Die von Lebensunternehmern selbst organisierte Gesellschaft
Von “Befehl und Strafe” zu “Vertrauen und Freiheit”: Der Weg aus der Kontrolle

Ich kam darauf, weil ich einen Beitrag von Inge Schuhmacher auf LinkedIn gelesen hatte.
Sie schrieb darüber, wie stark der Drang nach Kontrolle sein kann.
In Familien.
In Schulen.
Am Arbeitsplatz.
In der ganzen Gesellschaft.
Und plötzlich traf es mich.
Es ist nicht nur „ein Thema“.
Es ist ein Muster.
Ein tiefes Muster, das wir fast überall sehen.
Also setzte ich mich hin.
Und suchte die Ursache.
Nicht die oberflächliche.
Sondern die echte.
Warum wollen so viele Menschen andere kontrollieren?
Vielleicht kennst du das.
Du hast eine Idee.
Du hast ein Gefühl.
Du willst etwas tun.
Etwas ausprobieren.
Etwas Neues wagen.
Aber dann kommt eine Stimme.
„Mach das nicht.“
„Das geht so nicht.“
„Das darfst du nicht.“
„So macht man das aber nicht.“
Und oft ist diese Stimme nicht deine eigene Stimme.
Es ist die Stimme deiner Eltern.
Deiner Lehrer.
Deiner Chefs.
Deiner Umgebung.
Viele Menschen wachsen so auf.
Und was passiert dann?
Sie verlieren das Vertrauen in sich.
Und wenn du dir selbst nicht vertraust,
dann vertraust du anderen erst recht nicht.
Wer nicht vertraut, kontrolliert.
Weil Kontrolle als Ersatz für Vertrauen dient.
Woher der Drang nach Kontrolle wirklich kommt
Viele sagen:
„Der Mensch kontrolliert, weil er unsicher ist.“
Und ja, das stimmt teilweise.
Aber „Unsicherheit“ ist ein schwaches Wort.
Ein Nebelwort.
Ein Wort ohne Kern.
Die Wahrheit ist klarer.
Härter.
Ehrlicher.
Kontrolle entsteht aus fehlendem Vertrauen.
Nicht aus Macht.
Nicht aus Stärke.
Nicht aus Überlegenheit.
Aus fehlendem Vertrauen.
Vertrauen entsteht aus Verbindung
Und Kontrolle entsteht aus Angst.
Ein Mensch, der vertraut, lässt los.
Er hat Geduld und gibt Raum.
Ein Mensch, der misstraut, hält fest.
Er unterdrückt und will bestimmen.
Es ist wie bei einer Pflanze.
Wenn du ihr vertraust, gibst du Wasser, Licht und Zeit.
Dann wächst sie.
Ganz von selbst.
Wenn du Angst hast, dass sie falsch wächst,
dann drückst du sie in eine Form.
Dann ziehst du an ihr.
Dann brichst du ihre Triebe ab.
Und irgendwann wächst sie gar nicht mehr.
Oder nur noch so, wie andere es wollen.
Die Wurzel liegt oft in der Kindheit
Schau in die Kindheit vieler Menschen.
Da findest du die Ursache.
Ein Kind malt ein Bild.
Es ist voller Freude.
Voller Neugier.
Voller Leben.
Dann beginnt die Mathestunde.
Das Kind malt weiter.
Weil es gerade inspiriert ist.
Weil es gerade in seinem Element ist.
Und was passiert?
Es bekommt ein Verbot.
Eine Ermahnung.
Widerspruch.
Oder sogar eine Strafarbeit.
Nicht, weil Malen falsch ist.
Sondern weil der vom Kultusministerium vorgegebene Lehrplan etwas anderes vorsah.
Das Kind lernt:
„Folge nicht deiner Wahrnehmung.
Folge den Erwartungen anderer.“
Noch ein Beispiel.
Ein Kind wächst in einem sehr strengen religiösen Umfeld auf.
Es darf nicht zweifeln.
Nicht fragen.
Nicht fühlen, was es fühlt.
Wenn es ehrlich wäre, würde es dafür Liebe verlieren.
Oder Anerkennung.
Oder Sicherheit.
Also passt es sich an.
Diese Muster ziehen sich bei uns wie ein roter Faden durch viele Menschenleben.
Später suchen solche Menschen Orientierung im Außen – nicht in sich selbst
Wenn du als Kind lernst:
„Meine eigene Wahrnehmung führt zu Ärger.“
Dann lernst du als Erwachsener:
„Ich frage andere, was richtig ist.“
Und wenn du dann Verantwortung bekommst –
als Elternteil,
als Lehrkraft,
als Chef,
als Führungskraft,
als Politiker –
dann passiert etwas Schlimmes:
Du kontrollierst andere.
Weil du Angst hast, dass Freiheit zu Fehlern führt.
Weil du Angst hast, dass du Fehler verantworten musst.
Weil du nie gelernt hast, dir selbst zu vertrauen.
So entstehen Mitläufer.
Nicht aus Bosheit.
Aus Angst.
So entsteht Herdendenken.
Nicht aus Dummheit.
Aus Erfahrung.
So entsteht Kontrolle.
Nicht aus Stärke.
Aus Schwäche.
Die Folgen sehen wir jeden Tag – so wie damals in der Corona-Zeit
Wir sahen Menschen,
die alles vorschreiben wollten.
Die alles kontrollieren wollten.
Wir sahen Menschen,
die ihre eigene Wahrnehmung nicht mehr wahrnahmen.
Die blind vertrauten – nicht aus Vertrauen,
sondern aus Angst, sich selbst zu vertrauen.
Die Ursache ist immer dieselbe:
Wer sich selbst nicht vertraut, vertraut anderen nicht.
Und wer anderen nicht vertraut, will sie kontrollieren.
Wie wir den Kreislauf durchbrechen können
Wir können das ändern.
Es ist nicht leicht.
Aber es ist möglich.
Wir müssen Kindern etwas schenken,
das viele Erwachsene nie bekommen haben.
Geduld.
Liebe.
Raum.
Respekt für ihre innere Stimme.
Wir müssen lernen, los zu lassen, statt festzuhalten.
Nicht Befehl.
Nicht Druck.
Nicht Strafe.
Sondern Vertrauen.
Echtes Vertrauen.
Wenn wir Kinder frei wachsen lassen,
entsteht etwas Magisches.
Sie lernen:
- sich selbst zu vertrauen
- ihre Wahrnehmung ernst zu nehmen
- auf ihr Herz zu hören
- Verantwortung zu tragen
und sie lernen, ihren eigenen Weg zu gehen.
Erwachsene, die so aufwachsen,
müssen niemanden kontrollieren.
Sie müssen nichts erzwingen.
Sie müssen anderen nichts beweisen.
Weil sie gelernt haben:
Freiheit führt nicht zu Chaos.
Freiheit führt zu innerer Stärke.
Und genau diese Menschen brauchen wir.
Für eine bessere Gesellschaft.
Lass uns gemeinsam die Art verändern, wie wir miteinander umgehen.
Friedlich. Freundlich. Nicht ständig bewertend und beurteilend. Ohne all zu viel zu erwarten.
💬 Was denkst du darüber?
Schreib mir gerne deine Gedanken oder Fragen in den Live-Chat – ich freue mich auf den Austausch mit dir.
🧭 Ich hoffe, ich konnte mit diesem Artikel Folgendes bei dir bewirken:
-
- dir bewusst machen, dass der Drang zur Kontrolle nicht aus Stärke entsteht, sondern aus fehlendem Vertrauen – in sich selbst und in andere
- dich erkennen lassen, dass viele Menschen schon als Kinder lernen, ihrer eigenen Wahrnehmung nicht zu trauen – und später deshalb Orientierung im Außen suchen
- dir zeigen, wie Schule, Erziehung und Arbeit oft unbewusst Misstrauen statt Selbstvertrauen fördern
- dich spüren lassen, dass Kontrolle immer Angst erzeugt – während Vertrauen Raum, Freiheit und inneres Wachstum schafft
- dir deutlich machen, dass wir den gesellschaftlichen Kreislauf aus Befehl, Strafe und Anpassung nur durchbrechen können, wenn wir Kindern und Erwachsenen wieder Liebe, Geduld und eigenen Raum schenken
- dich inspirieren, selbst mutiger zu werden und deiner eigenen Wahrnehmung wieder mehr zu vertrauen
- dich ermutigen, Verantwortung zu übernehmen: als Elternteil, als Lehrer, als Führungskraft – oder einfach als Mensch, der eine neue Kultur des Miteinanders aufbauen will
- dir Hoffnung geben, dass eine Gesellschaft, die Vertrauen lebt, weniger Kontrolle braucht – und mehr Menschlichkeit gewinnt


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