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Kann man als Einzelner wirklich etwas bewirken (technische und soziale Erfindungen) ?
Ein praktisches Beispiel dafür wie stark die Auswirkungen der Gedanken eines einzigen Menschen für seine Nachwelt sein können, ist der Chemiker Dmitri Iwanowitsch Mendelejew (1834 bis 1907).
Seine am 6. März 1869 veröffentlichte Aufstellung des Periodensystem der Elemente (PSE) brachte Ordnung in das Chaos der Materie. Neue Elemente und ihre Eigenschaften konnten mit Hilfe des PSE bzw. der Kenntnis der natürlichen Gesetzmäßigkeiten und Zusammenhänge, beispielsweise die Ähnlichkeiten der Element bei der Bildung von Verbindungen oder das elektrochemische Verhalten, theoretisch hergeleitet werden. Erst dieses von Mendelejews in die Welt gebrachte Wissen ermöglichte letztendlich die in unserer Industriegesellschaft allgegenwärtigen Metalle, Legierungen, Lösungsmittel und Kunststoffe, die nur mit Hilfe des PSE entwickelt werden konnten und die Grundlage für sehr viele industrielle Erzeugnisse sind.
Die gleiche Tragweite wie Mendelejews Aufstellung des Periodensystem in der Chemie könnte übrigens das Human Genome Project für die Biologie und Medizin haben. Allerdings wird es noch viele Jahrzehnte dauern, bis die natürlichen Gesetzmäßigkeiten und Zusammenhänge zwischen den jeweiligen Genen und den durch sie zum Leben erweckten Organen, vollständig bekannt sind. Wenn die Menschheit aber dieses Wissen einmal erarbeitet hat, dann ist sie sogar in der Lage, eigene Lebewesen zu schaffen. Der dann hoffentlich reife Mensch wird vom Nachahmer zum Schöpfer der Natur.
Viele klagen, daß die Welt immer schlechter wird und daß sie ja gerne dazu beitragen würden, diese Welt zu verbessern, aber sie reden sich ein, daß der Einzelne nichts bewirken kann und das es deshalb sinnlos ist, etwas zu tun.
Tatsächlich ist es ganz anders und das ist wirklich eine anhand unserer Weltgeschichte leicht beweisbare Behauptung.
Die Lehren der Weltgeschichte zeigen eindeutig, daß die mutigen und tatkräftigen Menschen, ihre Umgebung schrittweise verbessern, bis am Ende die für einen Großteil aller Menschen optimale Lebensumgebung geschaffen ist.
Einige praktische Beispiele für einzelne Menschen, die unsere Welt mitgestaltet und nachweislich verbessert haben sind:
- Johannes Gutenberg (um 1397 bis 1468)
ermöglichte mit seiner Erfindung (der Buchdruck), Schriftwerke in hohen Auflagen und deshalb zu erschwinglichen Preisen herzustellen und so Wissen und Bildung, Tatsachen und Meinungen einer breiten Öffentlichkeit zugänglich zu machen. - Adam Smith (1723-1790)
hatte die Idee für das erfolgreiche Wirtschaftssystem, das auf dem Mechanismus von Angebot und Nachfrage und der Grundlage privatwirtschaftlicher Produktion beruht. Die Marktwirtschaft soll die Konsummöglichkeiten erhöhen, die Anbieter zu Innovationen und technischem Fortschritt motivieren und Einkommen und Gewinne nach individueller Leistung verteilen. Das Wirtschaftssystem basiert nach Adam Smith darauf, daß die „unsichtbare Hand des Marktes“ aus den egoistischen Handlungen des Einzelnen automatisch das Beste für den allgemeinen Wohlstand erzeugt. - James Watt (1736 bis 1819),
der mit seiner Dampfmaschine das Industriezeitalter und damit die maschinelle Herstellung von Massenwaren einleitete. Diese brachte zwar viel Arbeit, teilweise nahezu Vollbeschäftigung und die unterschiedlichsten Massenprodukte in die Industriegesellschaften, allerdings mit den bekannten schwerwiegenden Folgen für Mensch und Natur. - Justus von Liebig (1803 bis 1873),
der durch chemische Düngemittel (Mineraldünger), die dem Ackerboden die Stoffe zurückgeben, die ihm die Pflanzen entziehen, die Ernteerträge des Bodens vervielfachte. - Henry Dunant (1828 bis 1910)
hatte, nachdem er die Schreckensbilder einer sehr blutigen Schlacht (Die Schlacht von Solferino) mit ansehen mußte, die Idee, in allen Nationen Hilfsvereine für die Verwundeten des Krieges zu gründen und schuf so im Laufe der Zeit gemeinsam mit anderen das Rote Kreuz, die weltweit größte Hilfsorganisation.
Henry Dunant sagte laut einem zeitgenössischen Dokument einmal: „Alles fängt immer bei einem einzelnen an. Wenn sich alle nur als Masse fühlen, bewegt sich nichts mehr auf der Welt“. - Nikolaus August Otto (1832 bis 1891)
entwickelte den Otto-Viertaktermotor, der die Motorisierung der ganzen Welt ermöglichte. Kurze Zeit später wurden die Otto-Motoren bereits in die ersten Automobile von Carl Benz und Gottfried Daimler eingebaut und fuhren über Deutschlands Straßen. - Robert Koch (1843 bis 1910)
ist der Begründer der modernen Bakteriologie und schuf die Gegenmittel für zahlreiche Infektionskrankheiten wie etwa Milzbrand, Tuberkulose und Cholera, die man heute dank ihm in Europa und hoffentlich bald weltweit nicht mehr fürchten muß. - Conrad Röntgen (1845 bis 1923)
entdeckte die Röntgenstrahlen, die es ermöglichen, Bilder vom Inneren des Körpers zu machen, ohne ihn öffnen zu müssen. - Hermann Hollerith (1860 bis 1929) erfand die Lochkarte, deren Löcher alle wichtigen Daten in verschlüsselter Form so speicherten, daß man sie maschinell sortieren und lesen konnte. Das Lochkartensystem von Hermann Hollerith war der Vorläufer zum Computer. Die erste frei programmierbare, auf dem binären Zahlensystem basierende Rechenmaschine der Welt (den ersten funktionsfähigen Computer) konstruierte der deutsche Ingenieur Konrad Zuse (1910-1995) im Jahre 1941.
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Bei all den großen Leistungen, die die vorher genannten und auch viele andere mutige und tatkräftige Menschen für die Menschheit vollbracht haben, ging es um die Idee, deren praktische Umsetzung und darum, welchen Nutzen sie der Menschheit bringen kann und nicht darum, ob und wenn, wie viel Geld man dabei verdienen kann.
Grundsätzlich geht die Idee immer von einer einzelnen Person aus, die dann entweder alleine die Höchstleistung vollbringt, die Idee in die Praxis umzusetzen bzw. das betreffende Problem zu lösen oder weitere Menschen dafür begeistern kann und mit ihnen gemeinsam den beschwerlichen Weg bis zum Ziel beschreitet. Diese von Einzelpersonen oder einer Gruppe von Menschen mit gemeinsamen Zielen vollbrachten Höchstleistungen sind es letztlich, die den Fortschritt der Menschheit ermöglichen.
Da uns das bereits geschaffene Wissen unserer Vorfahren zur Verfügung steht und es auch heute und in Zukunft mutige und tatkräftige Menschen geben wird, die auf dieses bereits vorhandene Wissen von unzähligen Gelehrten und Künstlern der Weltgeschichte zurückgreifen und es nutzen, um neues Wissen zu schaffen (statt nur, um über die Fehler und Verbrechen nachzudenken, die von Menschen an anderen Menschen und der Natur begangen wurden), steht dem Fortschritt der Menschheit und damit dem Erreichen des Hauptziels „die für einen Großteil aller Menschen optimale Lebensumgebung zu schaffen“ (in der alle die gleichen Chancen haben, das Beste aus ihrem Leben zu machen), nichts im Wege.
Daß die Weltgeschichte Sinn und Ziel hat, könnte auch Gottfried Wilhelm Leibniz mit dem Satz:
„Diese Welt ist die beste aller möglichen Welten.„
gemeint haben, nachdem er sich vorurteilsfrei und kritisch mit der damaligen Vergangenheit auseinandergesetzt und daraus die mögliche Weiterentwicklung der Menschheit abgeleitet hat.
Wie man an der bisherigen Entwicklung der Menschheit anhand der dokumentierten Weltgeschichte ableiten kann, wird diese im wesentlichen von folgenden Menschen geschrieben:
- mutige und tatkräftige Menschen, die eine Idee haben und realisieren möchten,
- jene, die sich von dem Gedanken des Erfinders/Visionärs begeistern lassen und engagiert an der Umsetzung der Idee mitwirken und von
- denen, die den Nutzen des bei der praktischen Umsetzung der Idee entstandenen Produkts/Dienstes erkannt haben und deshalb das Produkt/den Dienst nutzen
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