Die von Lebensunternehmern selbst organisierte Gesellschaft
Geht Rente auch gerecht – ohne Angst vor Armut oder Crash?

Stell dir vor, du arbeitest dein ganzes Leben, zahlst brav in die Rente ein – und am Ende? Reicht es kaum zum Leben. Oder schlimmer: Ein Börsencrash frisst deine Ersparnisse auf. Das klingt nach einem Albtraum, ist aber längst Realität in vielen Ländern.
Zeit also für eine ehrliche Frage:
Gibt es ein gerechteres Rentensystem als die Umlage-finanzierte Rente (Generationenvertrag)?
Der stille Pakt zwischen den Generationen
Die Idee hinter der gesetzlichen Rente ist kaum anfechtbar.
Ein unsichtbarer Handschlag zwischen den Generationen:
Die Jungen zahlen für die Alten – in der Hoffnung, dass später auch für sie gesorgt wird.
Ein Generationenvertrag, der auf Vertrauen beruht, nicht auf Spekulation.
Doch dieses Vertrauen bröckelt.
Viele fragen sich: Reicht das Umlageverfahren noch aus – oder brauchen wir ein neues System?
Eines, das fairer, stabiler und zukunftssicher ist?
Andere Länder setzen längst auf Kapital gedeckte Systeme – also Rentenfonds, die an den Finanzmärkten investieren. Doch wer 2008 den Börsencrash erlebt hat, weiß: Diese Lösung kann zur Katastrophe werden. Millionen US-Amerikaner verloren damals ihre Altersvorsorge.
Die Frage ist also: Was schützt uns besser – der Markt oder die Gemeinschaft?
Die Stärken – und Schwächen – des Generationenvertrags
Warum das Umlagesystem eigentlich genial ist
Das Umlagesystem funktioniert nach einem simplen, solidarischen Prinzip:
Die Renten der vorhergehenden Generationen werden von den Rentenbeiträgen der nachfolgenden Generationen bezahlt.
oder einfacher: Heute finanzierst du die Rente deiner Eltern.
Morgen finanziert jemand deine.
Das Geld bleibt im Fluss.
Kein Fonds, keine Spekulation, keine Gefahr, dass die Börse dein Alter auffrisst.
Statt auf Aktienkurse baut das System auf ein Versprechen:
Solange Menschen arbeiten, wird niemand im Alter allein gelassen.
Und viele Menschen werden auch in Zukunft arbeiten, wenn auch anders als bisher.
Doch der Generationenvertrag gerät ins Wanken – nicht, weil die Idee schlecht ist,
sondern weil er schlecht umgesetzt wird.
Wo das System wackelt
- Nicht alle zahlen ein.
Beamte, Selbstständige und viele Freiberufler sind außen vor.
Eine echte Gemeinschaft trägt aber nur, wenn alle mittragen. - Die Beitragsbemessungsgrenze bremst Solidarität.
Wer sehr viel verdient, zahlt prozentual weniger ein – und bekommt später trotzdem mehr raus.
So bleibt das System zwar stabil, aber nicht gerecht. - Zu hohe Verwaltung, zu wenig Rücklagen.
Ein Teil des Geldes versickert in Bürokratie, anstatt in den Taschen der Menschen anzukommen. - Fehlender Ausgleich zwischen Arm und Reich.
Während kleine Einkommen kaum durchatmen können,
profitieren Großverdiener von Schlupflöchern und Steuertricks.
Was wäre besser?
Ein gerechtes Rentensystem müsste drei Dinge tun:
- Vertrauen sichern,
- Solidarität stärken,
und Stabilität schaffen – auch in Krisen.
Das geht – mit einigen klaren Reformen.
Reformvorschläge: Für ein Rentensystem mit Zukunft
- Ein System für alle.
Keine Ausnahmen mehr. Auch Beamte und Selbstständige zahlen ein.
Wenn alle mittragen, sinkt der Druck auf den Einzelnen – und das System wird stabiler. - Rentenkasse nur für Rentenleistungen
Versicherungsfremde Leistungen, wie etwa die Mütterrente oder Witwenrente mit Steuermittel bezahlen und nicht mit den Beiträgen aus der Rentenkasse - Beitragsgrenze anheben oder abschaffen.
Wer mehr verdient, trägt auch mehr bei.
So entsteht echte Solidarität – und nicht nur eine rechnerische Gleichheit. - Luxusrenten abflachen.
Es braucht Grenzen nach oben.
Denn Rente soll Absicherung sein, kein Vermögensaufbau mit goldener Schleife. - Reiche stärker beteiligen.
Große Vermögen könnten durch eine moderate Abgabe mithelfen,
den Generationenvertrag neu zu beleben. - Sichere Anlageformen für Rücklagen.
Ja, Zinsen sind wichtig – aber nicht um jeden Preis.
Versicherungen könnten gezielt kleine Rücklagen bilden,
die nicht am spekulativen Kapitalmarkt, sondern in realen Werten investiert werden:
Wohnraum, erneuerbare Energien, Bildung.
Fazit: Zwischen Vertrauen und Verantwortung
Die große Frage lautet nicht: Umlage oder Kapitalmarkt?
Sondern: Wie schaffen wir ein System, das beides vereint – Sicherheit und Fairness?
Ein System, das auf Vertrauen aufbaut, aber auch mitdenkt.
Das die Solidarität der Generationen bewahrt, aber den Wohlstand gerecht verteilt.
Denn Altersarmut ist kein Naturgesetz.
Sie ist das Ergebnis politischer Entscheidungen.
Und genau diese können wir verändern – wenn wir uns trauen, über gerechte Modelle zu sprechen, statt nur an Symptomen zu flicken.
Vielleicht ist es Zeit, den Generationenvertrag zu erneuern –nicht als Pflicht, sondern als Versprechen einer Gesellschaft, die füreinander da ist.
💬 Was denkst du darüber?
Schreib mir gerne deine Gedanken oder Fragen in den Live-Chat – ich freue mich auf den Austausch mit dir.
🧭 Ich hoffe, ich konnte mit diesem Artikel folgendes bei dir bewirken:
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dir bewusst machen, dass Altersarmut kein Schicksal ist, sondern das Ergebnis politischer Entscheidungen und gesellschaftlicher Werte
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dich erkennen lassen, dass das Umlage-System – der Generationenvertrag – im Kern ein zutiefst solidarisches Prinzip ist, das jedoch gerechter gestaltet werden muss
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dich anregen, über ein Rentensystem nachzudenken, das nicht auf Angst oder Spekulation, sondern auf Vertrauen, Fairness und gemeinsamer Verantwortung aufbaut
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dir zeigen, dass echte Stabilität entsteht, wenn alle mittragen – auch Selbstständige, Beamte und Menschen mit hohen Einkommen
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dich inspirieren, über gerechte Reformen nachzudenken, bei denen Arbeit, Beitrag und Sicherheit wieder im Einklang stehen
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dein Bewusstsein dafür schärfen, dass die Zukunft der Rente nicht an den Märkten entschieden wird, sondern durch unsere Bereitschaft, den Generationenvertrag neu und fair zu denken
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Im nachfolgenden Buch beschreibe ich Lösungen für ein zukunftsfähiges Sozialsystem:
Nächster Artikel, am Dienstag nächste Woche: Wohin steuert unsere Demokratie, wenn wir Bürger alles lassen wie es ist?



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