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Was ist der Unterschied zwischen büffeln und Wissen konstruieren ?
Wissen konstruieren bedeutet Informationen mit den bereits vorhandenen Erfahrungen und Erkenntnissen verknüpfen. Beim Büffeln geht es vor allem darum möglichst viele Informationen auswendig zu lernen bzw. Methoden und Wege anderer Menschen einfach 1:1 nachzuahmen und diese ohne Sinnzusammenhang im Gedächtnis abzuspeichern. Weil das Ganze eben ohne den Sinnzusammenhang geschieht, landen die vielen Infos im Kurzzeitgedächtnis, wo sie dann, wenn sie jetzt nicht häufig angewendet werden, nach kürzester Zeit entsorgt werden.
Das ist auch vollkommen effektiv, denn man stelle sich vor unser Gehirn müsste wie ein Computer in unzähligen Fakten wühlen, die wir im Laufe unseres Lebens aufschnappen. Nein unser Gehirn dient nicht als Datenspeicher wie ein Computer, sondern als effizientes Wunderwerk um Wissen zu konstruieren und damit Probleme zu lösen oder einfach nur um die schönen Dinge des Lebens mit allen Sinnen, möglichst vollständig zu erfassen um das was die Natur geschaffen hat wirklich zu erkennen.
Es ist schon ein sehr großer Unterschied ob jemand eine bestimmte Information durchliest und diese mit zahlreichen eigenen Erfahrungen und Erkenntnissen bestätigen kann oder ob jemand ohne jegliches Vorwissen diese Information liest. Für ersteren wird die Information gleich zu Wissen, weil er ja schon viele Zusammenhänge (Erfahrungen, Erkenntnisse, Eindrücke, rel. Infos,…) zu den gelesenen Infos herstellen kann, während der andere möglicherweise fast nichts versteht u. von einem Zweifel in den nächsten stürzt.
Ein wichtiger Teil meiner Lehr-/Lernmethoden ist es deshalb, daß Wissen nicht einfach gebüffelt wird, sondern daß zuerst einmal möglichst praxisnah in das betreffende Thema/die Aufgabe eingestiegen wird. Konkret heißt das einfach, vielfältige praktische Erfahrungen in dem jeweiligen Wissensbereich sammeln. Diese praxisnahen Erfahrungen gilt es dann theoretisch zu hinterfragen. Warum war das so ? Hier hilft die Diskussion mit anderen, Fragen stellen, in den jeweiligen Lerninhalte, Bücher, Suchmaschinen usw. nach Antworten suchen, um so ein entsprechendes theoretisches Wissen um die Erfahrungen herum, aufzubauen und so letztendlich wichtige eigene Erkenntnisse zu gewinnen.
Auf diesem Wege bekommt man ein erstes Gefühl für das betreffende Thema bzw. die jeweilige Aufgabe. Nicht nur das, die Lerninhalte können jetzt mit Hilfe der Erfahrungen u. Eindrücke sinngemäß im Gedächtnis abgespeichert werden.
Ein weiteres Beispiel ist, wenn beliebige andere Menschen meinen Lehrgang durcharbeiten, dann ist ein Großteil für sie Informationen aus denen sie dann durch entsprechende Erfahrungen u. Erkenntnisse ihr Wissen konstruieren. Sie müssen lediglich die Strukturen u. Lerninhalte in einer entsprechenden Reihenfolge durcharbeiten. Ich als Entwickler verbinde den Lehrgang dagegen vor allem mit den ganzen Erfahrungen und Erkenntnissen die ich gemacht habe, als ich mir den Lehrgang ausdachte. Ich kann zumindest grob noch viele Entscheidungen, warum und weshalb so und nicht anders, nachvollziehen. Ich weiß noch an welchen Stellen im Lehrgang ich vor Freude gesprungen oder aber auch vor Ärger fast geplatzt bin.
Das bestätigt auch die Behauptung, das Wissen in der Regel an eine Person gebunden ist, weil eben die Zusammenhänge die man zu den Infos herstellt, variabel sind. Der eine stellt zu ein und demselben Begriff völlig andere Erfahrungen und Erkenntnisse her, wie der jeweils andere. So sieht der Naturliebende und Vulkanbegeisterte den Vulkan als natürliches Wunderwerk, bei dem es viel zu entdecken gibt, während der Gemüsegärtner den fruchtbaren Boden sieht, den ein Vulkan nach seinem Ausbruch hinterlässt. Ein Wissenschaftler sieht den Vulkan als Ventil der Erde, während jener, der seine Familie bei einem Vulkanausbruch verloren hat, den Vulkan als Teufelswerk betrachtet. Ja so unterschiedlich können die Ansichten zum Begriff „Vulkan“ sein.
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