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Kann man als Einzelner wirklich etwas bewirken (Friedrich von Spee u. sein Kampf gegen die Hexenverfolgung) ?
Im 17. Jahrhundert wurden über hunderttausend unschuldige Menschen als Hexen bzw. Zauberer verbrannt.
Mit der folgenden gezielten Frage kann der ganze Wahnsinn um den Hexenglauben sofort entlarvt werden.
Warum konnten die so zaubermächtigen und verwandlungsfähigen Hexen es nicht schaffen, ihrem Kerker zu entfliehen, sich in die Lüfte zu schwingen, ihre Folterschmerzen weg zu zaubern und bei ihrem Herrn dem Teufel, Schutz zu suchen (den er ihnen, als ihr Herr und Meister, doch gerne gewährt hätte) ?
Trotzdem wüteten die Wahnsinnigen über ein Jahrhundert lang. Warum waren die Führer und die Masse der Geführten damals nicht in der Lage, dem Wahnsinn ein Ende zu setzen ?
Der Hauptgründe dafür waren:
- heidnische Bräuche, die tief in den Menschen verwurzelt waren,
- der Sexualhass und die Dämonenfurcht der Priester,
- die Führer, die wegen der Gütereinziehung einen finanziellen Nutzen davon hatten,
und der Zauberglaube des einfachen Volkes.
Wie immer gab es auch zur damaligen Zeit Menschen, die wegen Ihres wahrheitsliebenden Wesens nicht wegschauen konnten bzw. sich durch die finanziellen Vorteile nicht verlocken ließen. Einer dieser Menschen war Friedrich von Spee.
Was hat Friedrich von Spee damit bewirkt, daß er gewissenhaft gehandelt hat ?
Er schrieb ein Buch indem er die Hexenprozesse praxisrelevant bechrieb und verurteilte. Das Buch erschien in polnischer, französischer, holändischer und deutscher Sprache. Leider ging es diesem Buch wie vielen Büchern dieser Art, es wurde nicht von denen gelesen, die es eigentlich nötig gehabt hätten.
Insgesamt hat sich der leidenschaftliche Einsatz Friedrich von Spees aber gelohnt. Folgende Dinge sind damals passiert. Der Kurfürst Johann Philipp von Schönborn, ließ die in seinem Herrschaftsbereich Mainz-Würzburg-Worms stattfindenden Hexenprozesse kurzerhand einstellen. Der Herzog Wolfgang Wilhelm von Jülich-Berg, wies seine Statthalter an, die Prozessakten in Zukunft zur Prüfung vorzulegen. Der Herzog von Braunschweig befahl seinen Räten Mäßigung. In Duisburg, Nassau, Köln, Bilstein und am Niederrhein fanden auffallend weniger Prozesse statt. Königin Christine von Schweden befahl, alle wegen Hexerei angeklagten Frauen in Freiheit zu setzen.
Wohlgemerkt das alles passierte in einem Land, dessen Volk, die Hexenverfolgung, mit der weltweit bekannten Gründlichkeit, betrieb. Wie aus historischen Berichten hervorgeht, mussten gerade die deutschen Hexenjäger, von der damaligen Kirchenobrigkeit in Rom immer wieder dazu ermahnt werden, die Hexenverfolgung nicht so exzessiv zu betreiben.
Es lohnt sich also allemal, die Stimme zur Wahrheit und Menschlichkeit zu erheben. Nur so können die neuen Gedanken sich in anderen Köpfen einnisten und von dort aus weiterverbreitet werden. Nur so kann menschlichem Wahnsinn, der von vielen häufig gar nicht als solches erkannt wird, langfristig Einhalt geboten werden.
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