verdenken kann, daß er lieber mehr oder weniger bewußt die Ziele anderer verfolgt und das tut was von ihm erwartet wird.
Grundsätzlich können Menschen, die aus sich selbst heraus handeln, aber auch schnell viele Mitstreiter finden und sich so den Kampf mit ihren Gegnern vereinfachen. Mit Gegner sind hier übrigens Menschen gemeint, die von den Zuständen, die beseitigt werden sollen, profitieren.
Das hat jedenfalls das Beispiel von Gandhi und die, mit seinem Herzen verbundenen Gefährten, gezeigt. Dieses Beispiel zeigt übrigens nicht nur wie Menschen, völlig unabhängig voneinander und trotzdem gemeinsam aus sich selbst heraus handeln können, sondern auch was sie verbindet. Alle mutigen, freiheitsliebenden und tatkräftigen Inder waren sich einig, daß sie die britischen Unterdrücker loswerden wollen. Das indische Volk hatte einen gemeinsamen Feind, nämlich die britischen Unterdrücker.
Wie aber sollen wir uns einig werden auf neue Systeme und Regeln, die die gerade untergehenden Systeme und Regeln ersetzen sollen? Wer ist unser gemeinsamer Feind ? Im Grunde sind es die alten Gewohnheiten und Verhaltensweisen, die die meisten nicht als Feinde sehen, sondern als ihre bestens vertrauten Freunde, die ihnen eine gewisse Sicherheit geben. Es ist also dieses Mal wahrlich eine sehr komplexe Aufgabe, die wir als Einzelner bzw. als Gesellschaft meistern müssen, wenn wir eine gute Zukunft haben wollen.
Ich behaupte das auf Grund folgender Erfahrung, die ich mit vielen anderen, aktiven Freiheitskämpfern teile: „Da werden Fußballspieler zu Göttern erhoben, weil sie unterhalten und die Grundlage für unzählige belanglose Männergespräche liefern, gleichzeitig aber scheint es für die meisten nichts zu geben, was sie mehr mit Ablehnung und Ignoranz bestrafen, als jemanden der sie dazu auffordert ihre bisherigen Gewohnheiten u. Verhaltensweisen kritisch zu hinterfragen“.
Wenn man sich so das Leben in Freiheit und mit entsprechender Verantwortung anschaut, dann wundert es aber nicht, daß es für die grosse Masse der Menschen, mit ihrer Werte- und Erfahrungswelt, nicht sehr verlockend klingt.
Schauen wir uns doch mal an, was Freiheit und Verantwortung konkret bedeutet und wir werden sofort verstehen, warum viele gar nicht aus sich selbst heraus handeln, also frei sein möchten
Ich zitiere dazu eine Passage aus einem meiner Artikel:
Es stellt sich die Frage: Warum fordern so wenig Menschen ihre Freiheit und machen eben nicht das, was sie offensichtlich so zufrieden machen würde?
Der Grund dafür, daß viele Menschen das fremdbestimmte Leben bevorzugen, ist der, daß es scheinbar leichter ist, denn man bekommt alles klar vorgegeben und häufig kann man sogar die Verantwortung auf Vorgesetzte abwälzen. Wenn man die Ziele anderer verfolgt, bekommt man sofort Geld dafür und kann seine Rechnungen bezahlen, während derjenige der seinen Traum lebt, zwar maximale Freiheit hat, aber nicht selten erst einmal finanzielle Durststrecken überwinden muß, entsprechende Verantwortung zu tragen hat und sich vor allem um sehr viele Dinge selbst kümmern muss.
So ist es also gar nicht so verwunderlich, daß viele Menschen eben nicht ihr eigenes Leben leben, sondern willig die Ziele ihrer Mitmenschen verfolgen. Es ist so herrlich bequem unmündig zu sein und mit einer entsprechenden Portion Selbstlügen und Illusionen wird fast jede Aufgabe zum Traumjob.
Wie kann man das nun ändern ?
Wie schon häufig auf meiner Website beschrieben durch die Einführung neuer Systeme und Regeln.
Besonders wichtig ist es dabei, die Art und Weise der Erziehung zu überdenken. Es gilt die natürlichen Unterschiede (Begabungen, der ureigene Lebenstraum, Charakterstärken, …) und das selbstbestimmte bzw. selbstorganisierte Denken und Handeln zu fördern, wo es nur geht.
Die seit Jahrhunderten angewandte Erziehung durch Eltern und Schule schafft nämlich, im Gegensatz zu den vorher genannten natürlichen Unterschieden, künstliche, von den jeweils mächtigen Menschen, kontrollierbare Unterschiede, indem sie ihre Mitmenschen mit Hilfe von Titel (Dr., Professor, …), Stellungen innerhalb der Hierarchien, Schulabschlüssen, Schulnoten usw. bewerten und klassifizieren.
Was ist mit den künstlichen, von den jeweils mächtigen Menschen, kontrollierbare Unterschiede gemeint ?
Kontrollierbar deshalb, weil die Schüler vor allem dann gute Schulnoten und Schulabschlüsse bekommen, wenn sie sich im Sinne ihrer Lehrkräfte verhalten. Diese wiederum werden mit Hilfe von Lehrplänen und Bewertungen von oben herab gesteuert und kontrolliert (Stichwort: Kultusministerium). Die Ausbildung zur staatlich anerkannten Lehrkraft ist so gestaltet, daß neben dem Fachwissen auch bestmöglich sichergestellt wird, daß die Lehrkraft sich später auch gut in das streng hierarchisch kontrollierte Bildungssystem einfügt. Wer schließlich in die höheren Schichten der Hierarchien möchte, hat dann gute Chancen, wenn er über entsprechende Titel verfügt, vor allem aber, wenn er sich bestmöglich im Sinne des Vorgesetzten verhält, der den von ihm ersehnten Posten vergibt.
… und wie wird dieses System dann von ganz oben kontrolliert? Das läuft heute ganz stark vereinfacht so ab: Der Bildungsminister sagt, was die Partei sagt, die Partei sagt, was die staatlich anerkannten Experten sagen, die Experten sagen, was ihre Geldgeber vorgeben. Damit schließt sich der Kreis, nicht engagierte, fähige und kreative Menschen treffen die Entscheidungen, sondern diejenigen, die über die entsprechenden finanziellen Mittel verfügen.
Ein fast perfektes Befehls- und Kontrollsystem, oder nicht?
In diesem System wird der Erfolg eines Menschen also danach beurteilt, wie gut er die Ziele (Befehle) anderer verfolgt und dafür werden sie dann auch entsprechend belohnt (erkennbar für andere am großen Haus, am großen Auto usw.). Weitere Erfolgskritierien, die sich auch am Einkommen wiederspiegeln sind, wie sich die Beamten und Angestellten, für die Ziele ihrer Arbeitgeber, nach außen hin darstellen und verkaufen können und wie viel Menschen sie unter sich haben.
In diesem durch Befehl und Kontrolle bestimmten System ist also nicht der erfolgreich, der seinem Herzen folgt bzw. der aus sich selbst heraus handelt, immer gut zu seiner Frau ist, für seine Kinder Zeit hat, anständig ist, ehrlich ist, auch das Gemeinwohl im Sinn hat usw., sondern der Erfolg des Einzelnen hängt im Wesentlichen davon ab, wie gut er die Ziele anderer verfolgt.
Laut den genannten Erfolgskriterien sind sehr wenig Menschen (weltweit) wirklich erfolgreich, schon alleine deswegen, weil sie nicht ihr eigenes Leben leben können. Das drückt natürlich bei den meisten sehr auf ihr Selbstwertgefühl (z. B. beim Vergleich mit den Bildern, der Reichen u. Schönen aus dem Fernseher) und hindert sie daran sich selbst zu lieben, was wiederum dazu führt, daß sie sich nicht so verhalten, wie sie sich von Natur aus verhalten würden, nämlich dem Ruf ihres Herzens zu folgen.
Wohlgemerkt das Herz versteht, was der Verstand wegen der anerzogenen Regeln ignoriert. So kann man Verstandes-Menschen sofort daran erkennen, daß sie alles was mit Intuition und mit dem Herzen denken zu tun hat, sofort lächerlich machen. Sie kennen eben nur Zahlen und Fakten, auf die sie sich berufen, auch wenn sie noch so klar und deutlich falsch sind.
Nur soviel: Die Finanzkrise hat mit aller Deutlichkeit gezeigt, daß die Aussagen und die Berechnungen mit allerhand Excel-Tabellen nicht zur Lösung der Krise beigetragen haben. Diese Milchmädchenrechnungen und die auf lukrativen Posten sitzenden „staatlich anerkannten“ Experten und ihre Fehlentscheidugnen und Falschaussagen waren sogar Mit-Auslöser der Krise.
Jedenfalls können die ausschließlich auf ihren Verstand hörenden Menschen, mit Hilfe der Systempresse relativ leicht manipuliert und über Hierarchien auf die Ziele der Mächtigen hingelenkt werden – und das ist es doch um was es am Ende geht.
Wir können aber durch ein Umdenken in der Er- oder besser Beziehung eine neue Generation von Menschen hervorbringen, die sich nicht mehr manipulieren lässt.
Diese Wahrheits-liebenden, in ihre eigene Wahrnehmung vertrauenden Menschen können dann auch, der Demokratie und der Marktwirtschaft ihren wahren Sinn verleihen. Warum? Weil die wahren Bedürfnisse und Überlegungen und die eigenen Urteile des Einzelnen, die Grundlage für eine gesunde Gesellschaft sind, die ja letztlich aus den vielen Einzelnen besteht. Was das Gegenteil von einer gesunden Gesellschaft ist, sehen wir an unserer heutigen, dekadenten Gesellschaft.
Wie diese Erziehung konkret aussieht beschreibe ich in dem Artikel: „Wie entsteht das Gedankengebäude eines unmündigen Befehlsempfängers und wie das eines mündigen Netzwerkers ?„.
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