Meine Vision und wie ich sie realisieren möchte
Kann man als Einzelner wirklich etwas bewirken (Netzwerkprojekte) ?
Mit ihrem Einsatz und dem festen Glauben an realistische und durchdachte Ziele und dem Aufzeigen eines gangbaren Weges konnten Einzelne mutige und tatkräftige Mitmenschen ebenfalls für dieses Ziel begeistern und zur freiwilligen Mithilfe bewegen. Die großartigen Ergebnisse dieser auf der Leistung und der konstruktiven Zusammenarbeit einer Gruppe von Menschen mit gemeinsamen Zielen beruhenden Netzwerkprojekte stiften großen Nutzen für die jeweils interessierte Allgemeinheit. Es ist ein wechselseitiger Nutzen zwischen Anbieter und Anwender erkennbar: Der Anwender (die Allgemeinheit) profitiert von den im Rahmen des Projekts bereitgestellten Informationen, Diensten und Produkten, der Anbieter (das Individuum) bzw. die Gruppe von Menschen mit gemeinsamen Zielen werden durch die begeisterten Anwender in ihrem Tun bestätigt und damit gleichzeitig motiviert, weiterzumachen.
Daß der Einzelne, der sich mutig und tatkräftig engagiert, sehr viel bewirken kann zeigen auch viele herausragende Internet- und Open Source-Projekte, beispielsweise:
- Linux von Linus Torvalds „www.cs.helsinki.fi/u/torvalds/„
- SelfHTML von Stefan Münz „http://aktuell.de.selfhtml.org/people/stefan.htm„
- Wikipedia von Jimmy Wales „http://de.wikipedia.org/wiki/Jimmy_Wales“ und
Larry Sanger „http://de.wikipedia.org/wiki/Larry_Sanger„ - das Open Directory Project von Rich Skrenta „http://www.skrenta.com/about.html“ und Bob Truel
Nicht wenige Projekte dieser Art entstehen, weil ein Einzelner ein Problem hat, sich eine Lösung für das Problem überlegt und diese dann den interessierten Internetanwendern zur Verfügung stellt bzw. sie dazu ermuntert, selbst an der Verbesserung der Lösung mitzuwirken. Gelingt es, begeisterte Helfer zu finden, so können, wie das Linux-Projekt beweist, gewaltige Kräfte in den Beteiligten freigesetzt werden. Da viele Programmierer kostenlos an der Fortentwicklung von Linux mitarbeiten, entstehen diese gewaltigen Kräfte offensichtlich nicht durch finanzielle Anerkennung, sondern durch die Anerkennung einer großen Nutzergemeinde (Allgemeinwohl) und den Spaß, den der Einzelne an der jeweiligen Tätigkeit hat (Selbstwohl).
In diesem Zusammenhang könnte man sich nun fragen: Warum werden im Rahmen von vielen Open-Source-Projekten (Linux, Open Office, Apache, Drupal, Moodle,…) so großartige Programme hervorgebracht, obwohl keine Millionen fließen, und warum gibt es bei so vielen, meist sehr kostspieligen Softwareprojekten, die von der Regierung in Auftrag gegeben werden, häufig so große Probleme ?
Das genannte Prinzip gilt natürlich nicht nur für Internet- und Open Source-Projekte, sondern für alle Projekte dieser Art. Ein weltbekanntes Beispiel ist das Rote Kreuz. Die Idee zu dieser Organisation, die heute wertvolle Dienste für in Not geratene Menschen in aller Welt leistet, hatte ursprünglich Henry Dunant, der andere durch leidenschaftliche Zweiergespräche (er redete laut Zeitzeugen sehr ungern vor Gruppen) von seiner Idee begeistern und zur aktiven Mitarbeit motivieren konnte.
Neben den genannten, meist weltumspannenden Projekten, gibt es genauso wichtige Projekte, die jeder von uns vor Ort anstoßen kann. So hatte beispielsweise der Regensburger „Josef Troidl“ die Idee, einen Ort zu schaffen, in dem Obdachlose ein warmes Essen, Kleider und ein Stück Hoffnung finden können. Mit Hilfe von engagierten Obdachlosen entstand nach etwa 9 Monaten harter Arbeit der Strohhalm, ein Haus in der Kepplerstraße 18, in dem wohnungslose und bedürftige Menschen Hilfe finden.
Einen besonders ausgefallenen Dienst hat sich Sepp Bögle, ein ehemals gut verdienender Geschäftsmann einfallen lassen, der bereits seit 1996 seinen Lebensunterhalt damit verdient, Steine aufeinander zu stellen. Die so entstehenden Steinskulpturen kann man im Sommer am Bodenseeufer von Radolfzell bestaunen. Neben der Kunst des Steine-Balancierens verkauft Sepp Bögle Bücher (Ruf der Steine) und gibt Antworten zu wichtigen Lebensfragen.
Im Winter bietet Sepp Bögle dann seinen Dienst auf der kanarischen Insel Lanzarote an. Da er heute nur noch 2 Koffer besitzt, in denen er alles aufbewahrt, was er zum Leben braucht, muss er sich einen Ort suchen, wo er überwintern kann. Seine Erkenntnis fasst er in folgende Worte: „Heute bin ich jemand, der lebt und nicht gelebt wird“.
Frank Meyer hatte die Idee, einen Software-Router mit Hilfe des freien Betriebssystems Linux zu bauen. Das fertige auf Routerfunktionen beschränkte Linux-System, das auf einem alten 486 DX4-100-Rechner mit 16 MB Arbeitsspeicher läuft, stellte er dann in der Newsgroup „de.alt.comm.isdn4linux“ anderen Internetanwendern vor.
So fanden sich im Laufe der Zeit nicht nur zahlreiche interessierte Anwender der von Frank Meyer entwickelten FLI4L-Linux-Router-Lösung, sondern auch solche, die tatkräftig an der Verbesserung/Erweiterung der Lösung im Rahmen eines Open-Source-Projekt (www.fli4l.de) mitwirken wollten und, wie man am Ergebnis sehen kann, auch haben.
Durch die Idee eines Einzelnen, die auch andere begeistern und zur aktiven Teilnahme bewegen konnte, entstand ein für viele Anwender nützliches Produkt, das gleichzeitig Arbeitsplätze geschaffen hat.
Nicht wenige, die zuvor einen Hardware-Router dazu verwendet haben, um mehreren Personen bzw. den von diesen genutzten IT-Systemen (stationäre Arbeitsrechner, LapTop’s,…) gleichzeitig den Zugang zum Internet zu ermöglichen, wurden durch das Open-Source-Projekt von Frank Meyer auf die Idee gebracht, sich einen Software-Router selbst zusammenzubauen. Einige der dabei entstandenen Projekte findet man unter der Adresse „http://www.fli4l.de/fli4l/galerie/fli4l-in-der-praxis.html„. Nachfolgend sind einige besonders originelle Projektergebnisse abgebildet.
Abb. Fli4l.de – Praxis-Gallery – eine Bierkiste als Routergehäuse
Abb. Fli4l.de – Praxis-Gallery – eine Werkzeugkiste als Routergehäuse
Abb. Fli4l.de – Praxis-Gallery – ein Routergehäuse aus Lego-Bausteinen
Abb. Fli4l.de – Praxis-Gallery – ein Toaster als Routergehäuse
Dieser Eigenbau fördert nicht nur die Kreativität des Einzelnen, sondern führt auch dazu, daß man zahlreiche Produkte benötigt, deren Herstellung, Umbau, Verbesserung usw. Arbeitsplätze schafft, wie beispielsweise die Homepage des Ingenieurbüros von „Norbert Bebensee“ (www.bebensee.de) zeigt.
Abb. Bebensee.de – Allgemeine Informationen – FLi4L-Zubehör
Bei den genannten Projekten fällt besonders auf, daß die Motivation zur Kreativität und vor allem der Mut und die Tatkraft zur Umsetzung der so entstandenen Idee nicht vom Geld abhängen, sondern einzig und allein davon, wie sehr das Problem bzw. dessen Lösung den einzelnen erfaßt und wie gut er es versteht, auch andere zur aktiven Teilnahme zu begeistern. Was nützt dem Erfinder oder Visionär die beste Idee, wenn sich kein Mensch dafür interessiert und bereit ist, gemeinsam mit dem Schöpfer den Weg zur praktischen Umsetzung der Idee zu gehen?
Der Zulauf, den die freien Projekte haben, deutet darauf hin, daß immer mehr Menschen ihre individuelle Intelligenz und Kreativität einsetzen und aktiv am Leben teilnehmen wollen, anstatt nur zu konsumieren, was ihnen die Medien und die von ihnen gemachten Genies und Stars präsentieren. Der Computer mit Internetzugang ist eine menschliche Meisterleistung (die Krone der maschinellen Schöpfung), aber letztendlich doch nur ein Werkzeug, das seine Möglichkeiten erst dann entfalten kann, wenn wir es kompetent und mit Herz und Verstand nutzen. |
Eine fortlaufend aktualisierte Übersicht über Internet- und Open Source-Projekte finden Sie beispielsweise unter „www.oekonux.de/projekt/links.html„.
Hinterlasse einen Kommentar
An der Diskussion beteiligen?Hinterlasse uns deinen Kommentar!