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Richtige Suche mit einer Suchmaschine
Folgende Fragen beantwortet der Abschnitt:
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- Welche Überlegungen sollte man hinsichtlich der verwendeten Suchbegriffe anstellen ?
- Welche Überlegungen sollte man hinsichtlich der verwendeten Suchfunktion anstellen ?
Suchmaschinen haben so ihre Tücken: entweder ist das Gesuchte gerade nicht erfaßt oder aber der Suchende wird umgekehrt von der Menge der gefundenen Internetseiten erschlagen. Um aussortieren zu können, müsste man wissen, wie Suchmaschinen die eingegebene Suchanfrage bearbeiten, um schließlich zu ihrem Suchergebnis zu gelangen.
Eine Untersuchung, die von Sven Körber am Institut für Kommunikationswissenschaften Münster durchgeführt wurde, kam zum Ergebnis, dass der Unterschied zwischen Such-Profis und Anfängern kleiner ist, als man vermuten würde. Bei einer verfeinerten Suchanfrage werden die Suchbegriffe mit booleschen Operatoren (UND, ODER, NICHT) oder sonstigen Suchfunktionen beispielsweise der Feldsuche verknüpft. Selbst erfahrene Anwender von Suchmaschinen, so stellt die Studie fest, waren jedoch nicht immer in der Lage, diese präzise und fehlerfrei einzusetzen.
Eine Suchmaschine mit einer gezielten Suchanfrage, das heißt mit richtigen, wohl gewählten und korrekt verknüpften Suchbegriffen abzufragen, verlangt vom Anwender Erfahrung im Umgang mit den zur Verfügung stehenden Abfragetechniken und entsprechendes Hintergrundwissen zum Finden der richtigen Suchbegriffe. Diesen Ansprüchen kann jemand, der nur gelegentlich nach den unterschiedlichsten Informationen sucht, kaum gerecht werden.
Ein großes Problem für den gelegentlichen Anwender ist, daß die Suchmaschinen in der Regel keine Suchanfragen in natürlicher Sprache akzeptieren und keine Möglichkeit der direkten Rückfrage anbieten, um so schrittweise an die gewünschte Information zu gelangen. Ein weiteres Problem ist, daß die Suchmaschinen die zur Suchanfrage gefundenen Internetseiten und vor allem deren Relevanz größtenteils nach statistischen Berechnungen von Worthäufigkeiten bewerten.
Das bedeutet, daß das, was die Suchmaschinen als relevante Internetseiten in ihrem Suchergebnis auflisten, oft auf dem Zufallsprinzip beruht, vor allem dann, wenn die Suche mit dürftigen Suchanfragen gestellt wurde. Meist erhält man dann Tausende von Internetseiten, von denen man schon des Zeit- und Arbeitsaufwands wegen nur die ersten 20 sichtet und davon die besonders relevanten in den Browser lädt.
Eine gute Suchmaschine liefert in der Regel nur dann akzeptable Resultate, wenn der Suchende gute Suchbegriffe auswählt und diese Suchbegriffe in geeigneter Weise verknüpft.
Eine optimale Suchanfrage besteht also aus der:
- Verwendung von gut gewählten Suchbegriffen
- Verwendung der richtigen Suchfunktion (Boolesche Suche, Feldsuche, Phrasensuche…)
1. Welche Überlegungen sollte man hinsichtlich der verwendeten Suchbegriffe anstellen ?
Verwendung von gut gewählten Suchbegriffen
Diese finden Sie am besten, nachdem Sie genau festgelegt haben, nach welchen Informationen Sie suchen möchten.
Eine gute und vor allem einfache Möglichkeit, um gute Suchergebnisse zu erzielen, ist die Kombination von zwei Suchbegriffen. Der erste Suchbegriff beschreibt, welche spezielle Information gesucht werden soll, und der zweite deren übergeordneten Themenbereich. Hier kommt es maßgeblich darauf an, wie genau das verwendete Stichwort die gewünschte spezielle Information beschreibt.
Praktische Beispiele dieser Art der Suche:
Allgemein gilt: „welche_spezielle_Information +Thema “ oder vertauscht „Thema +welche_spezielle_Information „.
Konkrete Beispiele:
Suche nach einer Internetseite mit Informationen darüber wo Tiger leben: lebensraum tiger
Suche nach einer Internetseite mit klugen Gedanken von Goethe: „Johann Wolfgang von Goethe“ zitate
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- Wählen Sie das Suchwort so, daß es die gewünschte Information möglichst treffend beschreibt
Man kann schon durch die Wahl des Suchbegriffes, beispielsweise durch die Genauigkeit des gewählten Begriffs (Klimaforschung statt Wetter), des Fachausdrucks (Meteorologie statt Wetter), die Präzisierung (Klimaerwärmung statt Klima) und die Synonymwahl (Route statt Weg) erstaunliche Qualitätsverbesserungen erzielen. - Überlegen Sie, ob zu den verwendeten Suchbegriffen auch gleichbedeutende Wörter (Synonyme) oder englische Ausdrücke existieren
Setzen Sie diese ein, falls Sie mit den bereits verwendeten kein relevantes Suchergebnis erhielten. Es gibt beispielsweise für das Wort Lehrgang auch die gleichbedeutenden Begriffe Kurs oder Tutorial. - Achten Sie auf die richtige und ausführliche Schreibweise des Suchbegriffs
Versuchen Sie, auf Trunkierungen zu verzichten, da Sie dann meist viele ungewollte Begriffe mit in die Treffermenge aufnehmen. So schließt die Trunkierung „Silber*“ beispielsweise die Begriffe Silbermine, Silbersee, Silberfisch oder Silberschmuck mit ein, um nur einige wenige zu nennen. - Wählen Sie als Suchbegriff vorzugsweise das Substantiv (Verwaltung), nicht das Verb (verwalten)
Sehen Sie sich die Angaben des Meta-Tags „keywords“ an und Sie werden feststellen, daß dort viele Schlüsselwörter als Substantiv angegeben sind und nicht in der Verb-Form. Weiterhin ist es oft sinnvoll, die Einzahl des Substantivs und nicht die Mehrzahl zu wählen. Geben Sie beispielsweise das Stichwort „Zeitungen“ an, so werden nur Internetseiten gefunden, die dieses Wort enthalten. Die Eingabe des Suchbegriffs „Zeitung“ dagegen liefert Webseiten, die sowohl den Begriff „Zeitung“ als auch „Zeitung en“ enthalten. Anders ist es bei unregelmäßiger Mehrzahl: so führt das Stichwort „Museum“ vorwiegend zu Internetangeboten, die ein konkretes Museum präsentieren, das Suchwort „Museen“ dagegen eher zu einem Verzeichnis, auf dem verschiedene einzelne Museen aufgelistet sind. - Stellen Sie vor der Verwendung der Suchmaschine fest, ob diese zwischen Groß- und Kleinschreibung unterscheidet
Auch Groß- und Kleinschreibung kann zu unterschiedlichen Ergebnissen führen, denn während in der deutschen Sprache beispielsweise alle Hauptwörter groß geschrieben werden, sind sie in der englischen Sprache bis auf einige Ausnahmen wie Eigennamen alle klein geschrieben. Viele Abfragetechnologien von Datenbanken gehen deshalb mit der Groß- und Kleinschreibung unterschiedlich um.Viele Suchmaschinen wandeln zwar automatisch die großgeschriebenen Stichwörter in kleingeschriebene um, trotzdem gibt es auch solche, die es nicht tun. Einige prominente Beispiele hierfür sind Fireball und Altavista, die übrigens die gleiche Suchtechnologie verwenden. Bei einem kleingeschriebenen Stichwort finden diese Suchmaschinen alle Varianten des Wortes, beispielsweise Hilfe und hilfe; wird das Suchwort großgeschrieben, zählt dessen exakte Schreibweise, also, um beim Beispiel zu bleiben, nur das Wort „Hilfe“.
- Wählen Sie das Suchwort so, daß es die gewünschte Information möglichst treffend beschreibt
Ein praktischer Versuch mit der Suchmaschine Fireball, wo bei der ersten Suchanfrage das Stichwort „Wissensmanagement“ groß eingegeben wurde und bei der zweiten Anfrage klein, führte bei der kleingeschriebenen Variante zwar zu mehr Treffern (9974 gegenüber 9361), nicht aber zu mehr relevanten Internetdokumenten, zumindest nicht unter den ersten 50 Treffern.
Dies hängt aber auch mit dem Umstand zusammen, daß es sich dabei um einen eigenständigen Begriff handelt. Ein nicht eigenständiger Begriff wäre beispielsweise „fluss“, der im Zusammenhang viele Bedeutungen haben kann wie z. B. der Fluss, der Informationsfluss, der Durchfluss oder der Einfluss. Um hier nicht Unmengen von irrelevanten Seiten zu erhalten, müßte die Suchanfrage entsprechend verfeinert werden, beispielsweise fluss UND donau.
Ein weiterer Versuch mit der Suchanfrage „Internet Hilfe Webring“ und „internet hilfe webring“ führte zu folgendem Ergebnis: Mit den kleingeschriebenen Suchbegriffen wurden deutlich mehr Treffer (2468 gegenüber 1107) erzielt und auch, zumindest unter den ersten 10, besser zur Suchanfrage passende Internetdokumente gefunden.
Fazit:
Bei der Großschreibung von Eigennamen wie Wissensmanagement oder Informationsmanagement ist das Suchergebnis zwar umfangreicher, nicht aber zwingend relevanter.
Bei der Großschreibung von Namenwörter wie Allergie, bei denen es beispielsweise eine Pollenallergie, eine Stauballergie usw. gibt, ist das Suchergebnis wesentlich umfangreicher und die Treffer sind in der Regel auch relevanter.
Ein Trick, mit dem Sie schnell herausfinden können, ob die Suchmaschine zwischen Groß- und Kleinschreibung unterscheidet, ist die Eingabe des Wortes „Hilfe“ und anschließend „hilfe“. Während Fireball das Stichwort „Hilfe“ mehr als 2 Millionen mal zählte, kam das Stichwort „hilfe“ über 3 Millionen mal in den gefundenen Internetseiten vor. Noch besser geeignet für diesen Test ist natürlich die Groß- und Kleinschreibung von ausgefallenen Suchbegriffen, wie etwa Minnesänger.
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- Eine weitere Eigenheit einiger Suchmaschinen ist, daß sie nicht mit Sonderzeichen wie etwa ä, ö, ü oder ß umgehen können
Auch hier hat die deutsche Sprache wieder eine Besonderheit zu bieten, die Sonderzeichen (ä, ö, ü, ß) müssen bei vielen Suchmaschinen aufgelöst (ae, oe, ue, ss) werden. Das Wort „Währung“ beispielsweise muß dann in der Schreibweise „Waehrung“ oder „waehrung“ eingegeben werden, falls die Groß- und Kleinschreibung auch noch mit berücksichtigt werden muß.Viele Suchmaschinen kennen dieses Problem und interpretieren diese Sonderzeichen bei einer Suchanfrage korrekt oder lösen sie automatisch auf. Auch manche Internetanbieter berücksichtigen dieses Problem, indem sie die entsprechenden Stichwörter in verschiedenen Schreibweisen wiedergeben, um so eine optimale Suche nach den Seiten zu ermöglichen. - Da Sie aber nicht von vornherein wissen, wie die Suchmaschine oder die Anbieter von Internetseiten mit diesen Sonderzeichen umgehen, sollten Sie sich diesbezüglich vorher informieren oder die Suchwörter immer in aufgeloester Form eingeben.
- Eine weitere Eigenheit einiger Suchmaschinen ist, daß sie nicht mit Sonderzeichen wie etwa ä, ö, ü oder ß umgehen können
Ein Trick, mit dem Sie schnell herausfinden können, ob die Suchmaschine die Sonderzeichen automatisch auflöst, ist die Eingabe von Wörtern, die eben diese Sonderzeichen enthalten, beispielsweise das Stichwort „währung“ und anschließend „waehrung“. Versteht die Suchmaschine die Sonderzeichen, werden Sie relativ viele Treffer für das Stichwort „währung“ erhalten, falls nicht, wird das Suchergebnis weniger umfangreich als für das Wort „waehrung“ ausfallen.
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- Achten Sie auf die neue deutsche Rechtschreibung
Bisher dürfte der größte Teil der Internetseiten des World Wide Web noch mit den Regeln der alten deutschen Rechtschreibung verfaßt sein, in Zukunft wird dieses Problem massiver werden.
Eine gute Anlaufstelle hierfür ist die Website von Canoo, wo Sie ein Programm unter http://services.canoo.com/… finden, das Ihre Texte automatisch auf alte und neue Rechtschreibung prüft. Nicht nur das: Sie finden dort auch ein Tool, das Ihnen das gesamte Wörterbuch und alle Wortbildungszusammenhänge zeigt, ein Webforum zum Thema neue Rechtschreibung und vieles mehr.
- Achten Sie auf die neue deutsche Rechtschreibung
Welche Überlegungen sollte man hinsichtlich der verwendeten Suchfunktion anstellen ?
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