Die von Lebensunternehmern selbst organisierte Gesellschaft
Könnte ein Goldstandard unser Finanzsystem retten?

Eines Abends saß ich mit einem Freund zusammen. Wir sprachen über Geld. Nicht über Gehalt oder Rechnungen, sondern über das große Ganze.
„Weißt du eigentlich“, sagte er, „dass unser Geld durch nichts Reales gedeckt ist? Es lebt nur vom Glauben. Ein Versprechen, das jeder akzeptiert – solange alle mitspielen.“
Dieser Satz traf mich wie ein Schlag. Wenn Geld nur Vertrauen ist – was hält unser System dann wirklich am Laufen?
Viele Menschen suchen deshalb Halt in Gold. Ein Stück Metall, das seit Jahrtausenden als sicher gilt.
Gilt das auch im allgemeinen Zusammenhang? Also, können wir den aktuellen Wert unseres Papiergeldes mit einem diesem Wert entsprechenden Gold absichern?
Oder konkret gefragt: Könnte so ein Goldstandard unsere heutige Wirtschaft tatsächlich stabiler machen?
1. Ein kurzer Blick zurück
Bis 1971 war der Dollar durch Gold gedeckt. Das bedeutete: Für eine bestimmte Menge Dollar gab es auch eine feste Menge Gold in den Tresoren.
Doch dann kam Präsident Nixon und hob den Goldstandard auf. Offiziell, um die Wirtschaft flexibler zu machen. Inoffiziell, um eine wachsende Schuldenkrise abzufedern.
Ab diesem Moment war Geld nur noch Papier – oder Zahlen auf einem Konto. Seitdem kann der Staat neues Geld drucken, ohne dass ein realer Wert dahintersteht.
Damit wurde, die bis heute laufende Schuldenorgie gestartet und vielleicht sogar ein 3. Weltkrieg verhindert.
2. Das Vertrauen bröckelt
Heute sehen wir die Folgen. Geld verliert an Kaufkraft. Preise steigen. Inflation frisst Ersparnisse.
Und viele fragen sich: Warum schuftest du jeden Tag, und am Ende reicht das Geld nicht einmal um die wichtigsten Lebenskosten zu finanzieren?
Die Antwort: Weil unser System auf Schulden gebaut ist. Jeder neue Euro entsteht als Kredit. Mit Zinsen.
Das bedeutet: Immer mehr muss zurückgezahlt werden, als ursprünglich aufgenommen wurde. Damit das klappt, muss die Wirtschaft ständig wachsen. Immer. Ohne Pause.
Aber wie soll ewiges Wachstum funktionieren – auf einem Planeten mit endlichen Ressourcen?
3. Warum Gold für viele attraktiv ist
Hier kommt Gold ins Spiel. Gold wächst nicht. Gold lässt sich nicht unbegrenzt drucken. Gold ist knapp.
Darum gilt es als sicherer Hafen, wenn Papiergeld wackelt. Wenn Menschen das Vertrauen in Banken oder Staaten verlieren, kaufen sie Münzen oder Barren.
Ein Vermögen in Gold fühlt sich realer an. Greifbar. Unabhängig.
Doch auch Gold hat Schattenseiten:
Der Preis schwankt stark.
Bei hoher Nachfrage wird es teuer.
Bei geringerer Nachfrage sinkt der Wert wieder.
Gold schützt also nicht automatisch vor Verlust.
4. Könnte ein neuer Goldstandard helfen?
Die Idee klingt verlockend: Eine neue Währung, gedeckt durch Gold. Jeder Schein steht für etwas Reales. Kein endloses Drucken mehr. Keine willkürliche Inflation.
Aber die Praxis ist kompliziert.
Es gibt nicht genug Gold, um alle Schulden und Guthaben weltweit zu decken.
Staaten müssten ihre Freiheit aufgeben, Krisen durch neues Geld abzufedern.
Eine goldgedeckte Währung wäre stabil, aber auch starr – sie könnte Reformen bremsen.
Die spannende Frage lautet also: Wollen wir mehr Sicherheit oder mehr Flexibilität?
5. Ein gefährlicher Balanceakt
Ohne Goldstandard ist unser System anfällig für Missbrauch.
Politiker können Schulden machen, die nächste Generation zahlt. Banken können Geld schöpfen, ohne Werte zu schaffen.
Mit Goldstandard wäre der Spielraum kleiner – doch auch die Handlungsmöglichkeiten im Notfall.
Beide Modelle haben ihre Risiken.
Fazit
Vielleicht gibt es keine einfache Antwort. Gold allein wird unser Finanzsystem nicht retten. Aber es erinnert uns an etwas Wichtiges:
Echter Wohlstand entsteht nicht durch Geld-Druckerpressen. Er entsteht durch Arbeit, Ideen, Zusammenarbeit – und Werte, die Bestand haben.
Am Ende ist die eigentliche Frage nicht: „Brauchen wir Gold?“
Sondern: „Wie schaffen wir ein System, das den Menschen dient – und nicht umgekehrt?“
Denn Vertrauen ist die wahre Währung. Und wenn es verloren geht, hilft auch das glänzendste Metall nicht weiter.
💬 Was denkst du: Würde ein neuer Goldstandard Stabilität bringen – oder uns fesseln?
🧭 Ich hoffe, ich konnte mit diesem Artikel folgendes bei dir bewirken:
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Dir bewusst machen, dass unser heutiges Geldsystem auf Vertrauen basiert – nicht auf echten Werten wie Gold.
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Dich anregen, über die Stabilität unseres Finanzsystems und mögliche Alternativen wie den Goldstandard nachzudenken.
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Dich erkennen lassen, dass echte Sicherheit aus Eigenverantwortung, Wissen und Zusammenarbeit entsteht.
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Dein Bewusstsein dafür schärfen, dass ein gerechtes Finanzsystem nur durch Menschen entstehen kann, die verantwortungsvoll mit Werten umgehen – materiell wie menschlich.
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Gibt es eine gute Alternative zu unserem gegenwärtigen Finanzsystem?
In diesem Buch suche ich nach Ideen für ein menschenfreundliches Finanzsystem. Nach einem Belohnungssystem, dass das Gute und Edle im Menschen fördert.



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