Meine Vision und wie ich sie realisieren möchte

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martin-glogger

Ich heiße Martin und bin Lebensunternehmer, Coach, Vordenker, Vater, Autor, Elektro-Ingenieur, Netzwerker und Zimmerer.

Hier schreibe ich darüber, wie ich mir eine weitestgehend ideale Welt vorstelle und wie wir sie realisieren können und lade dich herzlich dazu ein, mitzulesen, mitzudenken und aktiv mitzumachen.

Diese ideale Welt ist die Welt der Lebensunternehmer; die mit ihren täglich gelebten Werten und Gewohnheiten, mutig und tatkräftig an einer neuen, für uns alle erstrebenswerten Lebensumgebung arbeiten.
Damit ich berechtigt darauf hoffen kann, daß diese schöne Welt eines Tages tatsächlich Wirklichkeit wird, lebe ich so weit ich es kann, diese Werte und Gewohnheiten der Lebensunternehmer selbst vor.
Nicht nur das, ich arbeite auch aktiv daran, dass diese Welt für alle, die es möchten, erreichbar bzw. erlebbar wird.
Ich wünsche dir viele interessante Leseminuten und hoffe, dass ich dich für die Welt der Lebensunternehmer begeistern kann 🙂

In diesem Sinne:

  • mach dir bewusst, was für dich möglich wäre
  • lerne auf praktischem Wege wie wir leben und übernimm, was für dich passt
  • erfahre wie du deine bzw. die Zukunft unserer Gesellschaft aktiv mitgestalten kannst
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Was kann passieren, wenn man unser hierarchisch geführtes Schulsystem konstruktiv kritisiert ?

 

Der Erfahrungsbericht zeigt, was passieren kann, wenn man, wie mein Sohn und ich das staatliche Schulsystem kritisch hinterfragt. Wenn man seine kritische Meinung laut äußert, hinter der Meinung steht und dann den Weg vom Anfang bis zum Ende geht!

Wie sich die LehrerInnen gegenüber denen verhalten, die nicht funktionieren.
Die eben nicht nur die Schuld beim eigenen Kind suchen, sondern auch schauen, was an der Schule schief läuft.
Die sich Gedanken machen, wie man unser gegenwärtiges Schulsystem so verbessern könnte, dass alle Kinder weitestgehend gern zur Schule gehen.

Unsere Erfahrungen geben einen tieferen Einblick hinter die Kulissen unseres hierarchisch geführten Schulsystems. Vor allem wie es in den unteren Schichten dieses Systems zugeht. Der Erfahrungsbericht zeigt auch wie wirksam sich das System vor Änderungen schützt!

Werkstatt-Papa-mit-Franz

Wie fing alles an?

Es fing an mit dem Elterngespräch mit seiner Lehrerin.

Grund des Gesprächs: Seine Lehrerin und Franz kommen nicht gut klar.

Aus den vielen Konflikten mit dieser Lehrerin, soll nun einer ganz genau beschrieben werden.

Franz hat das Ganze selbst aufgeschrieben und ich habe seine Geschichte mit meinen Gedanken ergänzt (siehe eingerückte Kommentare).

Ich möchte noch eines vorausschicken. seine Lehrerin ist nach ihren Worten immer höchst besorgt, wenn es um das Wohl von Franz geht. Sie ist sehr freundlich zu ihm, wenn er funktioniert und das tut, was man von ihm erwartet. Aber wehe, wenn er nicht funktioniert. Davon berichtet die folgende Geschichte.

Freitag, den 25.10.2019

Am Freitag im WG-Unterricht hat die Lehrerin ewig lang etwas über unsere Nikolaustüten erklärt. Ich habe dann eben kurz mit meiner Nachbarin geredet. Dies hat die Lehrerin gehört und hat daher gesagt, ich solle neben ihrem Fuß sitzen. Dies wollte ich nicht, denn ich bin ja kein Hund.

Meine Gedanken dazu: Franz hat hier absolut menschlich gehandelt. Er hat das Ganze kritisch hinterfragt und auf seine ganz eigene Wahrnehmung gehört. Die sagte ihm. Ich bin ein Mensch und kein Hund. Ich fühle mich gedemütigt.

Und weiter geht‘s:
Deshalb bin ich einfach da sitzen geblieben, wo ich war. Sie hat dann meinen Stuhl gepackt und ihn zu sich her gezogen und mich mit. Dann habe ich gefragt, was das soll und habe ein wenig mit der Lehrerin diskutiert und mich hinten an dem Fensterbrett angelehnt. Darauf sagte sie, ich solle nach oben gehen und meine Hausordnung holen und diese abschreiben. Die Hausordnung ist eine DIN-4-seite und die Schrift ist ganz klein
geschrieben und sie hat fast gar nichts damit zu tun was ich getan habe. Als ich sie fertig abgeschrieben hatte, musste ich auch noch einen Zettel ausfüllen, auf den ich schreiben musste, was ich gemacht habe und was ich in Zukunft besser machen soll.

Meine Gedanken dazu: Also die Strafe „wie ein Hund neben der Lehrerin zu sitzen“ genügt nicht. Es muss noch einer drauf gesetzt werden. Franz muss eine Hausordnung abschreiben, die er größtenteils einhält. Wo wurde hier pädagogisch durchdacht bestraft. Was soll er daraus lernen?

Da hat es mir gereicht, und deshalb schrieb ich: In Zukunft muss ich den langen Redeschwall der Lehrerin über mich ergehen lassen. Das hat meine Lehrerin sehr geärgert, denn als ich kurz ein paar Wörter mit dem Mika geredet habe, meinte sie ich muss die Hausordnung noch mal abschreiben.

Meine Gedanken dazu: Wer seine ehrliche Meinung kund tut, wird bestraft. Man wird also in der Schule über viele Jahre so abgerichtet, dass man später Angst hat, seine Meinung laut zu sagen. Also genau das, was eine echte Demokratie auszeichnet!

Wieder handelt Franz seiner Wahrnehmung entsprechend und empfindet die Strafe als ungerecht und nimmt sie deshalb nicht an.


Ich schrieb sie aber nicht noch mal ab sondern malte. Später ist seine Lehrerin hergekommen und hat gesehen dass ich nicht schreibe sondern male. Daraufhin hat sie gesagt ich soll jetzt schreiben und nicht malen. Ich habe ihr erklären wollen, dass ich es unsinnig finde etwas abzuschreiben, was ich gar nicht getan habe und dass noch dazu 2 mal!
Denn was macht es für einen Sinn, wenn ich eine Hausordnung abschreibe, die ich ja in größtenteils einhalte. Aber sie hat mich dauernd unterbrochen und hat immer gesagt schreib! Schreib! Schreib! Schreib! Ich wurde wütend und sagte meine Güte und so.

Sie hat dass alles geärgert und deshalb sagte sie ich muss in der Pause drinnen bleiben und kriege eine Mitteilung an meine Eltern.

Meine Gedanken dazu: Also noch einmal eine harte Strafe. Ärger mit den Eltern! Seine Mama ist sauer. Mich als Vater hat es wieder mal zum tief nachdenken angeregt! Es wird also ohne darüber nachzudenken, der Familienfrieden von der Schule gestört. Es werden die Konflikte also nicht pädagogisch in der Schule geklärt, sondern sie werden ans Elternhaus delegiert. Er wird in der Schule hart bestraft und dann wird die weitere Bestrafung noch auf das Elternhaus ausgeweitet.
Jeder der ein wenig Ahnung von Menschen und ihren Empfindungen hat, kann sich vorstellen, wie dabei eine Kinderseele verletzt wird. Wie psychische Störungen entstehen, wenn das immer und immer wieder passiert.

Protokoll des Elterngesprächs mit seiner WG-Lehrerin

Als ich in die Schule reinging, kam mir schon seine Klassenlehrerin entgegen und beschwerte sich bei mir, dass der Franz heute den Unterricht wieder gestört hat.
Ich sagte dann: Es wäre gut, wenn wir keine Schulpflicht hätten, dann könnten wir ihn immer wieder mal zuhause lassen, bis sich das Ganze etwas beruhigt.
Wir sind ja eines der wenigen Länder weltweit, wo es immer noch eine gesetzliche Schulpflicht gibt.
Nach diesem kleinen Zwischengespräch mit der Klassenlehrerin von Franz gingen wir dann zusammen mit seiner WG-Lehrerin in den Werkraum.

Zuerst haben wir ihr die Geschichte vorgelesen und ich habe immer meine Gedanken dazu gesagt. Nicht so ausführlich wie oben beschrieben, aber größtenteils.

Sie hörte zu und lachte dabei siegessicher. Sie ist ja die Gute und Gerechte. Franz benimmt sich daneben und muss wie seine Lehrerin deutlich gezeigt hat, aufs Schärfste dafür bestraft werden!

So, dann stand die gute Frau auf und zeigte mir das Ganze noch einmal, als Theaterstück, in dem sie die Hauptdarstellerin war und Franz als Mittel zum Zweck diente.

Ich sagte dazu nicht viel, weil mich das Theater nicht tiefer in die Ursache des Konflikts reinbrachte.

Seine Lehrerin erzählte dann, was sie alles macht und dass die Kinder die Nikolaustüten doch individuell gestalten können. Franz kann also doch das tun, was er möchte.

Dann sagte ich, dass individueller Unterricht ganz anders abläuft. Da könnte Franz das tun was er momentan möchte und zu seiner Schulbildung beiträgt.
Er könnte beispielsweise sagen, dass er jetzt mit Ton arbeiten oder dass er eine Mathematikaufgabe lösen möchte.

Dann sagte seine Lehrerin, dass dies im Rahmen dieses Schulsystems nicht geht und ich soll mich doch mit dem Anliegen an das Kultusministerium wenden.

Ich dachte da intern an die Erfahrungen von dem sehr bekannten Philosophen Richard David Precht. Wenn selbst er, nach eigenen Aussagen nichts beim zuständigen Kultusminister bewirken konnte, warum sollte dann der bayerische Kultusminister auf mich hören.
Soweit ich mich noch an das Video erinnern kann, sagte der Minister dem Herrn Precht, dass die von ihm gewünschten Änderungen in unserer Gesellschaft sehr schwer durchzusetzen sind und er es deshalb nicht weiter verfolgt.

Hier kann man auch recht schön erkennen, wie das System sich wirksam gegen Änderungen schützt!

Will man als Bürger etwas verbessern, dann wird man von den Beamten bzw. Lehrkräften auf das Kultusministerium verwiesen. Dort bekommt man als normaler Bürger einen freundlich formulierten Brief, dass man sich um das Anliegen kümmert und das war es dann.

Man kann also höchstens eine Initiative starten. Jedoch mit zweifelhaftem Erfolg, weil ja die Eltern, an die sich die Initiative richtet, in der Schule gelernt haben, sich möglichst reibungslos in das System einzufügen.

Das Gespräch ging dann noch weiter. Ich sagte zu seiner Lehrerin, dass es in einer echten Demokratie wichtig ist, dass die von einer kleinen Gruppe erdachten Regeln auch von den anderen Beteiligten angezweifelt werden dürfen.

Ich sagte, sie solle das Ganze aus unterschiedlicher Sicht betrachten.

Also aus ihrer Sicht und aus Franz seiner Sicht.

Sie sagte, dass sie ihren Job so gut wie möglich machen möchte, im Rahmen der Schulordnung bzw. dem Lehrplan des Kultusministeriums. Ich sagte dass ich ihr das gerne glaube.

Aber sie solle sich auch mal in Franz seine Situation hineinversetzen.


Er wird über die gesetzliche Schulpflicht, die es nur noch in 4 Staaten auf der Welt gibt, dazu gezwungen in die Schule zu gehen.
Wir können ihn wegen dieser Schulpflicht nicht mal für eine Zeit lang aus der Schule nehmen, um die Situation zu entspannen. Um sowohl den Franz, als auch die Lehrkräfte zu entlasten.

Er fühlt sich sehr unwohl in der staatlichen Schule, weil diese einfach nicht zu seinem naturgegebenen Wesen passt.
Er ist sehr bewegungsfreudig und er redet sehr viel. Beides ist in der Schule nur sehr, sehr eingeschränkt möglich. Deshalb bekam er schon oft Strafarbeiten und Mitteilungen, weil er laut seinen Lehrern, damit den Unterricht stört.
Ich mache meinem Sohn jeden Morgen das Frühstück und achte darauf, dass er pünktlich in die Schule geht.
Es sagt mir sehr oft, dass es ihm in der Schule nicht gefällt und er viel lieber bei mir zuhause sein möchte.
Ich sage ihm dann immer, dass bei uns die Schulpflicht gilt und er mit der Polizei abgeholt wird, wenn er einfach nicht zur Schule geht.

Er muss also morgens in die Schule gehen, obwohl er da nicht hin möchte!
Dann muss er 6 Stunden lang das tun, was andere ihm vorgeben und was er auch größtenteils nicht will. Er muss im Unterricht ruhig sein, obwohl er von seinem Wesen her, sehr viel und gerne spricht. Er muss die überwiegende Zeit ruhig hin sitzen, obwohl er von seinem Wesen her, sehr bewegungsfreudig ist.

Doch damit nicht genug!

Zu allem Überfluss bekommt er noch jede Menge Hausaufgaben auf, obwohl er in der Schule, in allen Fächern recht gut ist. Mathe eins, Deutsch 2 und Heimat und Sachkunde 2.

Jeden Tag gibt es Ärger mit seiner Mutter, die mit viel Druck und Zwang dafür sorgt dass er die Hausaufgaben macht.

Zu all dem soll er dann auch noch gut drauf sein und seinen Frust für sich behalten!!!

Ist das nicht etwas zu viel verlangt von einem 10 jährigen Kind?

Inzwischen kam zu dem Gespräch dann noch die Rektorin dazu. Die beiden halfen dann zusammen und sagten, dass sie nichts machen können. Dass ich mich beim Kultusministerium beschweren soll.
Plötzlich wurde es lauter. Stattdessen soll ich meine Vaterpflichten erfüllen und meinen Sohn dazu bringen, dass er sich in der Schule so verhält, dass er nicht auffällt!

Ich solle sagen, dass die Schule gut ist!

Das würde ich natürlich niemals machen, weil ich mich der Wahrheit verpflichtet fühle. Diese Wahrheit ist nun mal, dass ich unser Schulsystem für sehr, sehr verbesserungswürdig halte und ich sagte, dass ich mich dafür auch aktiv einsetze.

Ich sagte, dass ich Franz gut verstehe, weil ich mich in der Schule auch sehr unwohl fühlte und am liebsten nicht hin gegangen wäre.
Franz sagte dann, dass viele Kinder nicht gerne zur Schule gehen. Wesentlich mehr als die Hälfte. Dass aber viele sich nicht trauen, das auch vor den Lehrern und Eltern zu sagen!

Ich sprach kurz über mein Projekt “Begeistert lernen”, wo es auch um Alternativen zu den staatlichen Schulen geht.
Ich zeigte dabei auf den Flyer, den ich Frau D. am Anfang des Gesprächs gegeben und den sie auf einen Tisch gelegt hatte.
Da drehte sie den Flyer einfach um, auf die leere Seite und die beiden Lehrerinnen sagten fast einstimmig, dass sie nicht der richtige Ansprechpartner dafür sind. dass ich mit solchen Ideen zum Kultusministerium gehe soll.
Als ob diese Ideen, bei denen es immerhin um eine Verbesserung unseres Schulsystems ging, sie nichts angingen.

Im weiteren Verlauf des Gesprächs nahm seine Lehrerin dann plötzlich den Franz in den Arm und sagte zu ihm: Weißt du Franz, dass sieht nur dein Papa so, die anderen Deutschen sehen das anders!

Da dachte ich mir: Wie weiß diese Frau, was alle Deutschen denken? Außerdem dachte ich mir, dass doch alles, was wir heute selbstverständlich nutzen, einmal im Kopf eines Einzelnen angefangen hat.

Das Gespräch wurde zunehmend lauter. Die beiden Lehrerinnen halfen zusammen und behaupteten plötzlich, ich würde immer dazwischen reden und sie würden das Gespräch jetzt beenden.

Stimmte so gar nicht. Es ist ihnen einfach unangenehm geworden. Die Richtigen scheuen Diskussionen, wo sie Dinge erfahren müssen, die sie nicht hören möchten.

freie-Meinung-die-Folgen

Die beiden Lehrerinnen gingen dann aus dem Zimmer und meine letzten Worte waren, dass die Schule und die eben beschriebenen Situationen, die ja da oft vorkommen, viele Familien zerstören. Der ständige Ärger, den die Schule in die Familien bringt, ist immer häufiger Ursache dafür, dass sich Eltern scheiden lassen.

Ich bekam 2 Tage später ein Schreiben nach Hause, in dem stand, dass sich die eine Lehrerin und die Rektorin von mir bedroht fühlten. Daher möchten sie in Zukunft nur noch Gespräche mit meiner Frau führen.

Der Franz und ich hatten eher das Gefühl, dass sich die beiden vor der Wahrheit und den revolutionären Gedanken fürchten.
Aber eines ist sicher, mit meiner Frau haben sie es wesentlich einfacher. Die ist meist der gleichen Meinung, wie die Lehrerinnen und wenn nicht, dann behält sie ihre Meinung für sich.

Die beiden Lehrerinnen erzählen das natürlich auch den anderen Lehrern und dem Elternbeirat, so dass man als einer, der andere Ansichten hat, sofort von allen komisch angesehen wird.

So schützt sich dann das Schulsystem vor allen Änderungen. Diejenigen, die es kritisieren und dazu stehen, werden einfach als Außenseiter abgestempelt. Wage es nicht, sonst gehörst du nicht zu uns dazu.

Der unberechtigte Verweis, einen Tag nach dem Elterngespräch

Am Tag nach dem Gespräch bekam Franz einen Verweis von der Rektorin.

Wegen einer Kleinigkeit. Franz legt einen großen Stein auf den Boden, mit dem er am Boden scharren wollte. Diesen Stein sah eine Lehrerin und sagte dann zu ihm, er solle den Stein auf die Seite legen.
Das tat er nicht gleich, sondern diskutierte. Als sie nicht locker lies, warf er den Stein in den Bach.

Dafür gab ihm die Rektorin dann einen Verweis.

Ist das gerecht?

In dem Schreiben zum Verweis stand, dass Franz angeblich einen größeren Stein über den Schulhof warf, wo auch Kinder standen. Diese wurden angeblich dadurch gefährdet.

Unsere Reaktion auf diesen unberechtigten Verweis

Ich rief dann die Rektorin in ihrer Sprechstunde an, um noch mal nach zu fragen, was den Verweis rechtfertigt. Sie sagte dann, das was im Schreiben des Verweises stand.

Im Verweis stand:
“Franz hat während der Bewegungspause einen Stein quer durch den Schulhof geworfen. Dadurch gefährdete er seine Mitschüler in besonderem Maße.”

Sie hat angeblich “zufällig” in dem Moment, wo Franz den Stein warf aus dem Fenster geschaut und alles genau gesehen.

Ich sagte dann, dass ich mit meinem Sohn ein sehr ernstes Wort sprechen werde.

Das tat ich dann auch. Franz war sehr ruhig, weil er mich so nicht kennt.

Irgendwie aber glaubte ich der Geschichte von der Rektorin nicht mehr und ich fragte Franz noch einmal. Ich ließ ihn das Ganze aufzeichnen und aus der Zeichnung ergab sich eindeutig, dass Franz keine Kinder gefährdete.

Der Verweis war also nicht berechtigt.

Franz-Skizze

So sind wir der Sache auf den Grund gegangen und haben die Rektorin um ein klärendes Gespräch gebeten. Am besten vor Ort, damit wir uns ein genaues Bild machen können.

Dieses direkte, persönliche Gespräch war ihr offensichtlich so unangenehm, dass sie um ein Telefongespräch bat.

Das kam bei dem Anruf heraus:

Ich habe also in der Schule angerufen um das Ganze mit der Rektorin zu klären.

Ich beschrieb ihr, wie Franz mir das Ganze aufgezeichnet hat. Demnach war er etwa 4 m vom Bach entfernt gestanden und hat den Stein in Richtung Bach geworfen. Also nicht wie im Verweis stand, quer durch den Schulhof geworfen.

Da sich im Umkreis von ca. 8 m keine weiteren Kinder aufhielten, konnte er kein anderes Kind gefährden.
Genau deshalb aber, schrieb die Rektorin den Verweis.


Sie sagte dann: Es ist nicht relevant, ob Kinder in der Nähe standen. Er hat den Stein mehrere Meter geworfen und wir werfen nicht mit Steinen. Dies ist eine Regel, das wissen die Kinder.

Komisch! Kein Wort mehr davon, dass er den Stein quer durch den Schulhof in Richtung der Kinder geworfen und diese so in Gefahr brachte.

Aus dem Gespräch ging also eindeutig hervor, dass er im Moment des Steinwurfs keine Kinder gefährdet hat. Genau das aber stand im Verweis.

Ich zitiere:
“Franz hat während der Bewegungspause einen Stein quer durch den Schulhof geworfen. Dadurch gefährdete er seine Mitschüler in besonderem Maße.”

Wie passt das zusammen?

Die Rektorin schreibt im Verweis, dass er seine Mitschüler in besonderem Maße gefährdet hat!

Am Telefon erzählt sie mir nach bohrenden Nachfragen meinerseits, dass er den Stein ein paar Meter in Richtung Bach geworfen hat und dass, das alleine schon den Verweis rechtfertigt. Dabei ist egal ob ein Kind in der Nähe steht oder nicht.

Warum bitte schreibt sie es dann nicht so, in den Verweis rein. Kann es sein, dass der Verweis sonst nicht zu rechtfertigen wäre?

Ich fragte sie, ob wir nicht doch vorbeikommen können und sie uns nochmal zeigen kann, wo Franz gestanden hat und wohin er den Stein geworfen hat.

So dass wir uns ein Bild davon machen können.

Sie sagte nein, das möchte sie nicht.

Ich bestand weiter darauf, dass sie uns das Ganze persönlich im Schulhof zeigen soll. Ich sagte: Wenn Sie tatsächlich die Wahrheit sagen, dann dürfte es ihnen doch nicht schwerfallen, uns zu zeigen, was da wirklich los war.

Sie sagte dann, dass sie in einer Position sei, wo sie mir diesen Verweis gar nicht rechtfertigen muss und es auch nicht tut.

Aha, sie legt unserem Sohn, mit ihrem unberechtigten Verweis Steine in seinen weiteren Lebensweg und wir haben das einfach hinzunehmen.

Wo sind wir eigentlich?

Wohlgemerkt dieser Verweis kam, einen Tag nach dem Elterngespräch mit seiner WG-Lehrerin und der Rektorin.


Wo wir am Schluss sagten, dass diese vielen Mitteilungen für sehr viel Unfrieden in unserer Familie sorgen.

Ich sagte, die LehrerInnen sollen doch bitte die pädagogischen Probleme möglichst in der Schule lösen und nicht immer ins Elternhaus weiterleiten.
Dafür wurden sie ja mit Hilfe unserer Steuergelder ausgebildet.

Die Rektorin zog den Verweis, trotz des persönlichen Gesprächs nicht zurück.

Wir unterschrieben den Verweis nicht, da wir ihn mit der vorliegenden Begründung nicht akzeptieren können.

Wir schrieben:

“Franz hat einen Stein geworfen, aber zum einen nicht quer über den Schulhof, sondern vom Rand aus Richtung des Baches, und zum anderen gefährdete er keine anderen Kinder, da keine in der Nähe waren. Er ist mehreren Aufforderungen der Pausenaufsicht, den Stein wegzulegen, nicht nachgekommen, aber ihm hierfür einen Verweis zu geben, ist aus unserer Sicht nicht angemessen.”

Und weiter:

“Wir möchten daher, dass der Verweis zurückgenommen wird; bei Nichtfolgen gibt es andere pädagogisch passendere Maßnahmen, die für die Entwicklung von Franz förderlicher sind. Ein ungerechtfertigter Verweis ist das sicher nicht.

Wenn Franz beispielsweise eine höhere Schule besuchen will, dann könnte dieser Verweis, die Entscheidung des betreffenden Schulleiters negativ beeinflussen.

Es ist ja ein großer Unterschied ob Franz den Stein Richtung Bach oder bewusst in die Richtung von Menschen geworfen hat! Letzteres würde ihn ungerechterweise als bösartiges Kind brandmarken.”

Darauf reagierte die Rektorin mit einem Brief, bei dem sie auf ihre gesetzlichen Rechte verwies. Das Ganze hätte auch von einem Rechtsanwalt stammen können.

Wir schrieben dann zurück, dass es keine Frage ihrer gesetzlich zustehenden Rechte ist, sondern eine moralische Frage.
Im Grunde also um die Richtigstellung der Aussage im Verweis, nämlich das Franz zu keiner Zeit, die Mitschüler gefährdet hat, als er den Stein warf.

Zu dem Schreiben fügten wir die von Franz eigens erstellte Zeichnung hinzu. Diese zeigt eindeutig, dass der Stein Richtung Bach flog und keine Kinder gefährdet wurden.

Übrigens immer wenn wir unsere Rückantworten auf den Verweis abgaben, wurde Franz von der Rektorin vor der ganzen Klasse blamiert.
Sie stellte ihn als nervig hin und will ihn von den anderen isolieren. So dass er ganz alleine da steht.

Warum macht Sie als studierte Pädagogin so etwas?
Hat sie es nötig? Drückt das Gewissen so sehr?
Muss da ein Lügengebäude konstruiert werden? Auf jeden Fall wirkt es sehr komisch und es hat auf keinen Fall mit dem Kindeswohl von Franz zu tun, das sie immer so sehr beteuert.

Weder das persönliche Gespräch, noch unser schriftlicher Widerspruch gegen den Verweis half.

Stattdessen schauten die Lehrkräfte jetzt noch genauer hin, um den unberechtigten Verweis, doch vom Gewissen her noch zu rechtfertigen.

So hat Franz am Montag, dem 21.11.2019 in der Vorviertelstunde spaßeshalber mit dem Fuß an die Stuhllehne einer Mitschülerin geschlagen. Dies hat seine Klassenlehrerin gesehen und schimpfte mit ihm heftig, dass wenn er danebenhaut, er den Rücken des Kindes verletzen könnte.

Er fühlte sich ungerecht behandelt und hat deshalb seine Augen verdreht und die Hand auf die Stirn gelegt. Die Lehrerin wurde richtig wütend und schrie, er hätte ihr den Vogel gezeigt und er bekäme deshalb eine Mitteilung. Am gleichen Tag brachte er diese zu uns nach Hause.

Wir teilten unsere Erfahrungen mit anderen betroffenen Eltern

Weil wir die Rektorin mit vernünftigen Argumenten nicht dazu bringen konnten, den Verweis zurückzunehmen, haben wir uns dazu entschlossen, die ganze Geschichte mal aufzuschreiben und als Flyer an andere, interessierte Eltern der Schule zu verteilen.

So würden auch die anderen von dieser ungerechten Behandlung unseres Sohnes erfahren und wir könnten uns bei weiteren Aktionen dieser Lehrerin zusammen tun, um so gemeinsam mehr zu erreichen.

Wie wir übrigens in Gesprächen mit den Eltern, der anderen lebhaften und manchmal wilden Jungs erfuhren, sind auch die sauer, weil ihre Kinder ständig Mitteilungen mit nach Hause bekommen. Oft nur wegen Lachen und Reden während des Unterrichts!

Eine Mutter sagte: An der Schule herrscht Lachverbot.

Wie reagierten die Eltern auf den Flyer mit der Geschichte von Franz und dem unberechtigten Verweis

Die Mütter, mit denen wir vorher schon darüber sprachen fanden auch, dass die Lehrerinnen hier überreagiert haben.

Allgemein konnte man deutlich merken, dass es eher zur Kenntnis genommen wurde, aber hier zusammen helfen und gemeinsam etwas dagegen tun – nein, davon sind wir noch sehr weit entfernt.

Es liegt daran, dass die Regierung gemeinsam mit den Systemmedien die herrschende Meinung entsprechend lenkt.

Immer noch werden höhere Schulen und ein Studium, mit mehr beruflichen Möglichkeiten und vor allem einem guten Einkommen in Verbindung gebracht.

Was bei uns in Deutschland ein Sozialhilfe-Empfänger oder ganz allgemein jemand wert ist, der kein Geld hat, das dürfte jedem klar sein.

Der Großteil der Eltern ist deshalb vor allem daran interessiert, dass ihre Kinder gute Noten haben,

… damit sie in das Gymnasium oder zumindest in die Realschule gehen können.

Das ist wirklich den meisten das Wichtigste!

Es geht nur um Noten und um das Ergebnis. Gute Noten – höhere Schule – man ist voll dabei und kann glänzen. Das eigene Kind ist auf dem richtigen Weg. Alles gut.

So sehen sie lieber nicht den Machtmissbrauch der Lehrerin, sondern dass unser Sohn sich nicht an die Regeln der Schule gehalten hat.

Sie können oder wollen gar nicht auf ihre eigene Wahrnehmung hören, die ihnen sagen würde, dass die LehrerIn sich hier sehr unfair verhalten hat.

Sie sehen nicht, die psychische Gewalt, die die Lehrerin hier ausübt. Sie sehen nicht, dass der unberechtigte Verweis unserem Sohn Steine in den Weg legt.
Sie würden es wohl erst dann erkennen, wenn es ihre eigenen Kinder betrifft.

Dann würden sie aber auch nur zaghaft reagieren, weil sie ja Angst haben, dass ihr Kind sonst schlechtere Noten bekommt und weiteren Ärger mit der Lehrerin.
Sie haben von Kind an gelernt, dass es wesentlich einfacher ist, sich Autoritäten unterzuordnen, auch dann wenn sie Unrecht tun.

Sie hören auf die Autoritäten, so wie sie es, in der Schule, von den Eltern und in der Arbeit gelernt haben.

Sie hören also auf das, was die LehrerInnnen sagen, die nur davon sprechen, dass Franz sich nicht an ihre Regeln gehalten hat.
Diese LehrerInnen sprechen kein Wort davon, welchen psychischen Druck sie auf ihre Schutzbefohlenen ausüben und noch weniger sprechen sie davon, wie sie ihre Macht missbrauchen.


Dieses sich gemeinsam für eine gute Sache engagieren, wird erst also möglich, wenn die betroffenen Kinder und Eltern auf ihre eigene Wahrnehmung hören, also selber denken und nicht die Urteile der anderen übernehmen.

Ihre ganz eigene Wahrnehmung nicht mit der, der anderen Eltern bzw. der Lehrer vergleichen und sich so verunsichern lassen.


Das Gemeinwohl vor den Eigennutz stellen und ihre Ängste und ihren Hang zur Bequemlichkeit überwinden.

Mann kann das auch ganz kurz sagen: Wenn sie anfangen, eigenständig zu denken und eigenverantwortlich zu handeln!

All das wurde im staatlichen Bildungssystem nicht gelehrt, sondern vor allem das auswendig lernen, was die Autoritäten (Lehrer und später die staatstragenden Medien) vorgeben. Wer das gut kann bekommt eine gute Note. Wer Autoritäten infrage stellt, wird aussortiert.

So werden auch heute noch viele, zu glücklichen Sklaven im staatlichen Bildungssystem erzogen.

Denn eines ist sicher, dieses Problem, dass die staatlichen Schulen nicht zum Wesen vieler Kinder passen, betrifft mehr als 50 %. Die meisten Kinder haben nur Angst es laut auszusprechen und das wie die Geschichte von Franz zeigt, völlig zu Recht!

Da fällt mir gerade das Beispiel von der Karfunkel-Schule ein. Diese sollte eine Alternative zu den staatlichen Grundschulen werden. Sie hatten ein Lernkonzept, dass dem Konzept der Summerhill- und Sudbery-Schulen sehr ähnlich war.

Jedenfalls hatten die Macher dieser Grundschule schon Jahre dafür geworben und wollten ihre Schule potentiellen Interessenten vorstellen. Dazu haben sie einen Raum gemietet. Gekommen sind nicht einmal eine Hand voll Interessenten, bis zum Schluss blieben nur 2 andere und ich. Es war gähnende Leere im Raum. Das sagt eigentlich alles aus, über das Interesse der Eltern an neuen Schulen in und um Regensburg.
Es war aber nicht nur das fehlende Interesse der Eltern. Die Karfunkel-Schule bekam trotz hervorragendem und innovativem Schulkonzept kein OK vom Kultusministerium.

Apropos Eigennutzen

Eine Mutter gab die Geschichte – die ja nur das erzählte was Franz in der Schule mitmachen musste – sogar an die Rektorin der Schule weiter. Ich weiß nicht warum sie das tat. Ich weiß aber, dass ihr Sohn keine besonders gute Noten hat und sie gerne möchte, dass er eine höhere Schule besucht.

Etwa einen Monat später traf ich sie zufällig mit ihrem Sohn beim Schlittschuhlaufen. Ich grüßte sie und fragte warum sie den Erfahrungsbericht an die Rektorin weitergeleitet hat und dass wir deswegen Ärger mit dem Schulamt bekommen haben.
Sie stellte sich dumm und sagte, sie wusste nicht, was sie machen sollte.
Da hat sie das Ganze einfach an die Rektorin weitergeleitet. Ich sagte dann, dass keiner der anderen Eltern das gemacht hat nur sie und dass ich ihr diese Geschichte nicht glaube.
Ich sagte ihr dann, was ich gemacht hätte, wenn ich den Brief bekommen hätte.
Ich hätte ihn durchgelesen und hätte es nicht für möglich gehalten, dass so etwas an unseren Grundschulen abläuft. Dann hätte ich angerufen und mit den Eltern über dieses unfaire Verhalten gesprochen.

Ich traf diese Frau dann etwa 2 Monate später noch einmal. Mein Sohn und ich waren gerade beim Inlinte-Skaten, auf einem Fahrradweg Richtung Bach. Da kam sie uns mit ihrem Sohn entgegen.Sie grüsste freundlich, wie wenn nichts gewesen wäre. Ich auch, allerdings mit starker Zurückhaltung. Dann unterhielten wir uns während Franz mit ihrem Sohn spielte. Ein Thema war die Schule und der Corona-Virus. Ich sagte: Ja, wir leben in Zeiten des gesellschaftlichen Wandels und stellte ihr immer wieder tiefergehende Fragen. Ich merkte dabei, dass sich diese Frau noch keinerlei Gedanken dazu gemacht hatte. Es ging ihr nur darum, dass sie und ihr Mann ja einen sicheren Arbeitsplatz haben und dass ihr Sohn bald wieder zur Schule gehen kann. Sonst nichts.


Aber kommen wir nun zurück zur Rektorin und wie diese auf den Brief mit Franz seiner Geschichte reagiert hat

Die Rektorin las letztendlich nur, wie unfair sie und eine andere Lehrerin, die Kinder behandeln, weil sie nicht im Sinne der staatlichen Schule funktionieren.
Sie empörte sich, dass wir so etwas schreiben und herumreichen und drohte mit einem weiteren Verweis.

Das tat sie dann doch nicht, weil sie sich sonst lächerlich gemacht hätte und meldete das Ganze stattdessen beim Schulamt.

Also anstatt, dass sich diese studierte Pädagogin schämt, so etwas einem Kind anzutun, sollen wir Betroffene uns schämen und zwar dafür, dass wir das, war wir erlebst haben, weitererzählen.

Sie schaut also über das Unrecht, dass sie tut hinweg und gibt uns die Schuld.

Nicht nur das. Sie meldete dem Schulamt, dass wir die Geschichte anderen Eltern mitteilten.

Es kam jedenfalls einige Tage später ein Schreiben vom Schulamt, dass wir etwas “von der Regierung in Deutschland” Verbotenes getan haben. Wir haben das was Franz passiert ist aufgeschrieben und Franz hat das Schreiben, in diesem Fall sogar als Brief verpackt (Briefgeheimnis) und einigen Mitschülern auf dem Schulgelände in die Hand gedrückt.
Das darf er nicht!

Man sieht an der aggressiven Vorgehensweise seitens der Schulrektorin, was passieren würde, wenn ich eben nicht so ruhig und friedlich wäre.

Sie würde uns ganz schnell die Polizei auf den Hals hetzen und ich würde als Stänkerer und lautstarker Störenfried dastehen.

Wie reagierten die Mitschüler?

Franz sagt, dass die Mitschüler im Fall des Falles immer zum Lehrer helfen.

Also ein Schüler steht, obwohl er vielleicht im Recht ist, immer alleine da.

Alle Schüler stellen sich auf die Seite des Lehrers, weil sie Angst vor den Konsequenzen haben, für ihre wahren Gefühle einzustehen.

Dasselbe gilt übrigens nach meiner Erfahrung für die Eltern. Die meisten Eltern wissen wohl, dass da an den Schulen einiges gewaltig schief läuft, aber sie tun nichts. Sie organisieren sich nicht, um gegen das Unrecht vorzugehen.

Der Grund ist, dass sie fürchten, dass ihre Kinder unangenehme Konsequenzen zu spüren bekommen.

Franz sagt auch, er spürt, dass sich viele seiner Mitschüler eher freuen, dass er wegen Kleinigkeiten hart bestraft wird.

Dieses Verhalten der Kinder ist anerzogen und zeigt deutlich, wie sehr sie schon in das herrschende System eingebunden sind.

So mancher Vater und vielleicht auch so manche Mutter, die durch entsprechende Erziehung dafür sorgen, dass ihre Kinder in der staatlichen Schule ja nicht auffallen, sehen es bestimmt genauso.

Sie denken sich vielleicht sogar, dass wir unser Kind besser erziehen sollten.

Wir, die wir also darauf geachtet haben, dass unser Sohn auf seine Wahrnehmung hört und die Erwartungen der anderen an ihn kritisch hinterfrägt, haben also das Falsche gemacht?

Die anderen, die ihre Kinder so erziehen, dass sie später gute Angestellte werden, die gut funktionieren und das herrschende System als Gott gegeben hinnehmen, sind die Guten, die es richtig machen.

Nur wenn wir nicht länger dem Unrecht zuschauen, können wir weiteres Unrecht verhindern!

Nur indem die Missstände offen gelegt werden, zeigt sich der Bedarf etwas dagegen zu tun.

Was mir auch auffiel, war, dass ich dann, wenn ich von meiner Alternative für ein neues Bildungssystem sprach, kein echtes Interesse da war.

Eine Mutter hörte zwar zu, war aber froh, als wir das Thema wieder wechselten. Ein Vater hatte schon deutlich sichtbar, größte Mühe seine Langeweile zu verbergen.

Sie interessieren sich nicht für alternative Schulen. Sie sind dafür nicht zuständig.

Das ist meine Jahrzehnte-lange Erfahrung. Die Leute interessieren sich nicht dafür, obwohl es so wichtig wäre. Auch das ist den meisten nicht bewusst. Die Bewegung muss von unten kommen, die Systemhüter werden sicher nicht den Ast absägen, auf dem sie sitzen.

Ein weiterer Verweis, wieder unberechtigt

Einige Wochen, nach dem ersten Verweis, kam der nächste Verweis.

Dieser wurde von seiner Klassenlehrerin vor der ganzen Klasse laut angekündigt. So dass alle seine Mitschüler sicher erfahren, dass er jetzt schon wieder einen Verweis bekommt.

Man kann sich vorstellen, was viele Mitschüler denken, vor allem die braven, immer der Lehrerin folgenden Mädchen. Dann wird natürlich das Ganze zuhause erzählt und noch einmal mit den Eltern durchgekaut.


Wer so etwas tut, der sieht nicht die Kinderseele, sondern nur den Störenfried. Was soll Franz da lernen, außer dass sein lebhaftes und selbstbewusstes Wesen unerwünscht ist.

Im Verweis stand drin:


Verweis-Text

Wir akzeptierten diesen Verweis abermals nicht und schrieben:

Wir halten diesen Verweis für eine Überreaktion auf Aktionen, die zum ganz normalen Grundschul-Alltag gehören. Zumindest war es bei uns damals so.

Aus einem 25 cm langen Stab, wird ein Ast.

Lineal

Aus einer Schaumgummi-Frisbee-Scheibe, wird ein harter Kunststoff-Frisbee.

Schaumgummi-Frisbee

Schaumgummi-Frisbee2

Zu der Geschichte mit Lars (Name wegen Datenschutz geändert) nimmt Franz selbst Stellung:

„Im HSU Unterricht wollte Lars auf mein Arbeitsblatt malen. Ich wollte das nicht und haute ihm deshalb leicht gegen die Hand. Er hatte den Füller nicht fest in der Hand gehabt, und deshalb fiel dieser ihm aus der Hand und auf seine Stirn. Da kam meine Klassenlehrerin und sagte, ich bin gemeingefährlich und kriege einen Verweis und ich kann nie wieder in einer Gruppenarbeit mitmachen, denn ich bin eine Gefahr für alle Kinder. Ich haben irgendwie das Gefühl, dass die Lehrer alles was ich mache auslegen als wäre ich aggressiv und fies.

Ein Verweis war früher noch für wirklich schwere Vergehen, eine letzte Ordnungsmaßnahme. In dieser Schule ist das offensichtlich anders.

Es scheint als ob die Lehrkräfte, insbesondere die Rektorin mit den lebhaften und selbstbewussten Schülern ein grundsätzliches Problem haben. Oder ist ein Verweis hier eine hervorragende, pädagogische Lösung, aus der Franz etwas lernen kann und die ihm nicht weitere Steine in seinen Lebensweg legt?

Wir forderten daher wieder, dass der Verweis zurückgenommen wird. Das passierte wiederum nicht.

Aus dem unfairen Verhalten der Lehrerinnen lässt sich schließen, dass sie sich ihrer Sache sehr sicher sind.

Ich möchte das Ganze nun mit einem Outing des Richters Frank Fahsel abschließen:

“Ich war von 1973 bis 2004 Richter am Landgericht Stuttgart und habe in dieser Zeit ebenso unglaubliche wie unzählige, vom System organisierte Rechtsbrüche und Rechtsbeugungen erlebt, gegen die nicht anzukommen war/ist, weil sie systemkonform sind. Ich habe unzählige Richterinnen und Richter, Staatsanwältinnen und Staatsanwälte erleben müssen, die man schlicht „kriminell“ nennen kann. Sie waren/sind sich aber sakrosankt, weil sie per Ordre de Mufti gehandelt haben oder vom System gedeckt wurden, um der Reputation willen… In der Justiz gegen solche Kollegen vorzugehen, ist nicht möglich, denn das System schützt sich vor einem Outing selbst – durch konsequente Manipulation. Wenn ich an meinen Beruf zurückdenke (ich bin im Ruhestand), dann überkommt mich ein tiefer Ekel vor “meinesgleichen“.“

Fellbach, in der “Süddeutschen Zeitung“ v. 09.04.2008 (Quelle: Nation & Europa 5/2008)

Gegenüber dem Steuerzahler zeigt sich das System aber freundlich und ja wir tun doch alles zu ihrem Wohle.

Fazit:

Dieser Erfahrungsbericht zeigt sehr genau, wie konsequent Lehrkräfte der staatlichen Schulen, die lebhaften und selbstbewussten Kinder umerziehen. Vor allem aber zeigt der Erfahrungsbericht sehr deutlich, wie sich das System in den unteren Hierarchieschichten auswirkt. Wie es sich vor Kritik und vor allem vor Änderungen wirksam schützt.

Wer das Schulsystem kritisiert, wird von den Beamten bzw. Lehrkräften auf das Kultusministerium verwiesen. Von denen bekommt man dann einen freundlich formulierten Brief, dass man sich um das Anliegen kümmert und das war es dann.

Man kann also höchstens eine Initiative starten. Jedoch mit zweifelhaftem Erfolg, weil ja die Eltern, an die sich die Initiative richtet, bestens auf das Funktionieren im System vorbereitet wurden. Dies bewirkt, dass sie entsprechende Ängste und Zweifel haben, sich an solchen Initiativen zu beteiligen. Nicht zuletzt ist es natürlich auch wesentlich bequemer in sicherer Entfernung über den Zaun zu schauen, um zu sehen was andere tun.

Wie wird unser staatliches Bildungssystem mit Hilfe von Hierarchien von oben herab kontrolliert?

Fangen wir ganz unten im System an.

Die Schüler bekommen vor allem dann gute Schulnoten und Schulabschlüsse, wenn sie sich im Sinne ihrer Lehrkräfte verhalten. Wer nicht funktioniert, wird bestraft. Dafür gibt es viele Möglichkeiten.

Die Lehrkräfte wiederum werden mit Hilfe von Lehrplänen und Bewertungen von oben herab gesteuert und kontrolliert (Stichwort: Kultusministerium). Die Ausbildung zur staatlich anerkannten Lehrkraft ist so gestaltet, dass neben dem Fachwissen auch bestmöglich sichergestellt wird, dass die Lehrkraft sich später gut in das streng hierarchisch kontrollierte Bildungssystem einfügt.

Wer schließlich in die höheren Schichten der Hierarchien möchte, hat dann gute Chancen, wenn er über entsprechende Titel verfügt, vor allem aber, wenn er sich bestmöglich im Sinne des Vorgesetzten verhält, der den von ihm ersehnten Posten vergibt.

Und wie wird dieses System dann von ganz oben kontrolliert?

Das läuft heute ganz stark vereinfacht so ab: Der Bildungsminister sagt, was die Partei sagt, die Partei sagt, was die staatlich anerkannten Experten sagen, die Experten sagen, was ihre Geldgeber vorgeben.

Damit schließt sich der Kreis, nicht engagierte, fähige und kreative Menschen treffen die Entscheidungen, sondern diejenigen, die über die entsprechenden finanziellen Mittel verfügen.

Dass Ungerechtigkeiten in unserem hierarchisch organisierten Schulsystem, gängige Praxis sind zeigt beispielsweise dieser Erfahrungsbericht und viele weitere Erfahrungen anderer Eltern, an anderen Schulen.

Ich sagte was ich wirklich denke und Franz bekam 2 Tage später einen Verweis, wegen einem von der Lehrerin konstruierten Fehlverhalten.

Als unser Sohn dann nachdem wir geklärt hatten, dass das was im Verweis stand, so gar nicht gestimmt hat, erzählte er es natürlich seinen Mitschülern.

Die Lehrerin, die ihm den Verweis gab, bekam das irgendwie mit und warnte ihn. Er solle nicht mit den Kindern über den Verweis sprechen, sonst bekommt er gleich noch mal einen.

Zirka eine Woche nachdem sie das gesagt hat sie ihn vor der ganzen Klasse als nervig hingestellt und lies sich das von den anderen Schülern bestätigen.

Anstatt also das Unrecht einzusehen, dass sie dem Kind angetan hat, rächt sie sich dafür, dass er den anderen Kindern davon erzählt hat, was wirklich passiert ist.

Diese LehrerInnen mögen nur die Kinder, die im Sinne des herrschenden Systems funktionieren!
Wer nicht funktioniert, der wird es durch Strafe lernen. Die ganz Widerspenstigen werden mit Medikamenten ruhig gestellt bzw. in die Schule für Kranke gesteckt.

Weil mir das als Vater eines Jungen, der nicht im Sinne des herrschenden Systems funktioniert mißfällt, würde ich mit meinen Steuern, lieber eine Sudbery- oder Summerhill-Schule finanzieren.

Aber da werden wir Steuerzahler ja in Deutschland nicht gefragt. Deshalb setze ich mich auch tatkräftig für eine direkte Demokratie ein!

Zum Schluss noch eine Anekdote zu den Schulerfahrungen von Thomas Alva Edison.

Thomas-Alva-Edison

 

 

 

 

 

 

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