Lebensunternehmer-Wissensdatenbank

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martin-glogger

Ich heiße Martin und bin Lebensunternehmer, Coach, Vordenker, Vater, Autor, Elektro-Ingenieur, Netzwerker und Zimmerer.

Hier schreibe ich darüber, wie ich mir eine weitestgehend ideale Welt vorstelle und wie wir sie realisieren können und lade dich herzlich dazu ein, mitzulesen, mitzudenken und aktiv mitzumachen.

Diese ideale Welt ist die Welt der Lebensunternehmer; die mit ihren täglich gelebten Werten und Gewohnheiten, mutig und tatkräftig an einer neuen, für uns alle erstrebenswerten Lebensumgebung arbeiten.
Damit ich berechtigt darauf hoffen kann, daß diese schöne Welt eines Tages tatsächlich Wirklichkeit wird, lebe ich so weit ich es kann, diese Werte und Gewohnheiten der Lebensunternehmer selbst vor.
Nicht nur das, ich arbeite auch aktiv daran, dass diese Welt für alle, die es möchten, erreichbar bzw. erlebbar wird.
Ich wünsche dir viele interessante Leseminuten und hoffe, dass ich dich für die Welt der Lebensunternehmer begeistern kann 🙂

In diesem Sinne:

  • mach dir bewusst, was für dich möglich wäre
  • lerne auf praktischem Wege wie wir leben und übernimm, was für dich passt
  • erfahre wie du deine bzw. die Zukunft unserer Gesellschaft aktiv mitgestalten kannst
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Was sind die großen Mängel in unseren staatlichen Schulen ?

Was sind die großen Mängel in unseren staatlichen Schulen und wie könnten diese beseitigt werden ?

Lernunlust

Wesentliche Kritikpunkte an den staatlichen Schulen sind:

  • die Probleme werden vor-formuliert und häufig auch die Lösungswege, im realen Leben aber müssen die Probleme selbst erkannt und formuliert werden
  • passiv lernen, vor allem zuhören und möglichst keine direkten Rückfragen stellen und auch keine Diskussionen anfangen
  • stures Fächerdenken, kein fachübergreifendes Denken, wie es zum Probleme lösen zwingend notwendig ist
  • das traditionelle Notensystem misst und bewertet vorwiegend wie pflichtbewusst und ausdauernd sich jemand Fachwissen aneignen und sich in herrschende Systeme einfügen kann
  • ein großer Teil des Lernens ist stures auswendig lernen und büffeln
  • das Lernen konzentriert sich zu sehr auf Fachwissen und Fakten, die Entfaltung von Vorstellungskraft und Phantasie kommen viel zu kurz
  • die LehrerInnen bestimmen weitestgehend, was, wann auf welche Weise gelernt werden soll

die Probleme werden vorformuliert und häufig auch die Lösungswege, im realen Leben aber müssen die Probleme selbst erkannt und formuliert werden …

  • wir werden mit theoretischem Buchwissen vollgestopft, das wir im realen Leben nicht dazu nutzen können, unsere meist komplexen, alltagsrelevanten Probleme zu lösen
  • die Probleme, die sich im Alltag stellen, müssen in der Regel durch eine entsprechende Achtsamkeit und Wachsamkeit selbständig erkannt und formuliert und natürlich auch gelöst/gemieden werden – dass mit den vorformulierten Problemen und häufig auch Lösungen ist also völlig lebensfremd
  • vorformulierte Probleme und Lösungen nehmen vielen die Begeisterung und die Neugier beim Lernen
  • die Lerninhalte werden strikt in einzelne Fächer gepackt und dann völlig unabhängig voneinander unterrichtet, obwohl gerade bei Problemen immer das Wissen von verschiedenen Fächern relevant istHinweis
    Durch diese Art des Unterrichts sparen sich die Lehrplangestalter und die Lehrkräfte viel Zeit- und Arbeitsaufwand, für den Lernenden allerdings hat dies schwerwiegende Konsequenzen.
    Bei der genauen Beschreibung eines Problems muss man häufig feststellen, dass es nicht nur ein bestimmtes Fach, sondern verschiedene betrifft. Viele praktische Beispiele dazu liefert mein Lehrgang, beispielsweise die zahlreichen (lösbaren) Probleme, die den Online-Ein- und Verkauf betreffen, wo neben juristischen (Rechte und Pflichten) und wirtschaftlichen immer auch technische Aspekte eine Rolle spielen.
    Dieses für das Formulieren und Lösen von Problemen so wichtige fachübergreifende Denken wird im traditionellen Bildungssystem kaum gelehrt. Vielmehr werden dort die Lerninhalte strikt in einzelne Fächer gepackt, die völlig unabhängig voneinander unterrichtet werden. Dadurch erscheint es dem Lernenden so, als ob keine Verbindung zwischen den verschiedenen Fächern besteht.

Wieso gestalten wir die Aufgaben nicht so, wie sie sich im wahren Leben darstellen ?

Dort müssen wir die Probleme doch auch selbst erkennen, indem wir achtsam sind und hinterfragen und wir müssen die Probleme so beschreiben, wie sie sich uns stellen. Probleme sind ja immer einzigartig und stellen sich für jeden anders, abhängig vom Wesen und den Erfahrungen und Erkenntnissen des betreffenden Menschen.

passiv lernen, vor allem zuhören und möglichst keine direkten Rückfragen stellen und auch keine Diskussionen anfangen

  • Einwegkommunikation, der Lehrer spricht und die Schüler hören zu
  • Fragen nur wenn es unbedingt sein muss und auf keinen Fall dumme Fragen bzw. Fragen, die andere dumm finden könnten
  • passives Lernen, kein Probieren und Testen mit sofortiger Rückfragemöglichkeit
  • das aktive Lernen, das Ausprobieren darf nicht der natürlichen Lust zum Tun folgen, sondern das Ganze wird genau organisiert im Rahmen von genau vorgegebenen Übungszeiten, Übungsplänen und Lerngruppen

Warum lernen wir nicht spielerisch und aktiv, durch Fragen, durch Antworten darüber nachdenken, diskutieren, verschiedene Sichtweisen kennen lernen und so einen tieferen Einblick gewinnen, praktisch ausprobieren, aus den Fehlern lernen, um so die Lerninhalte mit handfesten Erfahrungen und Erkenntnissen verknüpft gut zu verstehen ?

stures Fächerdenken, kein fachübergreifendes Denken, wie es zum Probleme lösen zwingend notwendig ist

  • aneinander gereihtes, durch Kapitel unterteiltes Fachwissen, das von vielen Lernenden nicht mit der Lösung von im Alltag auftretenden Problemen und praxisrelevanten Aufgaben in Verbindung gebracht werden kann und der Lernende so keinen Nutzen in dem zu lernenden Wissen erkennt, weder für sich selbst, noch für seine Mitmenschen …
  • die Lerninhalte werden nur aus dem Blickwinkel eines bestimmten Fachgebiets gesehen und die anderen Fachgebiete werden der Einfachheit halber ausgeblendet …Hinweis
    Beim Probleme lösen und vermeiden spielen sehr oft viele Einzelinformationen aus unterschiedlichen Fachgebieten eine wichtige Rolle. Wer beispielsweise im Internet möglichst ohne Probleme einkaufen und verkaufen möchte, der muss über ein entsprechendes geschäftliches, technisches und rechtliches Handlungswissen verfügen.

Warum lernen wir nicht fachübergreifend, so wie es in der Realität erforderlich ist ?

Warum vereinfachen wir uns dieses fachübergreifende Denken nicht, durch das Einüben und praktische Umsetzen des Gelernten mit Hilfe bestimmter, systematischer, immer wiederkehrende Inhalte, die in die dafür geeigneten Situationen eingebettet und dort angewendet werden können ?

das traditionelle Notensystem misst und bewertet vorwiegend wie genau und ausdauernd sich jemand Fachwissen aneignen und sich in herrschende Systeme einfügen kann …

  • es wird nur stur das Lernergebnis kontrolliert
  • das Notensystem übt sehr viel unangenehmen Druck auf viele Schüler aus
  • Noten sind im Grunde ein Machtmittel der Lehrenden, mit denen sie scheinbar „eindeutig“ Leistungsergebnisse bewerten können ohne auf die näheren Umstände der Leistung und den Menschen als Individuum sehen zu müssen
  • die Benotung der Lerninhalte ist für jeden gleich, jeder muss beispielsweise Mathe und Chemie lernen, ob er sich dafür interessiert oder nicht, ob er eine gewisse Grundbegabung dafür hat oder nicht
  • das Erfahrungswissen und die Erkenntnisse, die jemand im praktischen Umgang mit dem Fachwissen gewonnen hat wird nur sehr oberflächlich bewertet
  • es wird mit Hilfe von Schul- und Stegreifaufgaben kontrolliert, wie präzise jemand die Befehle ausführen bzw. das vermittelte Wissen wiedergeben kann
  • häufig wird mit Hilfe der Gauß’schen Normalverteilungskurve sichergestellt, dass es unabhängig von der tatsächlich erbrachten Gesamtleistung immer eine bestimmte Zahl von Einsern gibtHinweis
    Die sture Benotung nach der Gauß’schen Normalverteilungskurve macht es jenen, die die Lehrpläne entwickeln und jenen, die sie ausführen, scheinbar leicht, für den Lernenden ist diese Form der Bewertung ohne jede Aussagekraft. Das liegt daran, dass durch dieses Bewertungssystem schwache Klassen genauso viele Einserschüler hervorbringen wie starke Klassen. Da könnte man dann gleich auf derlei Benotungen verzichten.

Wie wäre es, wenn wir den Lernweg bewerten, statt nur das Ergebnis ?

So würden wir sehen, welche Fragen sich der Lernende auf seinem Lernweg gestellt hat und welche Probleme er erkannt und beschrieben hat, also wie er letztendlich zu dem Lernergebnis gekommen ist.

Hinweis
Dadurch, dass nicht ausschließlich das Lernergebnis bewertet wird, sondern vor allem der Weg, auf dem es zustande kam, können Einzelleistungen wesentlich differenzierter und damit gerechter beurteilt werden, als dies durch ein starres Prüfungsformular und ein formalisiertes Notensystem je möglich wäre. Die Bewertung enthält auch aussagekräftige Informationen darüber, wie engagiert und effektiv jemand aus eigenem Willen heraus ein Problem zu lösen vermag und nicht nur, wie genau jemand Befehle empfangen und ausführen bzw. Vorformuliertes nachahmen kann.
Da der Lernende seine individuellen Erkenntnisse und Erfahrungen und damit seinen Lernweg dokumentiert, kann er seinen Weg später nachvollziehen und daraus ableiten, was er besonders gut gemacht hat und wo er an sich arbeiten sollte.

ein großer Teil des Lernens in unseren Schulen ist stures auswendig lernen und büffeln …

  • stures Lernen nach Lehrplan, der von oben befohlen wird und von unten mit Druck und Zwang ausgeführt wird
  • es ist häufig nicht klar, welches konkrete Ziel mit dem Lernen verfolgt wird bzw. welchen Nutzen das Gelernte haben soll
  • viele lernen pflichtbewusst ohne jegliche Begeisterung und Lust, weil sie sich dadurch gute Chancen auf einen sicheren Job versprechen, mit dem sie viel Geld verdienen können
  • dieses Lernen wird von anderen aufgezwungen und kommt nicht aus dem Herzen

Wie wäre es wenn wir eine Lernumgebung haben, wo wir aus eigenem Antrieb heraus und gerne lernen, weil wir das Lernen wirklich als sinnvoll empfinden?

das Lernen konzentriert sich zu sehr auf Fachwissen und Fakten, die Entfaltung von Vorstellungskraft und Phantasie kommen viel zu kurz …

  • Vorstellungsvermögen und Phantasie wird auf Fakten reduziert
  • Ein Beispiel dafür wäre die Vorstellung eines Pferdes als Vierbeiner, das vierzig Zähne hat und zur Gattung der Pflanzenfresser zählt.
    Phantasievoller wäre es z. B. die mächtige Erscheinung des Pferdes zu beschreiben, die Art nachahmen wie es sich bewegt oder die Augen genau zu beschreiben.
  • phantasieloses Problemelösen mit Hilfe von aneinandergereihtem, durch Kapitel unterteiltes Fachwissen
  • das ohne eigene Fragen und Erfahrungen gelernte Detailwissen, wird nur oberflächlich verstanden und schnell wieder vergessen

Wie wäre das Lernen anhand von praxisrelevanten Inhalten, zu denen wir auch einen realen Bezug herstellen können ?

die LehrerInnen bestimmen weitestgehend, was, wann auf welche Weise gelernt werden soll …

  • es wird genau vorgeschrieben, was wann und wie zu lernen ist
  • die LehrerInnen bestimmen die Art und Weise, wie sie ihr Wissen vermitteln, unabhängig von der spezifischen Denkweise des einzelnen Lernenden
  • das individuelle Wesen des Einzelnen wird der Einfachheit halber unterdrückt
  • Sinn-entleertes Lernen stur nach Lehrplan, der von oben befohlen wird und von unten mit Druck und Zwang ausgeführt wirdHinweis
    Dieser Druck und Zwang, der auf den Lernenden lastet, wird sowohl von den Lehrkräften als auch der Gesellschaft im Allgemeinen erzeugt. Ganz grob wird im traditionellen Bildungssystem das Lernen im Rahmen des Lehrplans von den Ministern und Beamten in den oberen Schichten der Hierarchien befohlen und von den Beamten in den unteren Schichten der Hierarchien dann direkt mit den Lernenden (die nicht gefragt werden) ausgeführt. Wie das in Hierarchien so üblich ist, werden die Probleme, die unten auftreten und die Kritik, die laut wird von den mittleren Schichten der Hierarchien abgeblockt, so dass die in den oberen Schichten der Hierarchien gar nichts davon mitbekommen.

Warum bekommen wir nicht genügend Handlungsspielraum und persönliche Gestaltungsfreiheit, damit wir weitestgehend selbstbestimmt und selbstorganisiert lernen können?

Warum wird hier keine Basisdemokratie unter den Lehrkräften und Schülern vorgelebt?

Etwa so wie bei den Sudbury-Schulen, wo die Schüler über ihre Zeit selbst und frei bestimmen können. Die Schüler bestimmen dabei, was und wie gelernt wird und die Lehrenden stellen ihnen lediglich die Lernangebote zur Verfügung.

Besonders hochwertige und gleichzeitig kostengünstige Lernangebote könnten über das Internet bereitgestellt werden! Aber dazu später mehr.

kurze Zusammenfassung:

Unsere in den Schulen angewandte Art des Lernens bietet nur sehr begrenzte Möglichkeiten um selbstbestimmt und selbstorganisiert zu lernen. Alles wird zentral von den Kultusministerien vorgegeben und über die Lehrkräfte an die Schüler weitergegeben. Die Schüler haben keine Möglichkeiten mitzubestimmen was und wie gelernt wird!

Es wird keine Demokratie in den Schulen vorgelebt, so dass Schüler schon von Kindesbeinen an, auf die für unsere gute Zukunft sehr bedeutsame direkte Demokratie vorbereitet werden.

Es fehlt weiterhin an ausreichenden Möglichkeiten um:

  • sofort Antworten auf brennende Fragen zu finden, also um sich schnell und gezielt die unterschiedlichsten Informationen einzuholen
  • schnell im Rahmen einer Diskussion einen Sachverhalt zu klären
  • schnell Lösungen oder zumindest Lösungsansätze für ein Problem zu finden

Auch wird unsere Aufmerksamkeit und Wachsamkeit nicht trainiert, die wäre aber zwingende Voraussetzung um Probleme als solche zu erkennen und diese dann auch möglichst genau zu beschreiben.

Weitere Details zu den vorher kurz beschriebenen Mängeln:

Die Probleme werden vor formuliert und häufig auch die Lösungswege

Im realen Leben aber müssen die Probleme selbst erkannt und formuliert werden …

Problem

Kurz vor Ende des Unterrichts werden noch einige theoretische Übungsaufgaben mit vorhandener Musterlösung ausgeteilt, die Sie bis zur nächsten Stunde zur Korrektur abgeben müssen – also Reproduktion des gelernten Wissens anstatt Verarbeitung von Informationen und der Entwicklung eigener Lösungswege. Um die während der Unterrichtsstunden vom Lehrer persönlich vermittelten Lerninhalte zuhause vertiefen zu können und generell als Nachschlagewerk haben Sie außerdem ein entsprechendes Lehrbuch bekommen. Dieses besteht aus aneinandergereihtem, durch Kapitel unterteiltem Fachwissen, das von vielen Lernenden nicht mit der Lösung von im Alltag auftretenden Problemen und praxisrelevanten Aufgaben in Verbindung gebracht werden kann und der Lernende so keinen Nutzen in dem zu lernenden Wissen erkennt, weder für sich selbst, noch für seine Mitmenschen. Das umfassende, ohne Fragen gelernte Detailwissen, wird unzureichend, weil ohne Sinnzusammenhang (die Antworten auf die nicht gestellten Fragen) im Gedächtnis verankert. Diese Art der Präsentation bzw. Aufbereitung des Lehrstoffs weckt weder das Interesse beim Lernenden, noch wirkt sie motivationsfördernd. Das gleiche gilt für die häufig praxisfernen Wiederholungsfragen und Übungsaufgaben, zu deren Bearbeitung wenig Eigenkreativität, sondern vielmehr die Kenntnis starrer Lösungswege notwendig ist.

Schülerfrust

Das wohl größte Problem des traditionellen Bildungssystems ist es, dass es nicht lehrt, wie man das in der Schule erworbene, theoretische Buchwissen bei komplexen, alltagsrelevanten Problemen einsetzen kann.

Die Probleme, die sich im Alltag stellen, sind in der Regel nicht vorformuliert (wie das bei den schulischen Problemstellungen, etwa Mathematik- oder Physikaufgaben, der Fall ist), sondern müssen häufig erst einmal erkannt und dann in eigenen Worten beschrieben werden. Nur wenn man nämlich das Problem genau versteht, ist es möglich, die Kriterien festzulegen, die grundsätzlich relevante Lösungen erfüllen müssen. Darüber hinaus ist das genaue Verständnis des Problems Voraussetzung dafür, dass man die zur Lösung des Problems fehlenden Informationen mit entsprechenden Fragen genau beschreiben kann. Bei der genauen Beschreibung des Problems muss man häufig feststellen, dass es nicht nur ein bestimmtes Fach, sondern verschiedene betrifft.

Praktische Beispiele hierfür liefern zahlreiche Probleme, die den Online-Ein- und Verkauf betreffen, wo neben juristischen (Rechten und Pflichten) immer auch technische Aspekte eine Rolle spielen. Dieses für das Formulieren und Lösen von Problemen so wichtige fachübergreifende Denken wird im traditionellen Bildungssystem bzw. im Frontalunterricht kaum gelehrt. Vielmehr werden dort die Lerninhalte strikt in einzelne Fächer gepackt, die völlig unabhängig voneinander unterrichtet werden. Dadurch erscheint es dem Lernenden so, als ob keine Verbindung zwischen den verschiedenen Fächern besteht.

Jemand, der kompetent die alltags-relevanten Probleme löst, muss also die Fähigkeit besitzen, Probleme als solche zu erkennen und zu formulieren. Bei Aufgabenstellungen in der Schule werden diese Fähigkeiten selten trainiert, da es sich meist um vordefinierte Problemstellungen handelt, aus denen klar hervorgeht, wie man nun welches Wissen anwenden muss. Bei alltagsrelevanten Aufgabenstellungen ist das nicht der Fall, hier muss man selbst entscheiden, wie und welches (Fach-)Wissen man nun anwenden muss, um die Aufgabe zu lösen. Da sich die Vorgehensweise bei der Lösung von Problemen in der Schule wesentlich von der im privaten bzw. beruflichen Alltag unterscheidet, kann das in der Schule erworbene Wissen häufig nicht sinnvoll angewendet werden, um alltagsrelevante Aufgaben zu lösen.

Wieso gestalten wir die Aufgaben nicht so, wie sie sich im wahren Leben darstellen ?

Dort müssen wir die Probleme doch auch selbst erkennen, indem wir achtsam sind und hinterfragen und wir müssen die Probleme so beschreiben, wie sie sich uns stellen. Probleme sind ja immer einzigartig und stellen sich für jeden anders, abhängig vom Wesen und den Erfahrungen und Erkenntnissen des betreffenden Menschen.

Passiv lernen, vor allem zuhören und möglichst keine direkten Rückfragen stellen und auch keine Diskussionen anfangen

 Problem

die Hauptmängel des Frontalunterrichts sind:

…Einwegkommunikation anstatt Informationsaustausch…

…Der Lernende nimmt am Unterrichtsgeschehen vor allem die passive Rolle des „aufmerksamen“ Zuhörers ein…

Frontalunterricht

Während des Unterrichts sitzen Sie und die anderen Lernenden bis auf einige wenige Ausnahmen, wie etwa einer Zwischenfrage, passiv da und hören den Ausführungen des Lehrers zu. Während der Lehrende das Wissen vermittelt, tun sich bei Ihnen mehr und mehr Fragen auf, bis Sie schließlich den Faden komplett verlieren und den Ausführungen des Lehrers nicht mehr folgen können. Um die mit Lerninhalten vollgepackte Unterrichtsstunde nicht zu stören oder weil Sie nicht sicher sind, ob es eine Frage ist, auf die andere unangenehme Kommentare abgeben könnten, bleiben Sie weiter passiv sitzen, obwohl kein Wissen mehr vom Lehrer zu Ihnen transportiert wird – also Einwegkommunikation anstatt Informationsaustausch. 

Der Lernende nimmt am Unterrichtsgeschehen vor allem die passive Rolle des (aufmerksamen) Zuhörers ein. Es ist aber eine Tatsache, dass der Mensch am meisten lernt, wenn er etwas tut, beispielsweise Fragen stellen, etwas zusammenbasteln oder Theater spielen. Die erzwungene passive Rolle im traditionellen Unterricht hat oftmals eine demotivierende Wirkung. Das Ziel von Aus- und Weiterbildung sollte aber ein motivierter Mitarbeiter/Schüler sein, der sich beim Lernen und Arbeiten als selbstbestimmt erlebt und seine Fähigkeiten erweitern will. Das traditionelle Bildungssystem bietet dem Lernenden leider nur wenig Möglichkeiten, selbstbestimmt und selbstorganisiert zu lernen.

Lösung

1. zuhause am PC: individuellen Zugang zu den Lerninhalten finden und Grundlagenwissen erarbeiten

Lernen-am-PC

2. im gemeinsamen Lernraum vor Ort: das eigene Wissen präsentieren und zur Diskussion stellen, fragen, diskutieren

Hinweis
Im Prinzip kann dieser Lernraum auch im Internet abgebildet und verfügbar gemacht werden.

Lernraum-im-Internet

Die Lernenden sitzen nicht mehr passiv im Unterricht, sondern arbeiten im Rahmen von Projekten, die sie interessieren, konstruktiv zusammen und sammeln dabei die so wertvollen, eigenen Erfahrungen und Erkenntnisse. Die Projektthemen müssen so gewählt werden, dass entsprechende Projektgruppen gebildet werden können. Grundsätzlich können die Lernenden, mit Hilfe eines Computers mit Internetzugang, von jedem Ort aus (zuhause, im Unternehmen, …) an diesen Projekten teilnehmen.

Kommt der Lernende beim Erarbeiten der Problemlösung nicht mehr weiter, so bekommt er vom Lehrenden lediglich eine Hilfestellung, etwa in Form von auf die Lösung hinführenden Fragen, nicht aber einen konkreten Lösungsweg. Eine wichtige Unterstützung findet der Lernende auch darin, dass er mit anderen Lernenden, aber auch mit Experten und Fachinteressierten, die nicht direkt in das Unterrichtsgeschehen eingebunden sind, zusammenarbeitet.

Die Kooperation mit anderen, die ein wesentlicher Bestandteil des Konstruktivismus ist, bietet die Möglichkeit, rasch eine Antwort auf eine spezielle Frage zu finden, das Für und Wider eines Sachverhalts oder die Folgen eines Problems zu diskutieren und damit das eigene Wissen effektiv zu erweitern. Außerdem fühlt man sich mit den betreffenden Schwierigkeiten nicht alleine konfrontiert, weil man so beispielsweise feststellt, dass auch andere mit den jeweiligen Lerninhalten zu kämpfen haben.

Der wohl wichtigste Vorteil, den die Zusammenarbeit mit anderen bietet, ist der, dass im Rahmen einer Diskussion das selbst konstruierte Wissen auf seine Richtigkeit hinterfragt werden kann.

Stures Fächerdenken, kein fach-übergreifendes Denken, wie es zum Probleme lösen zwingend notwendig ist

Problem

Kurz vor Ende des Unterrichts werden noch einige theoretische Übungsaufgaben mit vorhandener Musterlösung ausgeteilt, die Sie bis zur nächsten Stunde zur Korrektur abgeben müssen – also Reproduktion des gelernten Wissens anstatt Verarbeitung von Informationen und der Entwicklung eigener Lösungswege. Um die während der Unterrichtsstunden vom Lehrer persönlich vermittelten Lerninhalte zuhause vertiefen zu können und generell als Nachschlagewerk haben Sie außerdem ein entsprechendes Lehrbuch bekommen. Dieses besteht aus aneinandergereihtem, durch Kapitel unterteiltem Fachwissen, das von vielen Lernenden nicht mit der Lösung von im Alltag auftretenden Problemen und praxisrelevanten Aufgaben in Verbindung gebracht werden kann und der Lernende so keinen Nutzen in dem zu lernenden Wissen erkennt, weder für sich selbst, noch für seine Mitmenschen. Das umfassende, ohne Fragen gelernte Detailwissen, wird unzureichend, weil ohne Sinnzusammenhang (die Antworten auf die nicht gestellten Fragen) im Gedächtnis verankert. Diese Art der Präsentation bzw. Aufbereitung des Lehrstoffs weckt weder das Interesse beim Lernenden, noch wirkt sie motivationsfördernd. Das gleiche gilt für die häufig praxisfernen Wiederholungsfragen und Übungsaufgaben, zu deren Bearbeitung wenig Eigenkreativität, sondern vielmehr die Kenntnis starrer Lösungswege notwendig ist.

Schülerfrust

Das wohl größte Problem des traditionellen Bildungssystems ist es, dass es nicht lehrt, wie man das in der Schule erworbene, theoretische Buchwissen bei komplexen, alltagsrelevanten Problemen einsetzen kann. Die Probleme, die sich im Alltag stellen, sind in der Regel nicht vorformuliert (wie das bei den schulischen Problemstellungen, etwa Mathematik- oder Physikaufgaben, der Fall ist), sondern müssen häufig erst einmal erkannt und dann in eigenen Worten beschrieben werden. Nur wenn man nämlich das Problem genau versteht, ist es möglich, die Kriterien festzulegen, die grundsätzlich relevante Lösungen erfüllen müssen. Darüber hinaus ist das genaue Verständnis des Problems Voraussetzung dafür, dass man die zur Lösung des Problems fehlenden Informationen mit entsprechenden Fragen genau beschreiben kann. Bei der genauen Beschreibung des Problems muss man häufig feststellen, dass es nicht nur ein bestimmtes Fach, sondern verschiedene betrifft.

Praktische Beispiele hierfür liefern zahlreiche Probleme, die den Online-Ein- und Verkauf betreffen, wo neben juristischen (Rechten und Pflichten) immer auch technische Aspekte eine Rolle spielen. Dieses für das Formulieren und Lösen von Problemen so wichtige fachübergreifende Denken wird im traditionellen Bildungssystem bzw. im Frontalunterricht kaum gelehrt. Vielmehr werden dort die Lerninhalte strikt in einzelne Fächer gepackt, die völlig unabhängig voneinander unterrichtet werden. Dadurch erscheint es dem Lernenden so, als ob keine Verbindung zwischen den verschiedenen Fächern besteht.

Jemand, der kompetent die alltagsrelevanten Probleme löst, muss also die Fähigkeit besitzen, Probleme als solche zu erkennen und zu formulieren. Bei Aufgabenstellungen in der Schule werden diese Fähigkeiten selten trainiert, da es sich meist um vordefinierte Problemstellungen handelt, aus denen klar hervorgeht, wie man nun welches Wissen anwenden muss. Bei alltagsrelevanten Aufgabenstellungen ist das nicht der Fall, hier muss man selbst entscheiden, wie und welches (Fach-)Wissen man nun anwenden muss, um die Aufgabe zu lösen. Da sich die Vorgehensweise bei der Lösung von Problemen in der Schule wesentlich von der im privaten bzw. beruflichen Alltag unterscheidet, kann das in der Schule erworbene Wissen häufig nicht sinnvoll angewendet werden, um alltagsrelevante Aufgaben zu lösen.

Kurze Zusammenfassung der genannten Probleme und mögliche Lösungen:

…Reproduktion des gelernten Wissens anstatt Verarbeitung von Informationen und der Entwicklung eigener Lösungswege…

…aneinandergereihtes, durch Kapitel unterteiltes Fachwissen, das von vielen Lernenden nicht mit der Lösung der im Alltag auftretenden Problemen und praxisrelevanten Aufgaben in Verbindung gebracht werden kann und der Lernende so keinen Nutzen in dem zu lernenden Wissen erkennt, weder für sich selbst, noch für seine Mitmenschen…

…Das umfassende, ohne Fragen gelernte Detailwissen, wird unzureichend, weil ohne Sinnzusammenhang (die Antworten auf die nicht gestellten Fragen) im Gedächtnis verankert…

…Das wohl größte Problem des traditionellen Bildungssystems ist es, dass es nicht lehrt, wie man das in der Schule erworbene, theoretische Buchwissen bei komplexen, alltagsrelevanten Problemen einsetzen kann…

Lösung

Ein Lösungsweg ist es, die Übungsaufgaben mit praxisrelevanten Problemen zu verbinden und entsprechend zu formulieren, ohne aber für die Übungsaufgaben konkrete Lösungen oder Antworten bereitzustellen.

Das folgende Bild zeigt, wie man so einen Workshop strukturieren könnte.

Ausgangslage: Dort könnten wichtige Beobachtungen beschrieben werden, etwa zu einem gesellschaftlichen Problem oder zu einem Problem an der Schule.

Fragen: Hier werden die Fragen formuliert, die sich zu den Beobachtungen ergeben und die das Problem näher beschreiben.

Ideen: Hier könnten erste Lösungsansätze und Projektideen formuliert werden.

Wer: Hier stehen die Namen derer, die sich an der Realisierung der Projekte beteiligen möchten.

Sessionübersicht

Bildquelle: CC-BY 3.0 sketchnotes.de

Eine weitere Möglichkeit sind Methoden, die die jeweils geeigneten Lerninhalte miteinander verbinden und zur systematischen Lösung von praktischen Aufgaben angewendet werden können. Bei der Anwendung dieser systematischen Inhalte kann der Lernende sich aktiv mit dem gelernten Wissen auseinander setzen und den praktischen Nutzen des von ihm konstruierten Wissens direkt nachvollziehen. Eine wichtige, zugleich aber sehr schwierige Aufgabe des Lehrenden besteht darin, diese systematischen Inhalte zu finden und zu formulieren und diese dann in die jeweils geeigneten Stellen im Lernstoff einzubetten. Diese systematischen, immer wiederkehrenden Inhalte dienen zum Einüben und praktischen Anwenden wichtiger Lerninhalte und sollen gleichzeitig zeigen, dass die formulierte Methode in verschiedenen Situationen angewendet werden kann. Darüber hinaus wird dabei das fachübergreifende Denken geschult, das für die Lösung vieler alltagsrelevanter Probleme dringend erforderlich ist.

Das wohl größte Problem ist es, diese systematischen Inhalte erst zu erkennen, grob zu formulieren und dann im Geiste deren (hoffentlich) vielseitige Anwendungsmöglichkeit zu überprüfen. Die Entwicklung dieser systematischen Inhalte setzt voraus, dass man ein System (eine Aufgabe) im Ganzen erfassen, in eindeutig gegeneinander abgrenzbare Teilsysteme (Teilaufgaben) zerlegen und deren gegenseitige Wirkungsweise und deren Verhalten innerhalb des Gesamtsystems (der gesamten Aufgabe) verstehen kann. Der systematische Inhalt muss schrittweise verfeinert werden, was am besten dadurch geschieht, dass man ihn möglichst häufig anwendet und gegebenenfalls verbessert.

Das beschriebene selbstorganisierte und problemorientierte Lernen verlangt vom Lernenden, mehr Energie und Kreativität zur Lösung einer gestellten Aufgabe einzusetzen, als dies im traditionellen Unterricht der Fall ist, wo die fertige Lösung in der Regel vom Lehrer präsentiert wird. Die vom Lernenden selbstkonstruierten Problemlösungen können von ihm außerdem besser verstanden und somit leichter im Gedächtnis behalten werden als solche, die ausschließlich vom Lehrenden vermittelt wurden. Durch die aktive Rolle des Lernenden wird das Arbeiten mit dem Lehrstoff interessanter und kommt dem Arbeiten in der freien Wirtschaft näher.

Das traditionelle Notensystem misst und bewertet vorwiegend wie genau und ausdauernd sich jemand Fachwissen aneignen und sich in herrschende Systeme einfügen kann …

Problem

Mit Hilfe von Schulaufgaben und Stegreifprüfungen wird getestet, wie viele von den in den Wochen zuvor gezeigten und geübten Lerninhalten, die auf dem eben beschriebenen Wege vom Lehrer an die Lernenden vermittelt wurden, tatsächlich angekommen sind.

Im Rahmen dieser Tests gilt es dann, vom Lehrer vorgegebene Fragen kurz zu beantworten oder die ebenfalls vorgegebenen Antworten einfach nur anzukreuzen (Multiple Choice) – also Kontrolle, wie gut die Befehle ausgeführt wurden bzw. das vermittelte Wissen nachgeahmt wurde, anstatt Probleme aus eigenem Antrieb und damit durch eigene Fragestellungen zu erkennen, zu formulieren und letztendlich zu lösen – Ausbildung zum Befehlsempfänger und Nachahmer anstatt Ausbildung zum Problemlöser.

Die Zeit, die dazu zur Verfügung steht, ist ebenfalls genau festgelegt und umfasst meist eine oder mehrere Unterrichtsstunden – es werden keine Anforderungen an den Lernenden bezüglich seiner Fähigkeiten gestellt, die Zeiten, wann er welche Aufgaben erledigt, selbst zu gestalten

Der Lehrende bewertet nur das Lernergebnis (Stegreif-Aufgaben, Schulaufgaben, Prüfungsaufgaben, Facharbeiten, Zeichnungen,…) und nicht den Weg, auf dem das Wissen konstruiert wurde.

Jeder wird gleich bewertet unabhängig von seinem Interesse und seiner speziellen Begabung für das jeweilige Schulfach.

tierische-Unterschiede

Für alle Lernenden gelten die gleichen Prüfungsbedingungen, es dürfen in der Regel keine oder nur eingeschränkte Hilfsmittel verwendet werden. Während der Prüfung darf der Lehrende keine Hilfestellung geben, der Schüler ist auf sich allein gestellt (kann sich keine Anregungen für die Problemlösung von anderen einholen).

In diesem Zusammenhang passt auch das Zitat von Johann Wolfgang von Goethe [Johann Peter Eckermann, Gespräche mit Goethe in den letzten Jahren seines Lebens, Berlin und Weimar, 1982, S.662 ff]:

„Im Grunde aber sind wir alle kollektive Wesen, wir mögen uns stellen, wie wir wollen. Denn wie weniges haben und sind wir, das wir im reinsten Sinne unser Eigentum nennen! Wir müssen alle empfangen und lernen, sowohl von denen, die vor uns waren, als von denen, die mit uns sind. Selbst das größte Genie würde nicht weit kommen, wenn es alles seinem eigenen Inneren verdanken wollte. Das begreifen aber viele sehr gute Menschen nicht und tappen mit ihren Träumen von Originalität ein halbes Leben im Dunkeln. … Es ist im Grunde auch alles Torheit, ob einer etwas aus sich habe oder ob er es von anderen habe; ob einer durch sich wirke oder ob er durch andere wirke: die Hauptsache ist, dass man ein großes Wollen habe und Geschick und Beharrlichkeit besitze, es auszuführen; …“ 

Die besten Ideen entstehen in der Regel, weil man eine bestimmte Information erhält („…wir müssen alle empfangen und lernen, sowohl von denen, die vor uns waren, als von denen, die mit uns sind…“), beispielsweise durch Lesen oder im Rahmen eines Gesprächs und diese in einen ganz bestimmten Zusammenhang mit den bereits im eigenen Gedächtnis gespeicherten Informationen, Erkenntnissen und Erfahrungen bringt. Häufig ist es so, dass die jeweils relevanten Informationen nicht alle klar und in aller Ausführlichkeit im Gedächtnis abgespeichert sind, aber man weiß, wo man die betreffende Information (mit Hilfe des Internets) nachschlagen oder nachfragen kann. Hat man dann alle einzelnen Informationen im jeweiligen Zusammenhang leicht wiederauffindbar zur Verfügung, so kann man diese in geeigneter Weise miteinander verknüpfen und so das jeweils benötigte Wissen konstruieren. Dieses Wissen kann man dann durch die Erfahrungen, die man bereits gemacht hat, noch einmal auf seine Richtigkeit kontrollieren oder, noch besser, anderen zur Diskussion stellen.

Jeder aus eigenem Antrieb heraus handelnde und selbstorganisierte Mensch wird so oder ähnlich vorgehen, um ein bestimmtes Wissen zu konstruieren bzw. ein Problem zu lösen. In der Ausbildung zum Befehlsempfänger ist die eben beschriebene Vorgehensweise allerdings nicht erwünscht. Hier geht es darum, genau im Sinne des Befehlsgebers zu handeln, ohne kritische Fragen zu stellen. Ein guter Schüler ist der, der den Lehrer am besten nachahmt und seine Befehle genau befolgt.

Möglicherweise ist dies ein Grund, warum die Regierung als Einstellungskriterium für den Beamtendienst vor allem Einser-Schüler bevorzugt. Es bleibt nun Ihnen überlassen, wie Sie über das aktuelle Bildungssystem und vor allem sein Bewertungssystem (Notenvergabe nach der Gauß’schen Normalverteilung) denken.

Eine zukunftsweisende Alternative zum traditionellen Notensystem – Lösungen

die im letzten Blog-Eintrag genannten Hauptmängel sind also:

… vom Lehrer vorgegebene Fragen kurz beantworten oder die ebenfalls vorgegebenen Antworten einfach nur anzukreuzen (Multiple Choice) – also Kontrolle, wie gut die Befehle ausgeführt wurden bzw. das vermittelte Wissen nachgeahmt wurde, anstatt Probleme aus eigenem Antrieb und damit durch eigene Fragestellungen zu erkennen, zu formulieren und letztendlich zu lösen – Ausbildung zum Befehlsempfänger und Nachahmer anstatt Ausbildung zum Problemlöser…

…Der Lehrende bewertet das Lernergebnis (Stegreif-Aufgaben, Schulaufgaben, Prüfungsaufgaben, Facharbeiten, Zeichnungen,…) und nicht den Weg, auf dem das Wissen konstruiert wurde…

Lösung

Die Probleme des traditionellen Bewertungssystems (Schulaufgaben, Stegreifprüfungen,…) könnten mit Hilfe der Portfoliomethode gelöst werden. Ausgangspunkt der Portfolioarbeit ist eine komplexe Fragestellung, ein Problem oder eine Aufgabe. Das Portfolio erzählt dann die Geschichte des Lernens, also die Erfahrungen und Erkenntnisse, die der Lernende bei der aktiven Auseinandersetzung mit den Lerninhalten gemacht bzw. gewonnen hat und wie diese zustande gekommen sind. Aus dem Portfolio kann sowohl der Lernende als auch der Lehrende erkennen, auf welchem Wege das Wissen konstruiert wurde und was der Lernende beim nächsten Mal besser machen kann. Der Lernende kann also aktiv aus seinen Fehlern (die für den Lernerfolg sehr wichtig sind) lernen, und der Lehrende kann den Lernenden bestmöglich beim Lernen unterstützen (das Lernen lehren). 

 

Lösungen-onlinetechniker

Grundsätzlich gibt es dabei ein sogenanntes „show portfolio“, das nur die erfolgreichen Lösungswege, die fertig umgesetzten und funktionierenden Ideen und die widerspruchslosen Erkenntnisse enthält, und ein „process portfolio“, das den gesamten Lernweg dokumentiert, also auf jeden Fall auch die Irrwege und die Entwürfe. Gerade die aktive Auseinandersetzung mit den eigenen Fehlern und dabei vor allem die Suche nach Antworten auf die Frage „Was kann ich aus dem Fehler lernen“ ist wohl eine der wichtigsten Aufgaben im gesamten Lernprozess und trägt maßgeblich zum Lernfortschritt bei. Das Lernen aus den eigenen Fehlern (das aktive Auseinandersetzen mit den Umständen, die zu dem jeweiligen Fehler geführt haben) hilft nicht nur dabei, die Irrwege und Mängel zu erkennen und genau zu beschreiben und so bei der weiteren Bearbeitung der Fragestellung, des Problems oder der Aufgabe zu vermeiden, sondern trägt auch maßgeblich dazu bei, mehr über das eigene Lernen herauszufinden und die aus der Analyse des Fehlers gewonnenen Erkenntnisse konstruktiv dazu einzusetzen, um das eigene Lernen zu verbessern. Diese Fehleranalyse besteht darin, den Fehler kritisch zu hinterfragen, beispielsweise wie ist man vorgegangen und wann genau passierte der Fehler, welches war die Fehlerursache, was kann man tun, damit der Fehler nicht mehr passiert und welche alternativen Vorgehensweisen zur Vermeidung des Fehlers gibt es. Darüber hinaus wird dadurch, dass das Gelernte in einem persönlichen Sinnzusammenhang (die Irrwege, die man gegangen ist, die Ideen, die dann doch nicht funktioniert haben,…) im Gedächtnis abgespeichert wird, bestmöglich sichergestellt, dass es langfristig im Gedächtnis verfügbar ist und auch mit der Lösung anderer ähnlicher Problemstellungen in Zusammenhang gebracht werden kann (… da war doch mal ein Problem, bei dem ich mit der Idee xy nicht weiterkam, diese Idee könnte aber bei dieser Problemstellung als Lösungsansatz dienen …).

Lern-Kompetenzenportfolio

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Beim Erstellen des „process portfolio“ sollten alle relevanten Informationen, die man zur jeweiligen Aufgabe bzw. Fragestellung oder zu dem Problem, das gelöst werden soll, finden kann, gesammelt und leicht wiederauffindbar abgespeichert werden. Außerdem sollten alle wichtigen Tätigkeiten, Erkenntnisse und so weit als möglich auch die praktischen Erfahrungen dokumentiert und ebenfalls leicht wiederauffindbar abgespeichert werden. Die relevanten Informationen (Textausschnitte, Dokumente, Bilder, Animationen, Videos,…) und die  Dokumente mit den persönlichen Lernereignissen werden am besten unter Angabe entsprechender Zusatzinformationen abgespeichert, wie etwa die Fundstelle, das Speicherdatum, der Autor/die Autorin und vor allem, in welchem Zusammenhang das Dokument bzw. einzelne Informationen des Dokuments als wichtig eingestuft wurden und was genau bedeutend war.

Damit die relevanten Informationen bzw. die Dokumente mit den persönlichen Lernereignissen jederzeit im jeweiligen Zusammenhang wieder aufgefunden werden können, sollten diese mit einem flexibel an den aktuellen Wissensstand anpassbaren und übersichtlichen Inhaltsverzeichnis so organisiert werden, dass sie bei Bedarf im Zusammenhang mit einer bestimmten Aufgabe bzw. einem ganz bestimmten Thema schnell und gezielt wieder gefunden werden

Damit der Lernende seinen Lernfortschritt selbst beurteilen kann, benötigt er genau formulierte Lernziele (was soll ich wissen bzw. wie soll ich handeln), die er dann mit seinem aktuell gelernten Wissen (was weiß ich bzw. wie handle ich) vergleichen und eventuelle Wissenslücken erkennen und beseitigen kann. Grundsätzlich muss der Lernende den Weg zum Ziel zwar aus eigenem Antrieb heraus und weitestgehend selbstorganisiert gehen, ohne eine Orientierungshilfe in Form von genau formulierten Lernzielen aber wäre ein effektives Selbstlernen undenkbar. Wie soll man wissen, was man lernen soll, wenn kein konkretes Ziel vorgegeben ist, und wie soll man schnell zum Ziel gelangen ohne einen wenigstens grob vorgezeichneten Weg ? 

Auf diesem grob vorgegebenen Weg beschafft sich der Lernende selbständig die jeweils benötigten Informationen (die Bausteine seines Wissens), um das vom Lehrenden anhand von konkreten Lernzielen vorgegebene Wissen zu konstruieren. Anstatt zu benoten oder sonst wie schnelle Bewertungen abzugeben, ist der Lehrende ein Mensch, der den Lernenden auf seinem Lernweg begleitet. Der Lehrende bewertet nicht stur das Lernergebnis mit Hilfe von Stegreif-Aufgaben, Schulaufgaben, Prüfungen, usw., sondern den Weg, auf dem das Wissen konstruiert wurde. Die Lösung dafür ist das genannte Portfolio, in dem der Lernende seine individuellen Erkenntnisse und Erfahrungen und damit seinen Lernweg dokumentiert. Aus dem Portfolio kann sowohl der Lernende als auch der Lehrende erkennen, auf welchem Wege das Wissen konstruiert wurde und was der Lernende beim nächsten Mal besser machen kann. Der Lernende kann also aktiv aus seinen Fehlern (die für den Lernerfolg sehr wichtig sind) lernen und der Lehrende den Lernenden bestmöglich beim Lernen unterstützen (das Lernen lehren).

Wenn das vorgegebene Hauptlernziel erreicht wurde, dann geht es für den Lernenden daran, sein Portfolio noch einmal so zu überarbeiten, dass es auch anderen, dem Lehrenden und den anderen Lernenden, präsentiert werden kann. Das Portfolio und die Art und Weise der Präsentation wird dann abschließend demokratisch (von den anderen Lernenden und dem Lehrer) bewertet. Für die konstruktive Bewertung ist es unbedingt erforderlich, dass die Lernziele klar und verständlich beschrieben werden, denn nur so kann man das,  was man weiß (erkennbar an den Inhalten des Portfolio), und das, was man wissen soll (die Lernziele) objektiv miteinander vergleichen und eventuelle Unterschiede erkennen und formulieren.

Grundsätzlich sollte es den Lernenden auch möglich sein, den Lehrenden zu beurteilen. Diese demokratische Beurteilung hat einen großen Vorteil: Der Lehrende und auch jeder Lernende ist nicht nur Bewerter, sondern wird auch selbst bewertet. Aus diesem Grunde wird er bemüht sein, konstruktiv zu bewerten, denn vorurteilsbehaftete und unsachliche Bewertungen können ansonsten jederzeit wieder zurückkommen.


Gerade diese Selbst- und Fremdbeurteilung der eigenen Leistung ist ein wesentlicher Baustein, um die Mündigkeit eines Menschen zu fördern.

Dadurch, dass man seine Leistung kritisch hinterfragt bzw. anderen zur Diskussion stellt, übernimmt man nicht nur aktiv Verantwortung für das eigene Denken und Handeln, sondern ermöglicht es gleichzeitig, dass man Denkfehler schnell erkennen und korrigieren kann. Nicht zuletzt trägt die Anerkennung der eigenen Leistung durch andere wesentlich zur Stärkung unseres Selbstwertgefühls bei.


Die demokratische Bewertung der Lernergebnisse anhand der Inhalte des Portfolios ermöglicht es, Leistungen differenzierter und damit gerechter zu beurteilen, als durch ein starres Prüfungsformular und ein formalisiertes Notensystem. Die Leistung und auch deren Bewertung ist zudem für jeden transparent, der sich die Mühe macht, das Portfolio anzusehen und mit den vorgegebenen Lernzielen zu vergleichen. 
Durch die demokratische Bewertung des Portfolios wird beurteilt, wie engagiert und effektiv jemand aus eigenem Willen heraus ein Problem zu lösen vermag und nicht, wie genau jemand Befehle empfangen und ausführen bzw. Vorformuliertes nachahmen kann.


Ich hoffe ich konnte Ihnen die besonders schwerwiegenden Mängel unseres Schulsystem (Stichwort: Frontalunterricht) verständlich machen und wünsche mir natürlich vor allem, dass Ihnen meine Lösungsvorschläge gefallen haben. Falls das so ist, so werden Ihnen meine
Lehr- und Lernmethoden gut gefallen. Wie diese praktisch angewendet werden, zeige ich in meinem Lehrgang.

Die LehrerInnen bestimmen weitestgehend, was, wann auf welche Weise gelernt werden soll …

Problem

Stellen Sie sich vor, Sie besuchen gerade einen traditionellen Unterricht (Schule, Lehrgang, Vorlesung,…) und sitzen nun im Unterrichtsraum, in dem ein Lehrer Ihnen die Funktion eines komplizierten physikalischen Vorgangs erklärt. Dazu verwendet er beispielsweise die Tafel, um wichtige Sachverhalte schrittweise mit geeigneten Skizzen zu erklären, und den Tageslichtprojektor, um wichtige Fakten zum Abschreiben anzuzeigen. Der Lehrer gibt sich Mühe, um Ihnen das benötigte Wissen zu vermitteln, letztendlich erklärt er den Sachverhalt aber so, wie er ihn verstanden hat und genau deshalb können Sie ihm nicht folgen – der Lehrer bestimmt also die Art und Weise, wie er sein Wissen an die Lernenden vermittelt, unabhängig von der spezifischen Denkweise des einzelnen Lernenden.

Klassenzimmer

Um das mit der Wissensvermittlung verbundene Problem zu verstehen, ist es wichtig, dass man weiß, wie Wissen entsteht. Die Bausteine des Wissens sind Informationen. Damit aus Informationen Wissen entsteht, müssen diese vom Lernenden mit seinen schon vorhandenen Informationen, Kenntnissen, Fähigkeiten und Erfahrungen verglichen, verknüpft und bewertet werden, um so letztendlich aus den betreffenden Informationen das jeweils benötigte Wissen zu konstruieren. Weil aber jeder über unterschiedliche Informationen, Kenntnisse, Fähigkeiten und Erfahrungen verfügt und damit anders denkt als der jeweils andere, entsteht bei jedem Menschen aus ein und derselben Information unterschiedliches Wissen.

Wenn also der Lehrende sein Wissen an einen anderen weitergibt, wird daraus wieder eine Information, die vom Lernenden erst wieder mit seinen eigenen Informationen, Kenntnissen, Fähigkeiten und Erfahrungen zu seinem Wissen konstruiert werden muss. 

Da also jeder Mensch auf andere Informationen, Kenntnissen, Fähigkeiten und Erfahrungen zurückgreift wie der jeweils andere, verarbeitet er eine bestimmte Information auf seine ganz individuelle Weise zu Wissen.

Das bedeutet, der Lehrende muss nur das Wissensziel möglichst genau festlegen und den Lernenden bei der Konstruktion seines Wissens anleiten, darf aber nicht, wie im Frontalunterricht üblich, den Fehler machen, dem Lernenden den Weg vorzuschreiben, wie er aus den in den jeweiligen Lerninhalten beschriebenen Basisinformationen sein Wissen konstruieren muss.

Die Schwierigkeiten der Wissensvermittlung werden uns im Alltag immer dann bewusst, wenn wir versuchen, dem anderen vergeblich einen komplexen Sachverhalt verständlich zu machen. Man versteht einen Sachverhalt, weiß aber nicht, wie man ihn so erklären soll, dass ihn der jeweils andere auch versteht.

Beim nächsten Blog-Eintrag beschreibe ich eine entsprechende Lösung.

Kurze Zusammenfassung der genannten Probleme und mögliche Lösungen:

der Lehrer bestimmt die Art und Weise, wie er sein Wissen an die Lernenden vermittelt, unabhängig von der spezifischen Denkweise des einzelnen Lernenden…

…der Lehrende schreibt dem Lernenden den Weg vor, wie er aus den in den jeweiligen Lerninhalten beschriebenen Basisinformationen sein Wissen konstruieren muss …

Lösung

Aus der Problembeschreibung könnte man nun die Schlussfolgerung ziehen, dass die Wissensvermittlung vom Lehrenden zum Lernenden dann am besten funktioniert, wenn beide über möglichst gleiche Informationen, Kenntnisse, Fähigkeiten und Erfahrungen verfügen würden. Dies kann natürlich nicht funktionieren, schon allein deswegen nicht, weil der Lernende sonst auch lehren könnte. Außerdem hat ein Lehrer in der Regel mehrere Schüler, die dann alle gleich denken müssten. Allerdings kann der Lehrende sich bestmöglichst in den Lernenden hineinversetzen, das bedeutet, er muss so viel wie möglich über die beim Lernenden vorhandenen Informationen, Kenntnisse, Fähigkeiten und Erfahrungen wissen, die für das zu konstruierende Wissen relevant sind. Damit schafft der Lehrende die Grundlage, um sein Wissen optimal zum Lernenden zu transportieren und kann ihn so bestmöglichst bei der Konstruktion seines Wissens unterstützen.

Das bedeutet, der Lehrende muss sich beim Konstruktivismus wesentlich mehr Gedanken über die Art und Weise der Wissensvermittlung machen, da diese nun auf die spezifische Denkweise des einzelnen Lernenden ausgerichtet werden muss – die Denkweise des Lernenden bestimmt also, wie der Lehrende ihn dabei unterstützen kann, das betreffende Wissen selbst zu konstruieren.

Dies erzwingt allerdings, dass der Lehrende nicht mehr wie beim traditionellen Lernen den Unterricht Lehrplan- und Lernzielorientiert abhalten kann, sondern sehr flexibel auf die jeweilige Lernsituation reagieren muss. Der für sich allein Lernende erwartet bei Unklarheiten eine sofortige Hilfestellung, während bei Gruppenarbeiten zuerst die aktive Rolle der Lernenden innerhalb der Gruppe im Vordergrund stehen muss, um zu einer Lösung zu gelangen. Erst wenn für den Lehrenden erkennbar wird, dass auch die Gruppe gemeinsam nicht mehr weiterkommt, sollte er eingreifen, beispielsweise durch Richtungsweisende Fragen.

Hinweis
Wie effektiv es ist, die Lernenden durch das Stellen von gezielten Fragen zum Nachdenken anzuregen, um so die Antworten auf die Fragen selbst zu finden, beweist auch Taiichi Ohno, der Erfinder des „Toyotismus“ – einem in den Siebziger Jahren sehr erfolgreichen Produktionssystem, das der japanischen Automobilindustrie damals große Wettbewerbsvorteile gegenüber ihren Konkurrenten, wie etwa Deutschland oder den USA, brachte.

Zur Verdeutlichung der Lehrmethode soll das nachfolgende Zitat aus dem Buch „Senkrechtstarter“ (ECON Verlag GmbH, 1987, 407 Seiten, ISBN: 3-430-15392-I) dienen. „(S.254) Ohno, der Lehrer, gewann seine bemerkenswert sanfte Gewalt über die Menschen bei Toyota durch seine Lehrmethode, die beinahe so alt ist wie die Menschheit, aber nie sehr populär war. Schweigsam beobachtete er seine Mitarbeiter. Seine Art zu lehren benötigte nur ein Mindestmaß an direkten Erklärungen, er lehrte durch das Stellen von Fragen. Er ließ seine Schüler ihre Schlüsse selbst ziehen. Er erwartete von seinen Schülern, dass sie die Lösung anhand von Hinweisen durch Nachdenken selbst fanden.“

Der Lehrende steht also vor der schwierigen Aufgabe, den Lernenden bei der Konstruktion des neuen Wissens in geeigneter Weise zu betreuen, ihm also im Bedarfsfall die notwendige Hilfestellung zu geben und ihn trotzdem weitestgehend selbständig lernen zu lassen – das Lernen lernen. Das Hauptproblem ist es, einen Mittelweg zu finden, d. h. dem Lernenden zum Erreichen des Lernziels gerade soviel Hilfestellung zu geben, dass er dabei weder über- noch unterfordert wird. Dies setzt vom Lehrenden eine intensive und individuelle Betreuung und vor allem echtes Interesse am Lernenden und seinen Erfolgen voraus. 

Der Konstruktivismus erzwingt eine Verschiebung der Rollen von Lehrer und Lernenden im Bildungssystem. Der Lehrer wird zunehmend vom reinen Wissensvermittler zum Berater, Experten für Fachfragen, Betreuer, Vermittler von eigenen Erfahrungen und Moderator des Lernprozesses, die Aktivität des Lernenden rückt in den Vordergrund.

guter-coach

So muss der Lernende das Lernen in wachsendem Maße selbst organisieren, beispielsweise das Einteilen der Lernzeiten oder des Lernstoffes. Damit der Lernende sein Wissen selbst durch die aktive (zum Teil spielerische) Auseinandersetzung mit Informationen und den dabei gewonnenen Erfahrungen und Erkenntnissen konstruieren kann, benötigt er während des Lernprozesses Handlungsspielräume und Gestaltungsfreiheiten, damit er in Übereinstimmung mit den eigenen Werten und Bedürfnissen selbständig und selbstbestimmt lernen kann.

Dazu gehören beispielsweise praxisrelevante Lerninhalte mit Praxisbeispielen, die im Alltag tatsächlich auftreten können und mit denen sich der Lernende identifizieren kann und ihm als Mustervorlage dienen können, um mit ähnlichen, selbst erdachten Beispielen weitere praktische Erfahrungen und Erkenntnisse zu sammeln.

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