Die von Lebensunternehmern selbst organisierte Gesellschaft
Wahre Größe beginnt da, wo der Eigennutz endet

Reichtum ist Macht. Und Macht ist Verantwortung.
Doch was passiert, wenn die Verantwortung hinter schönen Worten verschwindet – und das „Gemeinwohl“ nur ein gut klingender Vorwand ist?
Der schöne Schein des Gemeinwohls
Eines Morgens las ich wieder eine Schlagzeile über Fürstin Gloria von Thurn und Taxis.
Sie sagte: „Der größte Betrug ist sicherlich der Klimanotstand.“
Ich stutzte.
Wie kann jemand, der auf einem jahrhundertealten Schloss lebt, der Reichtum, Einfluss und Bühne besitzt, so etwas sagen?
Ich fragte mich: Geht es der Fürstin wirklich um die Wahrheit oder gar um den Naturschutz?
Oder eher um Besitz, Macht und den eigenen Vorteil?
Denn wer sehr viel hat, hat auch sehr viel Verantwortung – für das große Ganze, für die Zukunft, für die Welt, die unsere Kinder erben.
Aber viele Superreiche handeln anders.
Sie reden vom Gemeinwohl, doch sie meinen das Geschäft.
Sie sprechen von Verantwortung, doch sie schützen ihr Vermögen.
Wenn Eigennutz zum Gutmenschen-Mantel wird
Manche nennen es Unternehmergeist.
Ich nenne es klug verpackten Eigennutz.
Gloria von Thurn und Taxis ist eine begabte Geschäftsfrau – keine Frage.
Nach dem Tod ihres Mannes führte sie das Familienvermögen mit eiserner Hand.
Sie verkaufte Erbstücke, Immobilien, Kunstwerke – um Schulden zu zahlen und das Vermögen zu retten.
Sie verwandelte ihr Schloss in eine Bühne für Feste, Opern, Weihnachtsmärkte.
Tausende Besucher, teure Tickets, glänzende Bilder in den Medien.
Aber hinter dieser Fassade bleibt eine Frage:
Dient das alles wirklich dem Gemeinwohl oder dem eigenen Kontostand?
Das Schloss als Marke
Das Schloss St. Emmeram in Regensburg ist kein Ort für alle.
Es ist ein Geschäft.
Ein Ort, an dem Kultur zur Ware wird.
Die Festspiele?
Teuer.
Exklusiv.
Mit Prominenten und Sponsoren, die sich sehen lassen wollen.
Viele Menschen in Regensburg fühlen sich ausgeschlossen.
Sie sagen: Das ist kein Beitrag zur Gemeinschaft, das ist Kommerz.
Boykottaufrufe machen die Runde.
Aktivisten protestieren gegen Eintrittspreise, gegen das Sponsoring großer Marken, gegen die Nähe zu rechten Politikern.
Sie kritisieren vor allem, dass Veranstaltungen und kulturelle Beiträge im Schloss primär denen zugutekommen, die sich die teuren Tickets leisten können, während soziale, offene Formate (z. B. kostenlose Alternativmärkte) bewusst ausgeschlossen werden.
Und während draußen Transparente wehen, sagt die Fürstin:
„Die Proteste sind Zeitverschwendung.“
Zwischen Glaube, Geschäft und Gesellschaft
Natürlich darf jeder seine Meinung haben.
Aber Worte haben Gewicht – besonders, wenn sie von jemandem kommen, der Einfluss hat.
Wenn eine der reichsten Frauen Deutschlands den Klimanotstand für Betrug hält, dann sendet das ein Signal.
Nicht der Vernunft, sondern der Selbstbehauptung.
Gloria sieht sich gern als starke Stimme der Konservativen.
Als Hüterin traditioneller Werte.
Doch bei genauerem Hinsehen geht es oft weniger um Werte – und mehr um Wertsteigerung.
Bei Spendendinners sitzen an ihren Tischen Politiker, Unternehmer, konservative Meinungsmacher.
Es geht um Kontakte, um Macht, um Einfluss.
Gemeinwohl? Vielleicht.
Aber nur, wenn es sich rechnet.
Wenn Reichtum Verantwortung verliert
Echter Gemeinsinn zeigt sich nicht im Glanz der Kronleuchter.
Er zeigt sich da, wo jemand bereit ist, abzugeben.
Zu teilen.
Zuzuhören.
Wer Reichtum hat, hat die Freiheit, über den eigenen Vorteil hinaus zu denken.
Aber genau diese Freiheit nutzen nur wenige.
Denn sie verlangt, los zu lassen.
Sie verlangt, sich zu fragen:
„Was bleibt, wenn der Applaus verstummt?“
Bei Gloria bleibt vor allem das Bild einer Frau, die ihre Macht geschickt nutzt – für ihre Geschäfte, für ihre Bühne, für ihren Namen.
Aber nicht unbedingt für das langfristige Wohl der Gesellschaft.
Der wahre Adel zeigt sich im Handeln
Reichtum ist kein Verbrechen.
Aber er verpflichtet.
Echter Adel – das hat nichts mit Titeln zu tun.
Echter Adel zeigt sich im Mut, Verantwortung zu übernehmen.
Nicht nur für sich, sondern für andere.
Wenn Gloria ihre enorme Reichweite, ihre wirtschaftliche Stärke und ihren Einfluss nutzen würde, um echte soziale und ökologische Projekte zu fördern – ohne PR, ohne Profitgedanken – dann wäre sie wirklich ein Vorbild.
Noch ist sie es nicht.
Aber sie könnte es werden.
Denn wer viel besitzt, hat die Macht, Gutes zu tun.
Oder die Macht, alles beim Alten zu lassen.
Fazit: Verantwortung ist keine Kür, sondern Pflicht
Wir sollten uns als Gesellschaft fragen: Was geben die durch die Gesellschaft reich gewordenen Menschen der Gesellschaft zurück?
Wo engagieren sie sich nachweislich und wirksam für das Gemeinwohl?
Welchen Anteil vom dem was sie durch ihren materiellen Reichtum von der Gesellschaft nehmen, geben sie wieder zurück?
Sehr reiche Menschen tragen das Gewicht einer Gesellschaft auf ihren Schultern – ob sie wollen oder nicht.
Sie können Mauern bauen oder Brücken.
Sie können spalten oder verbinden.
Fürstin Gloria hat ihre Entscheidung bisher klar gezeigt:
Sie spielt auf der Bühne des Glanzes, nicht auf der des Gemeinwohls.
Doch vielleicht beginnt Verantwortung genau da,
wo der Eigennutz aufhört.
Und das ist eine Bühne, die noch frei ist.
💬 Reflexionsfrage:
Was bedeutet Verantwortung für dich – besonders, wenn du Macht oder Einfluss hast?
Wie würdest du sie nutzen?
🧭 Ich hoffe, ich konnte mit diesem Artikel Folgendes bei dir bewirken:
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dir bewusst machen, dass großer Reichtum immer auch große Verantwortung bedeutet – und dass diese Verantwortung nicht im Glanz, sondern im Handeln sichtbar wird
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dich erkennen lassen, dass viele, die laut vom Gemeinwohl sprechen, in Wahrheit ihre eigenen Interessen schützen, während sie sich hinter schönen Worten verstecken
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dich sensibilisieren für den Unterschied zwischen echter Verantwortung und PR-Inszenierung, die nur dem eigenen Vermögen dient
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dir zeigen, wie gefährlich es ist, wenn Einfluss und Macht genutzt werden, um Fakten, Wissenschaft oder gesellschaftliche Sorgen klein zu reden
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dich einladen, kritisch hinzuschauen, wenn Reiche oder Mächtige die öffentliche Meinung prägen wollen – besonders dann, wenn ihre Worte im Widerspruch zu ihrem Handeln stehen
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dir vor Augen führen, dass echter Adel nicht im Titel liegt, sondern im Mut, den eigenen Vorteil zugunsten anderer zurückzustellen
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dich inspirieren, Reichtum — ob groß oder klein — als Möglichkeit zu sehen, etwas Gutes zu bewirken, statt Mauern zu bauen oder Mauern zu schützen
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dich ermutigen, Verantwortung nicht als Last zu verstehen, sondern als Chance, die Gesellschaft menschlicher, gerechter und wärmer zu machen
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dich anregen, dein eigenes Verständnis von Verantwortung zu hinterfragen:
Wie würdest du handeln, wenn du Macht hättest?
Und wie kannst du schon jetzt Verantwortung leben — im Kleinen wie im Großen?
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Wie wär’s:
Ein Belohnungssystem, dass das Gute und Edle im Menschen fördert
Wie wir ein Finanzsystem schaffen, das dem Menschen dient – statt umgekehrt!
Wie du wahrscheinlich selbst weißt: Unser aktuelles Finanzsystem steckt in der Krise. Ungleichheit wächst, Schuldenberge explodieren und immer mehr Menschen zweifeln daran, ob unser Wirtschaftssystem überhaupt noch zukunftsfähig ist. Doch was wäre, wenn es eine menschenfreundliche Alternative gäbe – und du Teil der Lösung sein könntest?



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