Mein Online-Portfolio
Was ist die Voraussetzung dafür, daß Menschen sich selbst entfalten möchten ?
Grundsätzlich will ein Mensch der sich selbst entfalten möchte:
- das Beste aus seinem Leben machen,
- seine ureigenen Träume und Wünsche ausleben,
- seine Begabungen, Leidenschaften u. Werte entfalten,
- mit sich und anderen klarkommen,
- Probleme lösen, weil er Freude daran hat,
- …
Was ist aber die Voraussetzung dafür, daß er das wirklich möchte ?
Das er einen entsprechenden materiellen Wohlstand hat, also seine Grundbedürfnisse (essen, trinken, kleiden, wohnen) befriedigt sind. Im weiteren Sinne gehört dazu auch daß der Mensch sich einigermaßen sicher fühlen kann und erkannt hat, daß materieller Wohlstand alleine nicht zufrieden macht oder wie es im Volksmund heisst: „Der Mensch lebt nicht vom Brot allein“.
Angetrieben von dieser Erkenntnis, werden viele wohl erst einmal nach (möglichst viel) Status und Geltung streben, bis sie eines Tages erkennen (müssen), daß auch das langfristig nicht zufrieden macht.
Wir sind momentan als Gesellschaft in so einer Phase. Die Supermärkte sind prall gefüllt mit Lebensmitteln und kein Mensch muß wirklich Hunger leiden.
Viele Menschen aus der Mittelschicht fahren große kreditfinanzierte Autos und sie verschulden sich ein Leben lang um stolze Eigenheimbesitzer zu werden. Sie konsumieren, als gäbe es kein Morgen.
Laut einer Hochrechnung von Statista.com waren im Jahr 2012 rund 6,59 Millionen Privatpersonen über 18 Jahre in Deutschland überschuldet. Die Zahl der überschuldeten Haushalte in Deutschland wird derzeit auf über drei Millionen geschätzt.
Sie opfern ihre Freiheit und ihre Selbstbestimmung für ein höheres Einkommen und für Prestige. Sie vergleichen sich mit anderen und richten ihr Leben nach den erkannten Unterschieden aus. Nicht selten kaufen sie auf diesem Wege Dinge, die sie nicht brauchen, um Leute zu beeindrucken, die sie nicht mögen, mit Geld, das sie nicht wirklich haben.
In dieser Erkenntnisphase sind viele noch nicht innerlich ruhig, sicher und ausgeglichen, da sie viel zu sehr damit beschäftigt sind, alles zu tun um bei ihren Mitmenschen beliebt zu sein und ihren Hunger nach Statussymbolen zu befriedigen. Auch das ist letztendlich nichts anderes als ein Schrei nach Anerkennung u. Wertschätzung, nur halt nicht auf dem besten Wege. Wenn man auf die vergangenen 10 Jahre zurückschaut, so kann man sagen, das die eben beschriebene Erkenntnisphase in vielen Industriegesellschaften gerade zu Ende gegangen ist.
Menschen die derart damit beschäftigt sind, bei anderen gut anzukommen, haben noch nicht genügend Energie um sich selbst zu entfalten. Sie können noch keine innere Zufriedenheit finden bzw. ihr Leben genießen. Diese Menschen müssen erst über viele Dinge nachdenken, über die sie sich bisher noch nie wirklich Gedanken gemacht haben.
Im Wesentlichen sind das folgende Dinge:
- Vielen Menschen wurde von Kindesbeinen an, von den Eltern und ihrem näheren Umfeld (Verwandte, Freunde, gute Bekannte, Lehrer, Arbeitskollegen,…) in vielfältigster Weise vorgegeben, was sie tun dürfen und was sie lassen müssen und wissen deshalb nicht, was wahre Freiheit ist und konnten bzw. können durch den geringen Handlungsspielraum, den ihnen ihre Umwelt zuteilt, nur sehr wenig unterschiedliche Erfahrungen sammeln.
- Das bisherige Leben vieler Menschen wurde von anderen bestimmt, diese Menschen haben nie gelernt ihr Leben selbst zu gestalten.
- Vielen Menschen wurde das kritische (Hinter-)Fragen von den Eltern und ihrem näheren Umfeld abgewöhnt und können (wollen) deshalb nicht aus eigenem Antrieb heraus ihre wesentlichen Probleme erkennen.
- Sie vergleichen sich ständig mit ihren Nächsten (Familie, Freunde, Arbeitskollegen,…) und richten ihr Denken und Handeln nach deren Vorgaben aus, denn ihr oberstes Ziel ist es, bei möglichst vielen ihrer Mitmenschen beliebt zu sein.
- Sie denken und handeln nicht auf lange Sicht, sondern suchen immer nach schnellen und einfachen Lösungen.
- Sie nutzen ihren von der Natur erhaltenen Verstand nur sehr eingeschränkt und hören nicht auf ihr Herz, weil sie ihre Meinungen auf Vorurteile und schnelle Schlussfolgerungen aufbauen oder einfach die gängigen Meinungen jener Mitmenschen übernehmen, die sie in ihrem Denken und Handeln bestätigen.
- Sie wissen selbst alles besser, sie haben auf alle Fragen (scheinbar) eine Antwort, die Meinung des anderen zählt nicht bzw. sie hören dem anderen gar nicht zu und sie verleugnen bewußt die Fähigkeiten bzw. Kompetenzen ihrer Mitmenschen, vor allem dann wenn sie einen Vorteil daraus ziehen können.
- Sie möchten bei der Entwicklung und Herstellung von Massenprodukten (Stichwort: sinnlose Konkurrenzkämpfe) und mit staatlichen Dienstleistungen (Stichwort: Bürokratie) viel Geld in möglichst kurzer Zeit (viel Urlaub, 35-Stunden-Woche,…) verdienen und gleichzeitig als Kunde möglichst gut und billig einkaufen.
Wer konstruktiv über die vorher genannten Dinge nachgedacht hat, der hat sich aus seinem Denkgefängnis befreien können und kann sich nun auf den Weg machen um sein Engagement, seine besonderen Fähigkeiten und seine Kreativität für eine selbstgewählte Aufgabe bzw. ein selbstgewähltes Ziel bestmöglich einzusetzen. Er kann sein Bedürfnis, erfolgreich zu leben ausleben, sich selbst mit seinen Schwächen lieben, sich ausdrücken, sich mitteilen und sich völlig ungezwungen und unbefangen für die Belange seiner Mitmenschen einsetzen.
Hinterlasse einen Kommentar
An der Diskussion beteiligen?Hinterlasse uns deinen Kommentar!