Lebensunternehmer-Wissensdatenbank
Die Internetadresse (URL) und das Domain-Name-System
Jeder Rechner im Internet, auf dem Sie Informationen bzw. Dateien abrufen können, besitzt eine eindeutige Adresse, über die Sie den gewünschten Server erreichen können. Um an eine Information zu gelangen, müssen Sie die entsprechende Adresse im Browser eingeben. Es gibt zwei unterschiedliche Adreßformate, die allerdings beide die gleiche Funktion haben:
a.) Symbolische Adresse (URL)
b.) Numerische Adresse (IP-Adresse)
Was versteht man unter der symbolischen Internetadresse ?
Eine URL (Uniform Resource Locator = einheitliche Ressourcen-Adresse) ist mit einem erweiterten Dateinamen vergleichbar, der den gesamten Weg zu einem Objekt (HTML-Datei, ein Textabschnitt, ein Bild, ein Video,…) innerhalb eines Netzes beschreibt. Die URL beginnt immer mit dem verwendeten Übertragungsprotokoll, z.B. „http://“ für eine Seite im WWW, „ftp://“ für eine FTP-Site, „news:“ für eine Newsgroup, dann folgt Name und Adresse des Servers, auf dem sich das Objekt befindet, danach der Verzeichnispfad und schließlich der Dateiname.
Beispiel einer URL:
http://www.bibliothek.uni-regensburg.de/internet/suchma.htm
http://www. |
bibliothek. | uni-regensburg. | de | /internet | /suchma.htm |
Hypertext Transfer Protokoll | Bereich Bibliothek | Universität Regensburg | Deutschland | Ordner | dateiname. dateiformat |
<Protokoll>:// | <2.Subdomäne>. oder Local-Domain |
<1.Subdomäne>. oder Second-Level- Domain |
<Domäne> oder Toplevel- Domain |
/Pfad der Datei auf dem Server |
/Datei |
Computer können mit Zahlen besser umgehen, Menschen in der Regel besser mit Namen. Deshalb hat man ein System geschaffen, das die numerischen IP-Adressen für die Endanwender in anschauliche Namensadressen übersetzt. Eine Namensadresse in diesem System gehört zu einer Top-Level-Domain und innerhalb dieser zu einer Sub-Level-Domain. Jede Sub-Level-Domain kann nochmals untergeordnete Domains enthalten, muß es aber nicht. Die einzelnen Teile solcher Namensadressen sind wie bei IP-Adressen durch Punkte voneinander getrennt. Eine solche Namensadresse ist beispielsweise „sicherheit-it.info„.
Die Top-Level-Domains stehen in einem Domain-Namen an letzter Stelle. Die Abkürzungen, die solche Top-Level-Domains bezeichnen, sind entweder Landes- oder Typenkennungen.
Beispiele sind:
de = Deutschland
it = Italien
au = Österreich
ch = Schweiz
com = Kommerziell orientierter Namensinhaber
org = Organisation
net = Allgemeines Netz
edu = amerikanische Hochschulen
gov = amerikanische Behörden
Was versteht man unter der numerischen Internetadresse (IP-Adresse) ?
Was ist die IP-Adresse Ihres Rechners und welche Funktion hat sie ?
Das Internet ist ein weltweites Computer-Netzwerk und jeder Rechner, der daran teilnimmt, erhält als Teil dieses Netzwerks eine eindeutige Teilnehmerkennung, die sich IP-Adresse nennt. Vergleicht man das weltweite Computernetzwerk Internet mit dem Telefonnetz, dann würde die IP-Adresse Ihrer Telefonnummer entsprechen, wobei dieser Vergleich am besten für Internet-Teilnehmer zutrifft, die über eine Standleitung oder per DSL-Zugang mit dem Internet verbunden sind, da dann die IP-Adresse genau so wie die Telefonnummer dem jeweiligen Teilnehmer fest zugeordnet ist.
Bei allen anderen, die sich über ein Modem oder eine ISDN-Karte ins Internet einwählen, werden die IP-Adressen dynamisch vergeben, das bedeutet, bei jeder Einwahl wird dem Internet-Teilnehmer von seinem Internetprovider/Onlinedienst eine neue IP-Adresse zugeteilt. Die möglichen IP-Adressen beschränken sich dabei auf einen bestimmten IP-Adressbereich, der dem Internetprovider/Onlinedienst zugeteilt wird. Sie setzt sich aus insgesamt 4 dreistelligen Dezimalzahlen zusammen, die Werte zwischen 0 und 255 annehmen können, wie beispielsweise 192.123.111.100. Überflüssige Nullen entfallen dabei: Die IP-Adresse 201.001.023.255 wird so zu 201.1.23.255. Anhand der IP-Adresse können Sie bzw. Ihr Rechner als Teil des Internets eindeutig identifiziert werden. Die aktuelle IP-Adresse kann übrigens über das in Windows mitgelieferte Programm winipcfg (winipcfg.exe) oder über das DOS-Programm „ipconfig“ ermittelt werden.
Auf jedem Server, auf den Sie zugreifen, hinterlassen Sie Ihre aktuell zugeteilte IP-Adresse, die in bestimmten Dateien, den sogenannten Server-Logwp-content/uploads abgespeichert wird. Außerdem wird vom Provider Protokoll geführt, wie lange und in welchem Zeitraum Ihnen eine seiner IP-Adressen zugeteilt worden ist, damit er Ihre Online-Gebühren berechnen kann. Haben Sie sich über das Telefonnetz (Modem, ISDN, ADSL) ins Internet eingewählt, wird diese IP-Adresse Ihrer Telefonnummer zugeordnet.
Was versteht man unter dem Domain Name System ?
Damit Sie eine Verbindung zu einem Rechner (Server) im Internet herzustellen können, muß die von Ihnen in den Browser eingegebene symbolische Adresse, beispielsweise die Domain „sicherheit-it.info“ in eine IP-Adresse z. B. 193.197.167.200 umgewandelt werden.
Der Rechner, der für eine bestimmte symbolische Adresse eine bestimmte IP-Adresse liefert, wird als Domain-Name-Server oder kurz Nameserver bezeichnet. An einen dieser Nameserver werden Sie automatisch über Ihren Provider weitergeleitet. Die symbolischen Adressen und die zugehörigen IP-Adressen aller ans Internet angeschlossenen Rechner werden von einer weltweit im Internet verteilten Datenbank verwaltet. Diese Datenbank heißt Domain Name System (DNS). Hat der Nameserver die feste IP-Adresse des betreffenden Webservers gefunden, werden Sie mit dem entsprechenden Rechner verbunden. Die angeforderte HTML-Seite wird von diesem Rechner auf Ihren übertragen und vom WWW-Client angezeigt.
Wie weiß das auf dem Empfänger-Rechner zuständige Anwendungsprogramm, daß die Daten für ihn bestimmt sind ?
Im traditionellen Fall wird dazu bei einem Geschäftsbrief zusätzlich zur Adresse des Unternehmens der Name der betreffenden Abteilung oder Person auf den Briefumschlag geschrieben, an die der Brief gerichtet ist. Ähnlich funktioniert das auch im Internet: Hier sind die Abteilungen (Personen) allerdings die jeweiligen Anwendungsprogramme auf dem Server-Rechner, beispielsweise der WWW-Server oder der E-Mail-Server bzw. beim Client-Rechner der WWW-Client oder der E-Mail-Client. Genauso wie ein Textdokument im Word-Format (*.doc, *.dot,…) von dem bekannten Textverarbeitungsprogramm erkannt und geöffnet wird, muß eine eingehende E-Mail an die zuständige Internetanwendung (E-Mail-Client) weitergeleitet werden.
Die innerhalb der TCP/IP-Spezifikation verwendete Methode zur eindeutigen Zuordnung von Daten/Information zu einem Dienst heißt Portsystem. Ein Port ist dabei eine l6-Bit-Adresse, wobei die Ports im Bereich von 0 bis 1023 für bekannte Dienste wie beispielsweise das WWW oder den E-Mail-Dienst reserviert sind – man nennt diese Ports deshalb auch Well-Known-Ports. Mit Ihrem WWW-Client, beispielsweise dem Internet Explorer, tauschen Sie Daten per HTTP über den Port 80 mit einem WWW-Server aus. Bei der Nutzung des FTP-Dienstes ist der Port mit der Nummer 20 für die Befehle und der Port 21 für die Daten bestimmt; der Port mit der Nummer 25 öffnet seine Türen, wenn E-Mails versendet werden sollen. Eine IP-Adresse bzw. der damit im Internet identifizierte Computer hat 131.070 Türen, die sich für andere Internet-Teilnehmer nur dann öffnen, wenn der Rechner einen Dienst anbietet und damit als Server arbeitet. Sie sind unterteilt in 65.535 TCP-Ports und 65.535 UDP-Ports. Hier finden Sie eine Liste der verschiedenen Ports und der ihnen zugeordneten Dienste www.isi.edu/in-notes/iana/assignments/port-numbers. Definiert sind die Protokollnummern im RFC 1700.
Wie funktioniert das Portsystem ?
Um diese Frage zu beantworten, dient am besten der Vergleich des Computer- mit dem Telefonsystem. Die untenstehende Tabelle soll den Vergleich der beiden darstellen, also welcher Teil des Computersystems der zugehörigen Komponente im Telefonsystem entspricht.
Vergleich: Computersystem – Telefonsystem
Computersystem | Telefonsystem |
symbolische Internetadresse/IP-Adresse
Beispiel: |
Telefonnummer
Beispiel: |
Computernetzwerk
Beispiel: |
Vorwahl
Beispiel: |
Bestimmter Computer dieses Netzwerks |
Beispiel:
102.15
Rufnummer
Beispiel:
9999
Port dieses Computers
Beispiel:
80 (World Wide Web – WWW-Client)
Der Computer des Empfängers erkennt übrigens den Port über die Kontrollinformationen im TCP-Header und zwar unter dem Wort (= 2 Byte oder 16 Bit) „Destination Port“, siehe hierzu auch den Abschnitt „Transmission Control Protokoll (TCP Header)„.
Nebenstellennummer
Beispiel:
22 (Hr. Maier)
Es gibt zwei Arten von Ports:
-
- Ports mit festen Portnummern (wellknown Ports):
Es handelt sich dabei um reservierte und standardisierte Ports,die zwischen den Portnummern 0 und 1023 liegen. Damit ist es für den Sender und den Empfänger einfach, anhand der Portnummer zu erkennen, welche Daten für welche Anwendung bestimmt sind.
- Ports mit festen Portnummern (wellknown Ports):
Protokoll | Definition | Port Nummer | Internetdienst (Service) |
---|---|---|---|
HTTP | Hypertext-Transport-Protocol | 80 | World Wide Web |
HTTPS | Hypertext-Transport-Protocol-Secure (SSL) | 443 | World Wide Web mit sicherer Verbindung zwischen WWW-Client und WWW-Server |
SMTP | Simple-Mail-Transfer-Protocol | 25 | E-Mail-Dienst (E-Mails versenden) |
POP3 | Post-Office-Protocol | 110 | E-Mail-Dienst (E-Mails abholen) |
FTP und FTP-data |
File-Transfer-Protocol File-Transfer-Protocol-Data |
21 20 |
FTP (Dateien auf einem entfernten Rechner verwalten, von diesem herunter- oder auf diesen hochladen) |
Domain | Domain Name Service | 53 | Übersetzung von IP-Adressen in reale Namen und umgekehrt |
NNTP | Network-News-Transport-Protocol | 119 | Newsgroups |
IRCP | Internet Reley Chat Protocol | 194 | Chat |
IMAP 4 | Internet Multimedia Aplication Protocol | 220 | E-Mail-Dienst (E-Mails abholen) |
Tab. Bekannte Services und Ports.
-
- dynamisch zugeteilte Ports (Dynamically Allocated Ports):
Diese Ports werden beim Verbindungsaufbau vereinbart und einem Server-Programm zugewiesen.
- dynamisch zugeteilte Ports (Dynamically Allocated Ports):
Ein weiterer Fachbegriff der häufig in Zusammenhang mit den eben beschriebenen Ports auftaucht, ist der Begriff „Socket“ und bezeichnet die Kombination aus öffentlich registrierter Internet-Adresse und Port-Nummer. Ein Socket identifiziert einen Anwendungsprozeß eindeutig.
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